Gegenseitige Unterstützung für Underdog-Podcasts

Es geht mir zunächst darum, dass wenn wir uns nicht mal gegenseitig hören, sondern ebenfalls nur die “großen” dann findet natürlich keine Weiterempfehlung statt. Tommy und ich haben gestern schon einmal ein paar Underdog-Podcasts erwähnt. Vielleicht noch etwas plump, aber es ist ein Anfang. Socialmedia-Empfehlungen können ein Teil sein, klar. Warum sollte das eine das andere ausschließen? Wir machen nur dort generell nicht mehr so viel.

Ein Portal für Underdog-Podcasts muss nicht die Lösung für die komplette Erreichbarkeit der Zielgruppe anfeuern, sondern ein Ort sein, an dem man überhaupt mal auf was anderes hingewiesen wird. Keiner wird durch ein solchen Portal auf einmal 10.000 Hörer mehr erreichen. Aber 50 Hörer mehr wären ja auch schon nett. Vielleicht bin ich damit allein, aber ich würde gern mal nur die kleinen Podcasts durchgehen. In iTunes ist immer aller durchmischt und meist fallen die kleinen durchs Raster.

Das habe ich ja versucht mit dem Argument zu entkräften, dass deren Freunde statistisch Nichthörer oder selbst Normalhörer sind. :wink: Klar, spätestens bei Empfehlungen aus Netzwerken kann man auf alles mögliche treffen, aber da kommt dann deine Obergrenze ins Spiel: Grob vereinfacht, wenn man drei „Top“-Podcasts hört, kommen vielleicht zwei „Underdogs“ dazu, und dann ist der Normalhörer dicht. Wie gesagt, ich denke eher eine Person, die sagt ich höre diese drei Podcasts, sagt meistens nicht dazu in welche Podcasts sie zusätzlich reingehört aber wieder verworfen hat oder welche einzelnen Podcastfolgen sie gehört hat, weil die thematisch oder zu einem bestimmten Anlass empfohlen wurden, ohne danach dem Podcast zu folgen. Wenn dem so ist, ist die Abonnement-Obergrenze nicht besonders wichtig.

Allerdings wäre es durchaus überlegenswert, ob möglicherweise sogar die Mehrheit der Hörer, nur einer festen Zahl Podcasts folgt und sonst nicht viel nebenher wahrnimmt. Es wird höchstens mal ein Podcast ausgetauscht. Bei denen gewinnen zuerst die bekanntesten Podcasts und man kann als Underdog nur versuchen ihr Nischeninteresse zu besetzen. Ich beziehe das immer noch auf das Thema „Gegenseitige Unterstützung für Underdog-Podcasts“. Das Beispielszenario wäre der Normalhörer mit drei Hauptpodcasts folgt einem Nischenpodcast, vier ist die persönliche Obergrenze. Wenn in dem Nischenpodcast ein anderer Underdog beworben wird, wird am Ende „bestenfalls“ der alte Nischenpodcast durch einen anderen ersetzt. Ein anderes Ergebnis ist durch die Obergrenze nicht drin.

Also ich korrigiere mich, Normalhörer haben einen Zeh in der „Sphäre“ der Underdogs, aber sie erforschen sie nicht, ergo sind sie als Zielpublikum nicht so interessant, zumal wenn man sich nicht gegenseitig kannibalisieren möchte. Aber nochmal das gilt unter der Annahme, dass es keine gelegentliche Nutzung über Podcast-Abonnements hinaus gibt.

Ganz ehrlich, irgendwie fühlt sich das ganze schon ein bisschen herbei konstruiert an.
Einmal gibt es doch gar keine “Underdog Podcasts” sondern nur Podcasts, die noch wachsen und vielleicht thematisch eine Nische ansprechen. Wir reden also von Hörerpotential und Wachstum.

Wenn der Podcast einigermaßen interessant ist, dann wird er über die Zeit Hörer finden die ihn weiter empfehlen. Das ist schon die ganze Magie. Da ist es auch völlig egal wie viele Podcasts im Einzelfall gehört werden. Mehr als einmal müssen die Leute dich ja nicht abonnieren, oder?

Der Rest ist “Marketing”. Ich finde den Aufruf, sich gegenseitig zu unterstützen wichtig und hilfreich, aber weder haben “Underdogs” sonst keine Chance noch gibt es eine Obergrenze über die du nicht kommen kannst. (Gesamtzahl Hörer im Land mal ausgenommen) Wir können aber gegenseitig dabei helfen das Wachstum zu beschleunigen.

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Oh ja, die Diskussion ist vollkommen theoretisch. :smiley: Aber das liegt daran, dass ich ein relativ starres Modell von Podcastnutzung auf die Spitze treibe. Ich vermute ja, dass man jenseits von Abonnieren auch Hörerschaft auf Basis von Gelegenheitsnutzung aufbauen kann und der Umstand, dass sogenannte Normalhörer nur eine begrenzte Zahl regelmäßig gehörter Podcasts haben, damit egal ist.

Ich muss allerdings auch zugeben, dass Abonnieren für mich selbst ein theoretisches Konzept ist. Ich habe Podcasts immer händisch oder mit Skripten verwaltet. Ich weiß nichtmal, ob ich je eine dedizierte Podcastsoftware ausprobiert habe.

Tja, das ist allerdings absolut nicht der Standard :wink:

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Jepp, ich weiß. So zurück zur Selbsthilfe:

Jenseits der Frage, wen so ein Portal erreicht, was auf diese Nebendiskussion geführt hat. Sagen wir es gibt ein Portal, das Bekanntheit erlangt hat, dann werden die Topdogs dort früher oder später auch auftreten, oder? Arbeitet man da nicht für den Erfolg einer Plattform, die wenn sich dieser Erfolg einstellt, die Konkurrenzsituation, der man entkommen wollte, reproduziert?

