Die freie Podcast-Szene braucht einen Reboot - und der Ort dafür ist die SUBSCRIBE 11

Mein Punkt ist ja: ich glaube nicht, dass wir mehr Technik brauchen.

Ich bin mir gar nicht so richtig sicher, was wir brauchen. So genau kann ich nicht mal das Problem beschreiben, außer: manche Leute machen Podcasts, die klingen schlecht; und: ich hätte lieber Shownotes und Kapitel in allen Podcasts.

Ich glaube nicht, dass das technische Hürden sind. Wenn es den Macher:innen wichtig ist, nutzen die das alles (Lage der Nation), wenn sie es nicht brauchen/wollen/können, dann nutzen sie es nicht. Hier jetzt an den Tools zu feilen wird der Verbreitung wenig helfen, denn egal wie einfach es ist: noch einfacher ist es, es nicht zu tun. Und in den letzten Jahren ist es mit Podlove und Ultraschall schon sehr einfach geworden, Kapitel und Shownotes und Bilder einzubauen.

Der gute Klang nach Sendegate Standards ist auch nur so ein Wunschdenken von uns/mir/anderen, aber die da draußen interessiert doch nicht, wenn sie auf Earbuds zwei Typen beim Labern oder zwei Frauen bei der Beschreibung eines Mordes zuhören, ob das jetzt mit vernünftig ausgesteuerten Headsetmikrofonen an einem 32 bit Interface aufgenommen wurde. Solange man versteht, was gesagt wird, ist doch alles rosig. Wenn selbst ein Drosten damit durchkommt, kann es so schlimm doch nicht sein.

Deswegen weiß ich gar nicht so genau, welches Problem wir überhaupt lösen wollen. Vielleicht ist das schon eine Session auf der Subscribe wert: Wo ist eigentlich unser verdammtes Problem??!!1elf

Damit wir dann an einer Lösung arbeiten können.

9 „Gefällt mir“

Finde ich nen super Punkt, @Joram

Ich verstehe @rstockm komplett - frage mich aber genau so, welches Problem soll gelöst werden? Spannende Diskussion! :+1:

Für viele Otto-Normalverbraucher ist schon die wirklich gute Ultraschall-Installation zu kompliziert. Die gehen einfach für 15$/Mon. zu Riverside und haben dort gefühlt alles drin, Studio, Aufnahme-SW, Hosting(?) etc.

Und ja, ich habe das Kleingedruckte noch nicht gelesen, dient hier nur als Beispiel, dass sich „auf dem Markt“ eben auch viel tut - und ja, das kostet Geld. Aber ich muss mich auch „um nichts kümmern“, was Installationen, Updates, Hosting und so angeht.

Lenger Rede, kurzer Sinn:
Was soll gelöst werden; finde ich eine super Frage, die bestimmt ein gutes Panel ergäbe (und ich kann leider nicht dabei sein. grrrr)

1 „Gefällt mir“

Nun, ich glaube es ist nicht „das eine“ Problem, das es zu lösen gilt - sondern durchaus unterschiedliche auf unterschiedlichen Ebenen.

Um mal die Rumsfeld-Matrix zu bemühen: viele da draußen werden sich sehr bewusst für ihren aktuellen Produktionsworkflow entscheiden. Andere hingegen werden von den Möglichkeiten überhaupt noch nie gehört haben. Erstere kann man überzeugen, welche Vorteile sie haben könnten, zweitere muss man erst einmal identifizieren und erreichen.

IMG_2485

Eine Arbeitsthese von mir: Podcastende hören auch selber Podcasts. Es gibt bereits eine Öffentlichkeit und ein Netzwerk, das aber unzureichend von uns bespielt wird.

Vielleicht brauchen wir ein Audio-Pendant zu den guten alten Blogrolls (die Älteren hier werden sich erinnern)

2 „Gefällt mir“

[citation needed] :smiley:

Ich bin mir ehrlich nicht soooo sicher, ob Gemischtes Hack, GLG, Lanz/Precht, Gysi/Guttenberg, die Lindner-Show und viele mehr so richtig viel andere Podcasts hören, oder ob die einfach ihre Medienjobs machen und als Teil davon ab und zu in Mikrofone sprechen. Also ob das nicht eher Bühnenformate mit RSS-Feed sind als Podcasts, die selbstreflektiert mit dem Medium umgehen. Und ob das überhaupt die sind, an denen wir uns „stören“, also wo wir finden, dass etwas™ mal gemacht werden müsste.

Voll Zustimmung. Ich schaffe es nur nicht einmal, eins dieser Probleme trennscharf zu formulieren.

Die Leute, die da in die Mikrofone sprechen, sind nicht die Macher dieser Podcasts. Für Workflows, Publishing und ähnliches sind die Podcaststudios/-labels dahinter die Zielgruppe, und da würde ich bei den meisten schon erwarten, dass sie auch andere Podcasts hören.

3 „Gefällt mir“

Sehr spannend. Leider wohne ich mittlerweile zu weit weg von Berlin und werde nicht kommen können. Als jemand, der in beiden Podcastschubladen arbeitet, möchte ich anfügen, dass meine Beobachtung durch das Hörerfeedback die ist, dass es sich um zwei völlig verschiedene Zielgruppen und wahrscheinlich Soziographien handelt.
Auch bei meinem erfolgreichsten Audible-Podcast gab es keinerlei meßbaren Effekte auf mein RSS-Projekt; vom befragten Publikum bei „Anders und Wunderlich“ hat niemand von den Audible-Projekten gewusst.
Der Unterschied besteht meiner Meinung nach nicht in den Inhalten, sondern immer noch in der Zugänglichkeit. Ich werde es niemals so richtig verstehen, aber mein „Podcatcher sind cool“-Vortrag hat seit 2010 höchstens die Menschen überzeugt, die ich im Nachgang auch weiter emotional erpressen konnte. :wink:

7 „Gefällt mir“