Die ideale Länge einer Episode

Der Podcast-Boom hält an sagt, Bitkom Research 2020: „Gefragt nach der idealen Dauer eines Podcast geben Hörer im Durchschnitt 18 Minuten an, das sind fünf Minuten mehr als im Vorjahr (13 Minuten im Durchschnitt). Für zwei von fünf Hörern (39 Prozent) sollte der Podcast zwischen 10 und 20 Minuten lang sein, ähnlich viele (40 Prozent) favorisieren Formate mit 20 bis 30 Minuten Länge. Nur 8 Prozent finden, dass ein Podcast idealerweise zwischen 30 und 60 Minuten dauern sollte.“ Wie ist das bei euch? Wie lang sind eure wöchentlichen Podcast-Episoden?

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Mehrstündig - und ja, diese Umfragen ploppen immer wieder mal auf, decken sich aber in keinster Weise mit dem Feedback der Hörer und Hörerinnen.

Wenn von einer telefonischen ‚repräsentativen Umfrage‘ die Rede ist, ist normalerweise der Festnetzanschluss gemeint. Und ganz ehrlich, ich weiss von kaum noch jemandem, jüngeren Alters, der oder die einen Festnetzanschluss besitzt.

Werde da nicht viel drauf geben.

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Geht mir auch gar nicht so sehr um die Studie. Vielmehr um die persönlichen Erfahrungen und das Feedback zur Länge der eigenen Episoden. Ich finde ja auch es kommt sehr darauf an, in welchen Genre/Kategorie/Thema der Podcast unterwegs ist.

Darf ich Fragen in welcher Kategorie dein mehrstündiges Format unterwegs ist?

Wir besprechen mit vier Leuten Obskuritäten und schräge Nachrichten aus der vergangenen Woche - inklusive der Preshow reissen wir normalerweise an die 3h wöchentlich.

Das andere ist ein ActualPlay Rollenspielpodcast, und ein technisch orientierter Podcast über das betreiben eigener Infrastrukturen.

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Podlove sagt, die durchschnittliche Dauer einer Episode meines Podcasts liegt bei genau einer Stunde. So war es auch von vornherein geplant. Manchmal sind wir mit dem Thema früher durch, manchmal später. Ich denke, man sollte die Länge wählen je nach Format. Abgesehen sollte man auch das Gefühl haben, dass das Thema jetzt „rund“ ist. Dann kommt die Verabschiedung.

Ich führe z. B. Interviews in den Kiezbiografien, die jeweils ein Thema tiefergehend und im freien Gespräch aufarbeiten. Natürlich könnte man das durch viele Schnitte und Auslassungen straffen, aber das war nicht mein Ziel bei dem Projekt. Ich finde es gut, wenn man als Hörer den originalen Gesprächsverlauf und auch die Gedankenpausen des Gastes mitverfolgen kann. Ich konfektioniere da auch nicht für eine möglichst große Zielgruppe. Und genau das – finde ich – macht man, wenn man sich in der Gestaltung an Durchschnittswerten durch Befragungen orientiert. Kann man so handhaben, ich mit diesem Projekt mache das allerdings nicht. Meine (wenigen) Hörer sind wohl Hardcore. Von einigen weiß ich, dass sie nebenbei am Schreibtisch arbeiten und daher gerne längere Folgen hören.

Einige meiner Episoden wurden auch nach Rückfrage mit mir in ein Internetradio hier in Berlin übernommen. Für die war das Zeitkorsett natürlich wesentlich strenger, da sie ja einem Programmplan folgen müssen. So haben sie sich nur die Folgen rausgepickt, die genau in ihre Stundenslots passten – Natürlich habe ich mich über die Übernahme gefreut, aber dafür produziere ich ja nicht und mache auch nachträglich keine geschnittenen Versionen.

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Ob es wohl auch Umfragen zur durchschnittlichen Länge von Texten gibt? Hmmm. :thinking:

Also ich fühle mich von solchen Umfragen nicht gut repräsentiert. Selbst bei den Podcasts, die ich höre, reicht die Auswahl von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden. Letztlich dürfte bei der Länge von Podcasts, die man veröffentlicht, der Inhalt die Länge bestimmen. Die Hörerschaft wird sich dann finden. Nur, wenn es sich um eine Auftragsproduktion handelt, dürfte überhaupt ein Kriterium außerhalb der Motivation der Beteiligten relevant sein. Ansonsten: mach den Podcast so lange oder kurz, wie sich durch das Thema anbietet

Um mal die ursprüngliche Frage zu beantworten: ich ziele in regulären Folgen je Teil auf 30 Minuten Inhalt, wo noch die üblichen Zusätze (Folgen-Intro, Musik, Outro) dazu kommen.

