Empfehlungen für ideales setup für mobiles Podcast/YouTube Studio gesucht

Hallo zusammen,

ich konzipiere gerade ein mobiles Podcaststudio das auf Veranstaltungen dafür verwendet werden soll Podcasts und Video-Unterhaltungen mit 3 Kamerawinkeln aufzuzeichnen. (Also das was manche auch auf YouTube als Podcast bezeichnen :slight_smile: ) Es wird von Leuten aufgebaut und betrieben werden die nicht notwendigerweise selbst erfahrene Medienmenschen sind und die Idee ist es Infrastruktur bereitzustellen in der Teilnehmer dieser Veranstaltungen möglichst einfach gute Ergebnisse für die Verwendung in gesprächslastigen Audiopodcasts, Audioshows oder YouTubeformaten benutzen können.

Natürlich habe ich Vorstellungen, aber nach fast 10 Jahren will ich meine eigenen Vorurteile umgehen indem ich hier ein wenig Gruppenwissen anzapfe…

Die Frage ist also: Welches Setup würdet ihr zusammenstellen um folgende Kriterien zu erfüllen:

  • Setup für 2 Gesprächspartner:innen
  • 3 Kamerawinkel (eine Perspektive je Person, eine Perspektive mit beiden Personen)
  • Keine Headsets (sorry :wink: ), statt dessen Tischmikros.
  • Solide Audio-Qualität
  • passende Beleuchtung
  • Kleines Packmass, Transport per Rolltrolley
  • Elektronik (Kameras, Mikros, ggf. Recorder) sollten unter 3000€ sein.

Mit am Wichtigsten ist, dass das Setup möglichst einfach im Aufbau und Betrieb ist. In einem gewissen Rahmen würde ich Kompromisse bei der Audioqualität machen wenn dafür das Setup „idiotproof“ gemacht werden kann.

Als Ergebnis werden 3 Videodateien (MP4 FullHD ist fein) und drei Audiodateien (2xMono, 1xStereomix) gebraucht. Die Videoaufnahme die beide Sprechende zeigt sollte gleichzeitig den Stereomix enthalten.

Als Kameras habe ich mir Geräte wie die Canon M-Reihe oder z.B. die Sony ZV-1 angesehen. Wo ich persönlich noch am zögerlichsten bin ist das Audio-Routing. Ich frage mich ob es eventuell sogar einfachere Lösungen als beispoielsweise ein Zoom H4n oder ein Rode Procaster Duo gibt?

So, was würdet ihr nehmen wenn ihr so ein Studio zusammenstellt? Welche Fragen habe ich evtl. übersehen?

//D

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Hi,

wie ist es in SFO?
Nicht erfahrene Medienmenschen sollen dann im Anschluss Video und Audio syncen und nachbearbeiten (LUFS)? Oder soll das alles schon eingearbeitet sein?

VG

Eine Menge Menschen produzieren YouTube und Podcastkrams ohne je über die Standardeinstellungen in den Geräten hinauszugehen. Die sollten sinnvolle Ergebnisse liefern mit denen die Leute weitermachen können und wer dann Ahnung und/oder Interesse hat fasst das Material zur weiteren Bearbeitung an.

Heißt konkret im vorliegenden Fall: Videodatei mit der Totalen und Audiospur sowie der Stereomix müssen direkt einigermaßen brauchbar sein. Ab dann gehe ich davon aus, dass die Meisten versuchen noch zu schneiden oder nachzubearbeiten, ich will das nur nicht zur Bedingung machen.

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Bedeutet, dass die Kameras auch nen Input haben sollten, so dass Du das Audio direkt dort rein schleusen kannst und nicht mit irgendwelchen obskuren internen Mikros gearbeitet wird?

Prinzipiell würde ich ja mal schauen, was Youtube/Twitch-Streamer da benutzen. Die haben ja Audio und Kamera immer sauber gesynched, damit das leicht weiter verarbeitbar ist.

Keine anderen Vorschläge oder Ideen?