Zudem wenn +50 Hörer das Ziel sind, scheint mir der Aufwand nicht gerechtfertigt. Dann sollte man eher versuchen Präsenz zu zeigen, wo die potentiellen Hörer bereits sind und sich dort gegenseitig unterstützen. Höchstens könnte man versuchen auf sowas wie fyyd aufzusetzen mit einem „Underdog-Filter“.

Ein Underdog-Filter bei Fyyd würde das Problem evtl lösen, klar. Auch eine Kategorie “Privat und interessant” würde das Problem bei iTunes lösen. Aber ich habe da wenig Hoffnung. Der Aufwand, den ich betreiben muss um einen guten Podcast mit wenigen Hörern zu finden, ist mir einfach gegenüber einer sicher auch guten WDR-Produktion, die sofort nach oben geschwärmt wird, zu hoch. Deswegen habe ich gedacht man bräuchte eine Art Initiative, Aktion oder Portal. Aber zu sagen, Qualität wird sich schon durchsetzen halte ich auch für zu einfach gedacht. Das glaube ich nicht für alle Fälle. Vielleicht sprechen wir auch einfach von Marketing-Hilfe.

ich finde dein Anliegen super, also die Idee „kleinen“ Podcast eine Möglichkeit zu gebe etwas zu wachsen und sich gegenseitig als Podcaster zu helfen.
Konkret denke ich aber, das „Werbejingel“ nicht der beste Weg dafür sind. (das wurde hier ja schon x-mal geschrieben).
Und es wirt schon einen Grund haben warum viele Podcast sehr klein bleiben. (z.B. weil bestimmte kleine Podcast für eine breite Masser der Hörer nicht son interessant sind wie z.B. eine „Fest und Flauschig“ Produktion…)

Wenn man andere Podcasts fördern möchte, dann denke ich, das dieses nur über Themen geht. Mann sollte Podcast zu Theman anzusprechen, die die eigenen Hörer interessieren.
Nur auf einen unbekannte Podcast zu verweisen bringt nichts.
Wenn jemand einen „Fittnespodcast“ hört und dort dann ein Technikpodcast empfohlen wird, dann bringt diese art von Crossppromo wenig.

Wie schon erwähnt, sollte man vielleicht auf die einzelne Folgen von den Podcasts hinweisen, (und in den Shownotes verlinken), die man fördern möchte.
Ich mache das in meinem Podcast gelegentlich mit Blogs/Portfolios/Aktionen von Fotografen
Erwähnen, Person Grüßen erzählen warum der Podcast (Blog ect) interessant ist und auf den Link in den Shownotes verweisen.
Bei mir geht das ganz gut, weil mein Podcast sehr Fotografie bezogen ist.

Wenn man das ganze noch steigern will sollte man sich einen Gast in den eigenen Podcast einladen. (oder zu Gast in einem anderen Podcast auftauchen).
Wenn man in Richtung „YouTube“ schaut, dann funktioniert das bei vielen YouTubern sehr gut. Aber die Plattform bietet auch andere Möglichkeiten der Interaktion.
Da würde ich ansetzen und kleinere Podcast mal anfragen ob sie nicht Interesse an einer Kooperation haben…

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Ein Portal aufzubauen und zu verwalten bedeutet einiges an Aufwand. Und dann versucht man erstmal Aufmerksamkeit für das Portal zu erzeugen, anstatt für die Podcasts, um die es eigentlich geht. Wie angesprochen wenn alle Podcasts zugelassen sind und das Portal bekannt wird, reproduziert man die Konkurrenzsituation. Wenn man stattdessen nach irgendeinem Kriterium nur “Underdog”-Podcasts zulässt, ergibt sich ein anderes Problem, nämlich dass sich das Portal dann nur an diejenigen wendet, die genau solche Podcasts suchen. Nun denke ich durchaus, dass es Leute gibt, die “Perlen” suchen, aber das ist nicht das gleiche wie “Underdogs”.

Eine Initiative oder Aktion ist vermutlich notwendig, um die Unterstützung nachhaltig zu machen, ein Portal erscheint mir aber wie gesagt zu aufwändig.

(Übrigens Underdog-Filter habe ich jetzt natürlich leichtfertig dahergesagt, fyyd hat ja erstmal nur die Informationen aus dem Feed und damit wird man den Underdog-Status nicht einschätzen können. Also entweder bekommt man diese Information in den Feed oder sie müsste anderweitig eingegeben werden und ich weiß nicht, ob das konzeptuell vorgesehen ist.)

Grundsätzlich stimme ich zu, es wäre schön nach irgendeinem Maß von Bekanntheit filtern zu können. Genauso wäre es interessant einen Dienst zu haben, der selten abgerufene Podcasts zur Verfügung stellt, so wie es das Videos / Musikstücke einiger Streamingportale gibt. Nur halte ich das eben für ein anderes, aufwändigeres Projekt als die gegenseitige Unterstützung, um die es dir geht.

Wenn möglich versuche ich auf themen-verwandte Podcasts schon in der Aufnahme hinzuweisen, aber bisher kamen @DasTeutelbier’s Nussschalen immer erst nach unseren ausführlicheren Podcasts… :wink:

Dafür versuchen wir aber mindestens passende Aufnahmen in unsere Podcast-Hinweise zu den Folgen aufzunehmen: Das ist dann zwar eher ein Effekt im Long-Tail, aber dann interessiert sich wirklich jemand für das Thema und ich halte das für einen guten Service für unsere Hörenden: Z.B.

und eher allgemein

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