Und wer 'n Festnetzanschluß hat, der hört keine Podcasts. Der schaut ZDF.

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Also wenn ich höre finde ich alles bis 30 Minuten Länge sehr kurz. Geht eigentlich nur gut für wirkliche Beiträge mit hoher Informationsdichte. unter 60 Minuten ist noch recht kurz, aber für son Laberpodcast der regelmäßig kommt okay, ab 2 Stunden machts bei den meisten Formaten aber erst wirklich Spaß :smiley:
Kommt aber komplett aufs Format an. Also einen zweistündigen Beitrag mit hoher Informationsdichte und ohne spontanes Gelaber würde ich auch nicht hören wollen

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Alle 2 Wochen zwischen 2 und 3 Stunden im Live Talk mit Call in.
Ich persönlich, also als Hörer höre gerne Podcasts die ähnlich lang oder länger sind. 60 Minuten „sollten“ es aber schon sein, in meinen Augen. Drunter ist es immer so schnell vorbei, ich höre aber sich in 1,5 facher Geschwindigkeit.

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Die Grundsätzliche Fragestellung des Bitkoms ist da schon quatsch. Nehmen wir an es hätten nur zwei Personen geantwortet. Der eine hört am liebsten 5 Minuten der andere 4 Stunden Podcasts. Der Durchschnitt um einen „optimalen“ Podcast zu Produzieren ist also etwas über zwei Stunden. Jetzt sind alle unzufrieden.

Um es auf mich umzusetzen. Zwei der Podcast die ich höre sind das Spiegel Update mit ca. 5 Minuten und die Freakshow mit rund 4 Stunden. Dabei ist mir das Spiegel Update ab und zu zu lang (wenn mich das letzte Thema nicht interessiert) während die Freakshow eigentlich immer zu kurz ist, die ist wesentlich weniger Themenabhängig und ich höre sie sowieso nicht in einem Stück.

Die optimale Länge eines Podcasts kann man meiner Meinung nach für jeweils einen speziellen Podcast bestimmen.

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Wir nehmen sowohl 5 Minuten-Pods als auch 60 Minuten-Talks auf. Beides wird gleichstark frequentiert. Persönlich mag beides. Oftmals liegt in der Kürze die Würze. Komprimierte Infos zu einem Thema in 5-20 Minuten. Manchmal ist das auch besser, da sich so mancher 4-Stunden-Talk wie eine Möbiusschleife anfühlt oder schon einmal vorkommen kann, dass Thema X nach 30 Minuten erschöpfend besprochen wurde.

Ein Patentrezept gibt es nicht. Ich denke man muss es einfach probieren.

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Ein Podcast geht bis „Ham wir noch Themen?“. Dann isser perfekt.

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Also generell ist eine Podcastfolge so lang wie sie lang ist. Fertig.

Im Detail würde ich aber sagen dass es auch ein bisschen auf den Rhythmus bei der Veröffentlichung ankommt und natürlich die Art des Podcasts.

Die Drei Vogonen haben Folgen mit einer länge zwischen 4 bis 6 Stunden rausgehauen. Die waren aber nie am Stück aufgenommen, da gab es immer noch ein Interview Part der irgendwann vorher aufgenommen wurde oder die Schalte zum Hausmeister der eine Stunde lang irgendwas zu Android oder Raspberry Pi erzählt hat. Deren Folgen erschienen aber auch nur monatlich oder seltener.

Bits und so kommt wöchentlich und ist gerne so 2,5h bis 4h lang. (Mit Pre und Postshow, das bekommt man nur als zahlender Hörer, die normalen Folgen im Feed sind etwas kürzer, aktuelle Folge z.B. eine gute Stunde unterschied)

Wenn man das auf der eine Seite als Produzent jede Woche füllen kann: gut.
Wenn die HörerInnen das auf der anderen Seite jede Woche weghören (oder schauen) können: auch gut.

Als ich durch meinen Job sehr viel hören konnte fand ich die ganz langen Podcasts (Grüße an Die drei Vogonen!) super und fand’s schade wenn andere so kurz waren. Bei aber z.B. Seriendialoge von DWDL waren die Folgen meist unter einer Stunde, aber inhaltlich so gut dass ich nie dachte „oh schade schon vorbei“ oder „das Gespräch hätte man jetzt noch weiterführen können“.