„Mir am Wichtigsten ist, dass das Setup möglichst einfach im Aufbau und Betrieb ist.“
Damit würden für mich schon alle Fotokameras rausfallen, da sie mit HDMI Kabel und Dummy Batterie, Stativ ect. schon komplett einen Koffer füllen. Dazu am Besten noch ein Videoswitcher wie Atem Mini und ein Rodecaster Pro 1, also weitere 2 Netzteile, 3 Mikros, schwere lange XLR Kabel und dann ist noch nichtmal das Licht ausgepackt mit Stativen ect. Mehrere Steckerleisten nicht vergessen um das ganze mit Strom zu versorgen und 5 Meter Zuleitung, weil nicht immer eine Steckdose in der Nähe ist.

Für So ein Setup käme für mich nur etwas wie ein MEVO Setup in den Sinn.

3x Mevo, powered via USB, kommen mit Leicht-Stativen aus
2x Shure M7X Handheld, ohne Stative
1x TC Helicon GO Twin - Audio Interface

Alle drei Kameras und das Audio interface recorden direkt in ein Ipad mit der Mevo App.

2x Aputure amaran P60x + Leicht-Stative (wenn überhaupt extra Licht)

Hm, naja. Sony ZV-1 lässt sich auch über USB direkt mit Strom versorgen und ist sehr kompakt.
Recorden könnte man auch einfach auf die SD Karten. Tatsächlich macht mir das Audio-Interface mehr Sorge als die Bedienung von Kameras…

Die ZV-1 nimmt USB Powered nur 720p auf. Wenn das reicht, dann ok
https://helpguide.sony.net/dc/1910/v1/en/contents/TP1000201632.html

Das betrifft nur den Fall wenn über USB gestreamt wird (USB Kamera). Die Aufzeichnung und HDMI sind davon unabhängig. So ist es zumindest bei der recht ähnlichen ZV-E10, mit der haben wir auf dem Podstock gute Erfahrungen gemacht. Das Modell hat den Vorteil vom E-Mount ist aber auch entsprechend etwas teurer.

Für Sound würde ich aber vielleicht statt Zoom H4n vielleicht etwas mit 32bit Float nehmen für die Möglichkeit nachzubessern. Etwa das Zoom F6

Also, wenn ich sowas bauen würde, würde ich es so machen:

  • Rode Wireless. Das kannste nach Budget auswählen ob Me, Go II oder Pro, alle können zwei-Kanal-Ton kabellos in sehr guter Qualität – das Pro sogar mit 32bit float. Wenn du unbedingt ein Interface nutzen möchtest, kannst du die auch mit einem Rodecaster Pro II und den Ablegern davon direkt koppeln. Alternativ haben die digital Audio über USB-C oder analog Audio über Stereo-Miniklinke.
  • Entweder den Ton in einer Kamera aufzeichnen und die als Master-Sync nehmen (und den Onboard Ton der Kameras 2 und 3 damit syncen) oder alle Kameras zeichnen eigenen Ton auf und der wird dann mit der separat aufgezeichneten Tonspur gesynct. Eine Klappe zu Beginn der Aufnahme ist ein gutes Backup für den Sync, aber nicht unbedingt nötig.
  • Als Kamera würde ich vor allem darauf achten, dass sie 4k aufnehmen können, keine Aufnahmezeitbegrenzung haben (die ist bei vielen Prosumer-Modellen mit primärer Fotofunktion bei 29:59 min aus regulatorischen Gründen und somit nicht für lange Aufzeichnungen geeignet) und dass die Kameras auch nicht überhitzen bei 4k. Da musste leider YouTube Reviews wälzen, denn ich kann nur sagen: eine Fuji XT3, die ich gerne nutze, erfüllt nur das Kriterium 4k. Alternativ geht natürlich immer, einfach 3 Smartphones zu benutzen, die haben kein Limit und sind u.U. billiger als „richtige“ Kameras. Mit drei iPhone 11 Pro könnte man sowas schon machen.
  • Licht. Wenn du was mit Video machst, willst du irgendeine Form von Licht haben. Ich benutze für kleine Setups gerne etwas aus der Kategorie „Mini LED Light“ mit einstellbarem Weißton. Ich hab da das Aputure F1. Damit kann man genug Füllllicht erzeugen, um die Szene ein bisschen hübscher auszuleuchten. ich würde die z.B. direkt auf den Kameras für Person 1 und 2 montieren, dann brauchst du keine extra Ständer.
  • Dazu natürlich noch kompakte aber stabile Stative. Ich hab ein Manfrotto Befree Advanced, das leistet gute Dienste.

