Hall durch doppelte Aufnahme der Stimme

Hallo Zusammen, ich habe es vermasselt :wink: Meistens nehme ich via Studio-Link auf.
Gestern hatte ich zu Hause eine recht simple Aufnahmesituation. Zwei Gesprächspartner, ich mit Headset, mein Gesprächspartner sprach in ein Kondensator Mikrofon. Meine Stimme gelangte leider ziemlich stark in die Spur des Kondensator-Sprechers. Das erzeugte dann in der Aufnahme einen unschönen Hall.
Kann man das mit Reaper irgendwie rausrechnen oder mit einem Filter beheben ?
Über eine Antwort von Dir würde ich mich sehr freuen :wink:
Anbei ein Soundbeispiel mit beiden Spuren zusammen und nur meiner alleine.


Vielen Dank und Gruß

Thomas

Könnte da nicht @auphonic s Mulitrack-Version weiterhelfen (wenn du die beiden Sprecher auf zwei Spuren hast)?
https://auphonic.com/engine/multitrack/

Moin!

Eine kaputte Aufnahme im Nachhinein zu korrigieren ist leider immer viel schwerer als es gleich richtig zu machen.
:confused:

Bist Du sicher, dass der Hall/Cross-Talk über die Kopfhörer kam, und nicht einfach nur über die zwei räumlich getrennten Mikros? Probier’ dazu mal, die Sprechpausen aus den jeweiligen Mikrospuren 'rauszumuten (wie @MarcusAnhaeuser schon erwähnte macht auphonic-Multitrack das automatisch).

Falls das nicht funktioniert und(!) die “andere” Stimme in nur einer der beiden Spuren ist, dann würde ich folgendes versuchen:

  1. beide Spuren in den jeweiligen Sprechpausen muten (manuell oder über Gate) - das hatten wir oben ja schon mal gemacht
  2. die “störende”, sprechpausengemutete Spur duplizieren
  3. das Original der “störenden” Spur für die Arbeiten erst mal muten
  4. die Störungen der gestörten Spur möglichst samplegenau mit der Kopie der gestörten synchronisieren
  5. die synchronisierte Kopie der Störspur invertieren / in der Phase drehen
  6. die Lautstärke der invertierten Störspurkopie so anpassen, dass sie möglichst gut aus der gestörten verschwindet
  7. die “störende” Originalspur entmuten

Dabei kann natürlich viel schiefgehen:

  • Störungen auf der “störenden” Spur die es nicht ins Mikro der gestörten geschafft haben sind jetzt mit im Signal (Rumgeruckel am Headset, Vadern)
  • Wenn nicht extra eine “entstörte” Spur destruktiv gebastelt wurde, dann sind alle Lautstärkeänderungen (wie auch Dynamikprozessoren wie Expander, Gates oder Kompressoren) an gestörter und phasenivertierter Kopie natürlich Gift für das Entstören und erzeugen zusätzlichen Soundmüll
  • Auseinanderlaufende Spuren oder fehlerhafte Synchronisation machen schnell mehr kaputt als heile

Wenn sich die Spuren gegenseitig störten, dann bleibt nur das kleine Ver(schlimm)bessern durch Sprechpausen-Muting. Das gegenseitige Annihilieren wie oben beschrieben funktioniert nicht bei Gegenseitigkeit (bzw. macht komisch klingende Effekte).

Probieren geht hier leider über Studieren.

Eine “sauberere” Aufnahme kann unangenehmer klingen als eine “nur-okaye”, bei man sich aber an den konsistenten Klang gewöhnen kann.

Vielen lieben Dank bis hierher für die Unterstützung. Ich werde berichten welchen weg ich/wir gewählt haben :wink:

Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass Du da durch übersprechen einen Hall drauf hast. Da hättest Du höchstens ein einmaliges Echo oder einen Chorus/Flanger Artikel Sound durch Phasenüberlagerung, aber keinen Hall.

Das klingt eher danach, dass mit dem falschen Mikro (internes Laptop-Mike?) aufgenommen wurde.

Der Sound ist nicht optimal, ich finde aber,dass es noch einigermaßen im Rahmen ist. Da hab ich schon schlimmeres gehört,

Möglichkeiten wurden ja schon genannt. Hall rauszurechnen ist defakto kaum möglich. Egal was Du machst (Gate, Auslöschen durch invertiertes Signal etc). vermute ich dass es darauf rauslaufen wird, dass die Nachbearbeitung beim Hören vermutlich viel mehr stören wird, als wenn Du es einfach so lässt…

lg, Dave