CC Lizenz mit Sendeverbot - gibt es so etwas?

Ich bin gerade dabei meine Podcasts zentral auf einer Seite zusammenzufassen und möchte in diesem Zuge auch gleich die rechtlichen Dinge festklopfen.

Im Grunde sollen die Podcasts unter CC laufen.
Leider haben es sich ja mittlerweile diverse Dienste ein Geschäftsmodell daraus gemacht ungefragt Podcasts auf ihrer Seite „anzubieten“ (indem einfach die RSS Feeds abgezogen werden) aka mit Abspielfunktion.
Es liegt natürlich nicht in meinem Interesse, dass andere mit meinem Content Geld verdienen, deshalb würde ich solche Praktiken gern von vornherein ausschließen.

Jetzt die Frage der Frage:
Gibt es eine CC Lizenz, die Nennung und Verlinkung eines Podcasts erlaubt, die Sendung (als Abspielfunktion) allerdings untersagt?

Wenn nicht, wie geht ihr denn mit der Problematik um oder stört das keinen von euch?

Moin,

Was du da beschreibst, „Ihr könnt es auf meiner Seite anhören oder runterladen, aber nicht selbst weiter verbreiten“ ist halt tatsächlich keine Creative Commons Lizenz.

Du könntest das Pferd von hinten aufzäumen und die Attribute SA (Share alike), ND (Non Derivative) und NC (Non commercial) angeben. Leute könnten es dann immer noch unter Einhaltung dieser Kriterien verbreiten, aber spontan gäbe es keinen sinnvollen Grund das aus deren Eigennutz zu tun.

Also Leute könnten es zwar auf ihren Plattformen anbieten, aber nur zur selben Lizenz, nur wenn sie das Produkt nicht verändern (keine Werbung einspielen) und nicht kommerziell nutzen.

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Ich meine dass man noch zusätzliche Bedingungen angeben kann zur eigenen CC-Lizenz. Die sind dann aber u. U. nicht so juristisch standhaft wie ne klassische CC-Lizenz.
Der Gag an CC ist ja, dass Du da nen juristisch sauberen Lizenztext dazu bekommst. Zusätzliche Bedingungen müsstest Du also vermutlich noch mal anwaltlich prüfen damits auch greift.

Die werdens übrigens trotzdem einfach machen. Rauszufinden wer Deine Inhalte nutzt ohne Erlaubnis ist schwierig. Die Lizenz ist die eine Sache, die durchzusetzen bei Plattformen die drauf scheissen ne Andere.

Ich würde vermutlich auch auf Non Commercial gehen aber was commercial ist im Sinne der CC-Lizenz ist halt sehr Auslegungssache.
Mixcloud hat meine Podcasts ohne dass ich die hochgeladen habe. Ists illegal weil kommerzielle Plattform oder legal, weil das Profil wo es zu finden ist nicht Geld fordert zum Hören? Knifflig zu sagen.

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Danke für eure Rückmeldungen.
So, wie es aussieht ist es dann scheinbar besser gar kein CC zu machen, sondern alles unter Copyright zu stellen. Ist zwar echt schade und nicht in meinem Sinne aber leider wird man der Sache anders nicht Herr werden.

Nebenbei bemerkt finde ich es schon extrem pervers (sorry für die Wortwahl), dass man als Podcaster und Contentschöpfer seinen eigenen Rechten hinterher rennen muss.

Gibts für uns eigentlich so was wie ne GEMA?

Es ist zum Kotzen. Ich weiß nicht, warum dieser dreck Schule gemacht hat, einfach Podcasts wild zu crawlen und öffentlich anzubieten, aber man müsste mal anhand des User Agents (zumindest so die meisten) crawler erkennen und rumgestöhne oder flatulenzen ausliefern, will mal sehen was die sagen wenn in allen Podcasts nur gefurzt wird.

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Das hat Schule gemacht, als Third Party Podcast Apps angefangen haben, den iTunes Katalog zu crawlen und diesen den Hörer:innen zugänglich zu machen, die nicht bei iTunes hören können oder wollen. Manche von diesen unverschämten Schmarotzern nehmen sogar Geld für ihre Apps, obwohl man doch gar nicht ihre App sondern den Content der Podcaster hört. Ich kann gar nicht so viel Podcast hören, wie ich kotzen möchte, wenn ich daran denke.

Ich finde, bei jedem Feed sollte man vor dem Download anfragen müssen, ob man den auch runterladen oder listen darf – denn wer sich einfach am Content anderer bereichert, und sei es nur intellektuell durch dazulernen oder, schlimmer, durch unterhalten werden, der begeht einfach Diebstahl am Podcaster. RSS feeds und Verzeichnisse sind nicht zum Crawlen gemacht, verdammt noch mal.

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Da stimme ich Dir mal aber ganz dolle zu.
Für private Zwecke eine Liste zu machen finde ich nicht wirklich schlimm aber gerade diese „Sammeldienste“ verfluche ich auch jeden Tag mehr.