Das wäre mein Ansatz, wenn ich einen zwei Personen-Podcast mit Video aufzeichnen wollte. Upgrades wären dann sowas wie eine Capture Card, um über direkt über HDMI das Bild der Kameras gleichzeitig aufzuzeichnen und zu synchronisieren, aber das wird erstens sehr viel teurer und zweitens kenne ich mich damit nicht so aus. Damit würde dann aber die Begrenzung der Aufnahmedauer wegfallen.

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Die 3x IPhone 11, vielleicht mit der neuen Blackmagic Camera App ist ein sehr gute Idee.

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Das IPhone 11 kostet so um die 500€, das ist schon ne gewaltige Ansage.
Neben mir steht gerade eine Osmo Action 4, die ich durchteste aber die 3er Variante gibt es so um die 300€. Dazu noch eine entsprechende microSD Card.
Wenn ich mich nicht recht irre, dann passen auf eine 512 GB Karte ca. 8 Stunden in 4K / 120 FPS drauf, das sollte reichen.

Es stimmt schon, es gibt billigere Kameras als ein iPhone. Die Osmo 4 würde ich jetzt nicht nehmen, weil es eine Actionkamera mit Weitwinkelobjektiv ist, und gerade wenn man ein paar Speaker:innen abbilden möchte, ist es sehr viel schöner, hier mit ein bisschen Tele zu arbeiten. Das iPhone 11 Pro hat drei Linsen zur Wahl, von Weitwinkel bis leichtes Tele, da kann man sehr flexibel mit aufnehmen. Dadurch, dass es ein Smartphone ist, kann man auch mal nen Insta-Live Stream anmachen oder andere Dinge mit Apps tun. Schlecht am iPhone ist vor allem das File-Handling, wenn man schnell die Videodateien runterladen möchte, gibt es da eigentlich keine gute Option, man muss halt auf die Cloud warten oder langsam airdroppen. Außerdem hat das iPhone nur einen Lightning Port als I/O, der ist auch beschränkt nutzbar, aber die Rodewireless z.B. könnte man dort anschließen. Man kann so ein iPhone auch als Backup-Audiorekorder einsetzen und notfalls sogar direkt darauf ein Video schneiden.
Ein Set aus drei iPhones ist schon ziemlich teuer, aber dafür hat man sehr vielseitige Geräte, die über einen reinen Kamera-Einsatz hinaus gehen können. Ich hab selbst ein 11 Pro und schon sehr viele spontane und hochqualitative Dinge damit gemacht.

Ich spreche ja nicht ab, dass das iPhone ein gutes Gerät ist, wollte nur eine Alternative aufzeigen. :wink:

Übrigens kann man bei der Osmo Action die Blickwinkel auch einstellen sprich, man muss nicht mit Weitwinkel arbeiten.
Was mir im Hinterkopf rumgeschwirrt ist, ist eben die Aufnahmelänge und Weiterverarbeitung. Bei der Osmo Action hauste einfach ne microSD rein und kannst wie schon gesagt 8 Stunden aufnehmen. Danach entweder das Gerät an den Rechner anschließen oder die SDCard herausnehmen und entsprechend weiter verarbeiten.

Wie groß wäre denn das effektiv nutzbare Speichervolumen beim iPhone?

Letztendlich hat alles seine Vor- und Nachteile und man muss sich den besten Weg heraussuchen. :slight_smile:

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