Wenn man per Ferngespräch aufnimmt kommt ja durch Mumble, Skype und Konsorten ein komprimiertes Signal. Auch wenn da der Leidensdruck etwas gesunken ist, seit Opus mehr Verbreitung findet, ist ja ein sogenannter Double-Ender - also jeder zeichnet lokal unkomprimiert auf und später fügt man das zusammen - doch von der Klangqualität her zu bevorzugen.
Nun gibt es da folgendes Problem. Jeder lokale Rechner hat seine eigene Vorstellung von Zeit, nämlich abhängig von der Schwingung des Quartzes, der in der Systemuhr verbaut ist.
Das kann dazu führen, dass zwei Aufnahmen die zu Beginn der Aufnahme perfekt synchronisiert sind, am Ende der Aufnahme doch deutlich hörbar auseinanderlaufen. Da händisch beim Schneiden immer wieder nachzusteuern ist doch eine sehr mühsame Aufgabe.
Die Situation vor der ich regelmäßig stehe: Ich habe 3 Spuren vorliegen.
Meine eigene Spur
Die über VoIP aufgenommene Spur meines/r Gesprächspartners/Gesprächspartnerin
Die inhaltlich identische Spur meines/r Gesprächspartners/Gesprächspartnerin, die lokal aufgenommen wurde.
Wenn ich Spur 3 zu Beginn der Aufnahme perfekt an Spur 2 ausrichte, habe ich z.B. bei Daniel spätestens nach 10 min Laufzeit der Aufnahme eine hörbare Differenz.
Nun meine Frage: Wie geht ihr bei Double-Endern vor? Kennt ihr Tools, die da helfen könnten? Beispielsweise durch Analyse der Wellenformen von Spuren 2 und 3 o.ä.
Oder ein Tool, dass mir, wenn ich die Spuren 2 und 3 vorne und hinten exakt gleich abschneide, Spur 3 auf die selbe Laufzeit wie Spur 2 staucht. Das müsste auch klappen, oder?
Ich hoffe, das war jetzt nicht all zu verwirrend ;-). Für Erfahrungsberichte und Hinweise aller Art wäre ich dankbar.
Naja, mir persönlich wäre ja auch eine Lösung am liebsten die bei Multitrack Aufnahmen automatisch alle Pausen und auch Durcheinander sprechen auflöst. An sich müsste das das skriptbar sein, sobald man mal dieses Stille entfernen bei den einzelnen Tracks im Griff hat.
Ansonsten: In Reaper müsste das mit dem Stauchen funktionieren. Wenn du die Funktion nach 5 Minuten nicht findest, dann sag einfach nochmal kurz bescheid dann such ich die nochmal raus.
Stauchen klappt in Reaper. Ist aber nur Bedingt zu empfehlen. Da nach meinem Empfinden der Versatz nicht linear ist. Wichtig ist das alle Sprecher die gleiche ‘Auflösung’ bei der Aufnahme eingestellt haben.
Heißt: 16 bit und 441000 khz oder wahlweise eine andere. Unterscheiden sich die vorliegenden Tracks in ihren Bits und khz, kommt es oft zu diesem Versatz.
Aber wenn ihr mir sagen könnt, wie die Funktion bei Reaper heißt (am liebsten auf Englisch), dann hätte ich schon mal einen Suchbegriff. Mit „Stauchen“ komme ich nämlich nicht weit.
Das war mir gar nicht klar, dass das auch problematisch sein kann.
Das Problem der sich verschiebenden Double Ender höre ich persönlich zum ersten Mal. Klar es klingt logisch aber mir ist noch nie aufgefallen das es da Probleme gibt. Hab am Anfang immer angepasst und die Datei dann einfach laufen gelassen. Hat immer problemlos funktioniert
Wir nehmen immer 2 bis 4 Spuren separat mit Audacity auf und beim zusammenfügen gab es noch nie Probleme. Selbst nach 3 Stunden sind alle Spuren noch synchron. Falls die Gesprächspartner unterschiedliche Programme oder sogar Versionen benutzen, oder sich die Einstellungen der Aufnahme unterschieden, kann es zu den Verschiebungen kommen.