Ein Tischmikro für zwei Personen?

Liebe Technikfachleute,
folgendes Setting: Zwei Menschen sitzen sich in tiefen Sesseln gegenüber, dazwischen ein kleiner Beistelltisch. Gibt es eine Möglichkeit, das Gespräch mit nur einem Tischmikro minimalinvasiv und trotzdem in guter Qualität aufzuzeichnen? Wenn ja, könnt Ihr ein konkretes Gerät empfehlen?
Danke für Eure Hilfe!

Das könnte schwer werden durch Umgebungsgeräusche und Bewegungen der Personen.
Nimm am besten zwei Lavalier Microphone.

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Hängt davon ab, ob der Klang des Raumes an sich gut ist. Wenn es hallt, wirst Du um Mikrofone nicht herum kommen. Wenn der Raum trocken ist, kannst Du es mit einem Mikro mit Kugelcharakteristik versuchen.
Du musst es aber hoch genug aufbauen, dass sich überschlagende Beine nicht den Sound verdecken und dadurch es schwieriger wird was rauszuhören.

Die Frage ist auch, wie sitzen sie in den Sesseln. Sich gegenüber? Nebeneinander? Wie hoch ist der Beistelltisch? Wie sehr bewegen sich die Leute oder sitzen sie wie angewurzelt im Sessel.

Und: Sinds Ledersessel, die bei jeder Bewegung “furzen”?

Aus meinem Gefühl heraus: Nimm zwei Mikros, am Besten über den Köpfen angebracht. Also vorm Gesicht, aber von oben nach unten reichend. So arbeiten die auch beim Film.

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Du hast noch nichts über dein Aufnahmegerät geschrieben (und den Etat).
Vorausgesetzt, der Raum gibt das her, kannst du z.B. einen Digitalrecorder mit 2 eingebauten Mikros nehmen (auf einem kleinen Foto Tischstativ).
Eine Stereoaufnahme hat auch den Vorteil, das der Hörer die Sprecher besser orten kann und das trägt, gerade bei Kopfhörern, viel zur Verständlichkeit bei.

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Danke für Eure Einschätzungen. Der Raum ist klein, aber hoch. Trotz Teppich und Bildern hallt es etwas. Meinst Du, den Tascam könnte man so wie er ist, also ohne weitere Ansteckmikros für diesen Zweck nutzen? Audioqualität muss nicht perfekt sein, aber halt schon so, dass man ein längeres Gespräch gut mit Genuss anhören kann. Budget dürfte auch noch etwas höher sein, bis 300,- oder so.

Wenn es trotzdem hallt, wirst Du um Mikros nicht rumkommen. Je weiter die Leute weg sind vom Mikro, umso mehr hörste mehr den Hall. Das kann schnell anstrengend werden.
Je nach Budget, kannste mal nach Richtmikrofonen schauen. Die blenden das Meiste aus, was nicht direkt in “Blickrichtung” an Signal kommt.
Dann ist meist auch Hall nur noch bedingt nen Problem.

Wo ist denn der Aufnahmeort? Vielleicht is ja neN Podcastpate/Podcastpatin in Deiner Nähe und könnte direkt helfen.

Z.B. könnte man 2 Sennheiser MKE 600 (https://www.thomann.de/de/sennheiser_mke_600.htm) in elastischer Aufhängung (z.B. beyerdynamic EA19/25, https://www.thomann.de/de/beyerdynamic_ea1925.htm) auf dem Tisch platzieren und auf die beiden Sprecher ausrichten. Braucht etwas Mikrofondisziplin, um im Aufnahmekegel der Mikros zu bleiben.

Auf jeden Fall würde ich zu 2 gleichen Mikrofonen raten, damit die beiden Stimmen nicht
unterschiedliche Raumakustikanteile haben. Das hört sich sonst sub-optimal an.

Update: Den Leuten jeweils ein Handmikro in die Hand drücken und kurz erklären wie es zu besprechen ist.

Noch ein Vorschlag mit Mikros “am Mann” (Lavalier Ansteckmikros)
Sofern Ihr ein IPhone oder IPad mit Lightning Anschluss habt als in dem Fall Aufnahmegerät, wäre dies eine Möglichkeit…


Gleiches Prinzip (Lavalier):
In Verbindung mit einen Digitalrecorder (in diesem Fall ein Modell mit sep. Mikroeingängen):
2 Lavaliermikrofone (mit eigener Stromversorgung)

2 Adapter

Recorder:

Ich nutze dafür öfter das Blue Yeti, das hat eine Einstellung für zwei Personen gegenüber.

