Tolle Idee!
Gründe, weshalb Tonaufnahmen gefunden wurden und welcher Art diese sein können, gibt’s scheinbar genug.
Vielleicht besser: Plötzlich hört man Geräusche/Stimmen im Hintergrund eines scheinbar harmlosen Podcasts, der sich fern ab von Horror und Mythen bewegt? Ein “Ich verfolge gruselige Mythen -Podcast” lässt wohl zu früh erahnen, dass hier getrickst wird… Das wäre doch zu offensichtlich und vorhersehbar?
Die Schwierigkeit sehe ich tatsächlich in dem Punkt, den @Herrvonspeck angesprochen hat:
Das Projekt darf nicht mit der Tür ins Haus fallen. Auf den ersten und zweiten Blick darf man der Geschichte wie auch der Aufmachung nicht ansehen, dass es hier eigentlich um Horror geht und alles nur gestellt ist. Nur das schafft Scheinauthentizität.
Nur: Wer hört einen Baumarkt-Podcast (Beispiel) bis zu dem Punkt, an dem der Horror beginnt und bleibt dann auch tatsächlich hängen?
Mal laut gedacht, ohne eine fertige Lösung parat zu haben: Mann müsste den Podcast für zwei Zielgruppen auslegen:
Die erste Gruppe hört den Baumarkt-Podcast, weil sie sich für Baumärkte interessiert. Entsprechend muss der Podcast bereits da gut sein, um Hörer anzuziehen. Keine leichte Aufgabe.
Anschliessend erfolgt der Wechsel ins Horror-Genre, unterschwellig und langsam. Die Baumarktinteressierten beginnen sich zu wundern, beginnen sich leicht zu fürchten und werden wohl aufhören, den Podcast zu hören. Aber: Hier beginnt der Zielgruppenwechsel, den man als Produzent nicht verpassen darf: Einige Baumarktbegeisterte werden darüber twittern/bloggen… Auch Eingeweihte könnten nun beginnen, unterschwellig die Nachricht über diesen komischen Podcast zu verbreiten. Ich denke hier an Tweets im Sinne von: “Hey, habe gerade den Baumarkt-Podcast gehört. Die Geräusche da im Hintergrund sollten besser mal raus editiert werden. Klingt ja unheimlich!” Oder: "Bin ich der einzige, der am Ende des neusten Baumarkt-Podcasts die Worte “help me” gehört hat??"
Und dann kommt die Geschichte ins Rollen… Jetzt wird die zweite und eigentliche Zielgruppe, die Horrorfans, angelockt.
Wie schafft man nun diesen “Baumarkt-Podcast”, der mit 15 qualitativ hochwertigen Baumarkt-Episoden beginnt, sich nichts anmerken lässt, und bis zur ersten paranormalen Erscheinung in Episode 16 schon 1000 HörerInnen hat, die ihre Entdeckung schliesslich auch im Internet verbreiten? Vermutlich nicht.
Meine Idee: Einen bereits bekannten und etablierten Podcast anfragen, einweihen und überzeugen. Plötzliche Geisterstimmen (3 Sekunden, mitten im Gespräch) in der Freak Show? Ohne dass die Moderatoren darauf eingehen, weil sie zum Zeitpunkt der Aufnahme nichts hörten und die Stimmen erst in der finalen Produktion zu hören sind? Diskussionen und Neugierde garantiert.