Jetzt ist mein Hörkonsum seit vielen Jahren auf vielleicht 2 Stunden am (Wochen)Tag geschrumpft, vieles bleibt liegen, einiges höre ich nach, ein paar Sachen hebe ich mir auf wenn ich einmal im Monat Samstags arbeite und dabei Podcasts hören kann. Ich bin aber nie einer der meckert wenn Folgen zu lang sind, höchstens mal wenn sie zu kurz sind.

Insgesamt lässt sich aber sagen: wenn man das Gefühl hat die Luft ist raus, die Pausen werden länger, die Themen gehen aus, keiner hat mehr was zu sagen, dann ist wohl die Zeit gekommen die laufende Folge/Aufnahme zu beenden.

Wenn ich mich in meinem Podcast auf aktuelles Zeitgeschehen beziehe spielt die Länge der Folge natürlich auch eine gewisse Rolle.

Was man aber m.M.n bitte um Gottes willen nicht tun sollte: die verstrichene Zeit ansprechen!
„Oh guckmal jetzt reden wir schon fast zwei Stunden, beim letzten Mal waren es sogar drei Stunden…“ sowas finde ich furchtbar, HörerInnen von mobileMacs oder Die Drei Vogonen lachen bei solchen Sätzen.
Das Gerede darüber wie lang die Aufnahme gerade geworden sei nervt mich, weil sie mir egal ist, weil ich längere Folgen gewöhnt bin. Bei diesem einem Podcast bei dem das der Fall war (I’m looking at you Apfelfunk!) kam das immer wieder vor, vielleicht lag es daran dass der eine Radiojournalist ist.

Aber Podcast ist nicht Radio, das kann so lang sein wie es will, wie der Produzent will, wie der Hörer will. Jeder hört unterschiedlich, auch in der Kontinuität, die einen stundenlang bis ihnen die Ohren bluten, die anderen nur 2x45 Minuten am Tag, etc. Im Schnitt hören wahrscheinlich die wenigsten die „längeren“ Podcasts am Stück.

Eine Grenze die man vielleicht beachten sollte hat mit Auphonic zutun undzwar die 6 Stunden, darüber hinaus kann der Dienst Audio nicht verarbeiten.

Was man aber auch machen kann ist: die eigenen HörerInnen nach ihrem Hörverhalten fragen und sich daran orientieren.

Ich selber habe damals Nerd Emissionen auf eine Zeit von 2 Stunden begrenzt.

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Guter Punkt, dabei erwische ich mich auch öfters am Ende der Folge. Meine Liveshow hat einen relativ natürlichen Endpunkt, da wir „erst“ um 20:00 anfangen erwähne ich dann meistens die fortgeschrittene Uhrzeit. Allerdings auch um zu signalisieren, dass wir noch maximal einen Anrufer mit in die Show nehmen. Passt eigentlich in einem zeitsouveränen Medium nicht, stimmt.

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Wenn mit Call In, dann ist das denke ich kein Problem. Gibt den Leuten die später zuhören auch den Eindruck, dass die Show sich so langsam dem Ende zuneigt. Kann man vielleicht aber auch so machen wie „So, für einen letzten Anrufenden hamwa noch Zeit, also RUFT! UNS! AN!“
:smiley:

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Auch wieder wahr, ich könnte mir das wohl eh nicht abgewöhnen.

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Da ich Podcasts in der Regel beim Kochen, Putzen oder Aufräumen höre, reichen mir 20-30 Minuten. Mehr ist mir zu anstrengend, zumal dann oft zu viel palavert wird.

Deswegen ist auch mein Podcast in der Regel 20-30 Minuten lang, Sondersendungen 45 bis 60 Minuten maximal.

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Das erfolgreichste Format im Rasenfunk ist eine Sendung in mehreren Teilen über 20+ Stunden, die meist gehörten Sendungen haben eine Länge von 3-5 Stunden. Alles eine Frage der Zielgruppe und Sendungsgestaltung.

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Bei uns wird auch grade liebevoll „gemeckert“ weil wir in der aktuellen Folge unter drei Stunden geblieben sind. :wink:
Für die Uni arbeite ich aber an einem Format welches auch unter 30min bleiben soll. Da ist die Informationsdichte allerdings auch höher und die Zielgruppe potentiell weniger Podcast-affin. "Kommt also drauf an! würde ich sagen.

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Ich denke Zielgruppe ist das Stichwort. Podcast richten sich in der Regel an kleine Zielgruppen. Eine repräsentative Umfrage hilft da nicht weiter. Die Frage ist, was will Eure Zielgruppe hören?