FAQ: Neuer Workflow AMP

Habe eine Verständnisfrage zur Anwendung des neuen Workflow AMP.

Habe eine kurze Sprachaufnahme mit US5 erstellt und will AMP ausprobieren. Track ist markiert und beim Anwenden von Schritt 2 („Normalize…“) passiert auch sofort eine sichtbare und anschließend hörbare Anpassung der Lautstärkepegel. So weit so gut.

Aber beim Anklicken von Schritt 4 (Set AMP) scheint sich mit der Aufnahme nichts zu verändern. Starte ich die Aufnahme sehe ich zwar im FX Track „JS: Ultraschall Dynamics…“ wie sich permanent die dortige Anzeige bewegt und verändert, aber meine aufgenommene Sprachsequenz scheint sich nicht zu verändern; weder akustisch noch visuell. Was habe ich da falsch verstanden? Welchen Anwendungsfehler mache ich?

Falls es wichtig ist, hier mein Hardwaresetting: Rode NT1 über Yamaha AG03 per USB an Windows 10 Pro Notebook angeschlossen.

Zunächst, nur um Missverständnissen vorzubeugen: Die neue AMP-Kette ist nur für die Post-Produktion gedacht, nie für die Aufnahme. Ist hier aber glaube ich auch schon verstanden.

Dann: richtig, es hat keine (sichtbaren) Auswirkungen, wohl aber hörbare. Nach der Normalisierung auf -23 LUFS ist es ok laut, durch den Dynamics 2 geht es auf -20 hoch was dann schon etwas lauter ist und durch den LUFS Effekt auf dem Masterkanal (!) wird es dann -16 LUFS laut was das Ziel ist. Wichtig: vor Schritt 4 müssen alle betreffenden Tracks ausgewählt/markiert sein, also die Tracks links, nicht einzelne Items.

kontrollieren kann man das, indem man schaut ob

  • auf allen betreffenden Tracks der Dynamics 2 aktiv (!) ist also mit Häkchen gesetzt und
  • mit dem Preset Input -23 output -20 läuft
  • Auf dem Master-Kanal der JS: LUFS_Loudness Effekt aktiv ist und dort das Target auf -16 LUFS steht.

Dadurch sollte es hörbar lauter sein und das LUFS-Display sich nach einer Zeit im -16 LUFS-Korridor einpegeln. Wenn es das nicht tut, stimmt irgendwas mit den Effekten nicht (Liste kontrollieren), wenn man keinen Unterschied hört, stimmt was mit der Monitoring-Kette nicht.

Im Zweifel ist letzteres aber egal, der Verlauf im LUFS-Meter ist das entscheidende, sprich das was hinterher auch als MP3 rausgerendert wird.

Im Zweifel hier nochmal meine Erklärungen nachschauen (springt das richtige Kapitel an):

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Erst einmal danke für die ausführliche Antwort Ralf.

Ja, Postproduktion war mir klar. Auch hatte ich schon dein neues Video gesehen und auch die AMP-Abschnitte aufmerksam nachverfolgt.

Werde mich wohl die nächsten Tage noch intensiver mit der (für mich neuen) Welt der Postproduktion auseinandersetzen. Habe eben auf die schnelle mal beim Abspielen meiner Aufnahme im Editing manuell die Schieberegler in den Effekten (LUFS Loudness im Master und die diversen Einzelregler im US Dynamics in meinem aufgenommenen Track) extrem verändert und siehe da (besser: höre da​:wink:) , ich höre nun doch Unterschiede. Hatte wohl heute Morgen meine Ohren noch nicht gewaschen.:hear_no_evil:

Das einzige, was ich wohl noch verstehen muss, ist warum ich letztgenannte Änderungen nicht optisch in der Track-Spur sehe, so wie ich das bei der Anwendung im Schritt 2 des Workflows (Lautstärkenormalisierung) gesehen habe. (Vielleicht müsste ich weiter hineinzoomen, um kleinere Änderungen zu sehen.?) Aber letztendlich zählt ja, was im exportierten MP3-File final zu hören ist. Bin halt noch am Anfang meiner Audio-Produktions-„Karriere“ und habe ein (noch) ungeschultes Gehör.

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Ich bin jetzt auch dabei und will mich in die neue AMP Kette einarbeiten. Mittlefristig würde ich dann gerne auf Auphonic verzichten, weil ich hoffentlich den Podcast dann komplett mit Ultraschall-Hausmitteln fertig machen kann.
Jetzt zu meiner Frage: Muss ich denn das LUFS Monitoring laufen lassen, damit er sich den Podcast „anlernt“? Weil diesen Schritt habe ich irgendwie noch nicht ganz geschnallt.

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Nein, das ist eine reine Kontrollfunktion. In der Regel ist die Kette so eingestellt (wenn man den AMP-Workflow abarbeitet) dass alles stimmt.

Hier erkläre ich ab Minute 45 noch etwas die Zusammenhänge:

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