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Ich muss das Thema hier mal wieder aufmachen.

Folgendes: Wir haben bisher immer alle komplett Remote aufgenommen via Riverside.
Nun haben wir eine Aufnahme, bei der sich 2 Personen vor Ort getroffen haben. Beide haben ein Rode Lavalier-Microfon genutzt und die Aufnahme über die Riverside-App über die Handys aufgenommen. Wir hatten kein anderes Equipment am Start.

Erwartungsgemäß ist die Aufnahme eine Katastrophe, weil in jeder der beiden Spuren die jeweils andere Person auch zu hören ist und das natürlich ohne Ende hallt und in der Post-Production massig Arbeit bedeutet.

Um sowas künftig zu verhindern würde ich gerne mit möglichst geringem finanziellen Aufwand etwas dagegen tun.

Was würdet ihr mir empfehlen? Budget würde ich so mal über den Daumen peilen, max 200 EUR.
Aufnahmeort ist dann jeweils unterschiedlich, kann auch mal im Freien sein, Hintergrund-Athmo wäre nicht so das Problem.

Eine Aufnahme auf Riverside ist natürlich dann nicht nötig, kann auch lokal oder auf einem externen Gerät passieren.

2 Lavalier sind wie gesagt bereits vorhanden.

Danke für Eure Hilfe.

Richtig einpegeln!

Nur so viel Pegel wie nötig, um bei lauten Passagen -9 db VU in den Spitzen zu erreichen.

Lavalier-Mikros mit Kugelcharakteristik sind nicht die beste Wahl! Ich würde Mikrofonständer neben die Sessel stellen und mit dynamischen Mikros mit Super- oder Hyperniere aufnehmen. Mikrofondisziplin sollte da schon vorhanden sein.

Für 200 Euro würde ich auf 2 Stück Audio Technica AT2040 gehen. Da fehlen dann noch Recorder, Kabel und Ständer…

Alles in allem braucht man für eine hochwertige Aufnahme in der Situation etwas mehr Budget.

Sven

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Darf ich hier diesen Thread gleich mitbenutzen? Ich habe das gleiche Thema vor mir, und starte demnächst eine Interview-Serie (Jeweils eine Person und ich) und wollte jetzt sehen, ob mir mein bisheriges Equipment ausreicht.

Als Mikro würde ich mein Zoom H1n benutzen, an welches ich einen Splitter hänge, welcher zu zwei Lavalier Mikrophonen (BY-M1 von Boya) führt.

Ich hätte kein Problem hier ein Upgrade zu machen, sollte die Interview-Reihe sich entsprechend entwickeln, würde aber trotzdem gerne von euch wissen, wie eure Erfahrungen diesbezüglich aussehen.

Vielen Dank.
Dominik

Auf dem cccamp23 gab es einen unterhaltsamen Beitrag zu Mikrofonen und warum man Lavaliers vermeiden sollte. Vortrag war eher für Bühnen, treffen aber auch für Podcasting zu.

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Ich würde da eher auf Headsets gehen, die sind für solche Aufnahmesituationen ausgelegt. Gibt hier im Sendegate auch irgendwo nen Thread zu günstigen Headsets.

Ich würde mich auch anschließen, dass es etwas Investition sein sollte. Lieber einmal richtig mit Komfort als nur halbseiden.

Das einfachste Setup ist vermutlich Laptop+AudioInterface+Headsets+evtl Kopfhörerverstärker.
Damit kommt Ihr weit.

OK, Danke, dann vermutlich sowas wie das Superlux HMC 660 X, das haben wir einmal vorrätig nachdem es uns empfohlen wurde und schicken es derzeit für Remote-Aufnahmen durch die Gegend, wenn GesprächspartnerInnen kein entsprechendes Equipment haben.
Da könnten wir noch ein zweites besorgen, das Mic ist ja ein dynamisches und sollte damit dann Umgebungsgeräusche vermeiden.
Auch wenn ich das etwas komisch finden würde, wenn bei einem Gespräch von Angesicht zu Angesicht beide Personen dann jeweils ein Headset aufhaben.

Da gewöhnt man sich schnell dran.

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