Gibt es denn technisch irgendeine Möglichkeit mit dem RSS Feed irgendetwas zu machen?
Ich glaube es ja aher nicht, weil dann auch die „normalen“ Hörer Prbleme kriegen würden aber vielleicht hat ja jemand eine Idee dazu?!

Meinst Du Sammeldienste wie Castro oder Overcast, die ihre eigenen Kataloge betreiben und ihre Apps gegen Geld anbieten?

Ich glaube, in meinem Post hat das <ironie> tag gefehlt: Ich finde, das ist alles kein Problem. Genauer gesagt: Entweder man macht halt freie Infrastruktur und hinz und kunz machen damit, was sie wollen, oder man macht halt ne Plattform mit Rechtemanagement und nur Auserwählte/Zahlende dürfen den Feed genießen.

Wenn Du keine Lust hast, dass Leute Deine Feeds indizieren und in beliebigen Kontexten ausspielen, kannst Du ja sowas wie private Feeds über Patreon machen. Die können nicht gesammelt werden, bzw kannst Du sie einfach abschalten, wenn ein Feed in einem Verzeichnis auftauchen sollte, das du nicht magst.

Ich persönlich würde mir da aber keinen Stress machen. Podimo und die ganzen anderen Kapitalverbrenner nehmen Dir ja nichts weg. Wenn User lieber auf einer kaputten Schrottplattform Inhalte hören, die es woanders auch frei gibt, dann sei es so. Es ist ja nicht so, dass diese User sonst zu Dir gekommen wären.

Es gibt eigentlich nur eine Ausnahme, wo ich auch verärgert werde: Wenn Plattformen behaupten, der Monatsbeitrag fließe an die Creator, aber dann schütten sie nur einen Bruchteil an einen kleinen Teil von exklusiven Podcasts aus. Denn dann werfen Leute Geld ein in dem Glauben, Dich zu unterstützen, tatsächlich streicht aber die Plattform das Geld ein. Das ist nicht OK, aber ehrlich gesagt auch eher selten.

Bevor ich aber an meinem RSS-Feed schrauben würde, um Geschäftspraktiken auszuschließen, würde ich lieber chillen und sie einfach machen lassen. Denn nur weil Du kein Geld damit verdienst, wird Dir ja nichts weg genommen, wenn andere Leute Geschäftsmodelle auf Podcastkonsum aufbauen.

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Na mit Ironie hat das imho nix zu tun.
Wenn Musik, Videos oder Software irgendwo angeboten wird, wo der Urher nix davon weiß, dann sind sich alle einig, dass das nicht legal ist. Lediglich bei den Podcasts scheint sich da (zumindest in Deutschland) keine Nase um Urheberrecht zu kümern.
Ich will mit meinen Podcasts (im Moment) kein Geld verdienen aber ich will noch weniger, dass das andere mit meinem Content machen.

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Dann nimm ne CC-BY-NC Lizenz. Musste im Zweifel dann immer noch verfolgen, aber dann kann niemand auf Deiner Arbeit aufbauen und Geld damit verdienen.

Wenn dir das ein so großes Anliegen ist, hast du noch ein paar Optionen - du könntest dieses Anliegen zu Beginn der Episode formulieren… sowas wie „Wenn ihr Geld gezahlt habt um dies zu hören, hat man euch reingelegt und ihr solltest es zurückfordern“ oder Musterklagen anstreben, wann immer dir so etwas unterkommt.

Ich glaube auch das ist in Deutschland kein besonders großes Problem, du musst dir halt nur klar machen dass die Art der Nutzung, wie sie die vorschwebt, nichtmal am Rande noch Bodenkontakt mit dem Konzept von Creative Commons als „schöpferisches Gemeingut“ hat.

Gib es beispielsweise als „all rights reserved“ Copyright an, verbiete allen es bei sich zu listen, außer die haben deine explizite Genehmigung, und der Klageweg steht dir offen.
Vermutlich wird es so halt niemand in irgendein Verzeichnis aufnehmen, aber dann hast du zumindest annäherend das, was dir vorschwebt.

Und wenn keine der beiden Lösungen haargenau das treffen, was du sagst und meinst, dann muss man sich aussuchen in welchen Apfel man beissen muss. „Nur manche dürfen, aber die nicht“ ist keine Frage einer offenen Lizenz, das ist wortwörtlich ein reserved copyright.

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Podcast sind nunmal extra dafür geschaffen um verteilt zu werden. Wenn du ein Modell wie bei Musik, Video und Software willst dann lass den Feed weg denn genau darin liegt der Unterschied.

Ansonsten kannst du glaube ich nur den einzelnen Diensten auf die Finger klopfen z.b. indem du ihnen ggf die Nutzung deiner Artwork verbietest. Ich glaube der @GNetzer macht das so.

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Öhm. Und was macht chip.de (oder heise.de) mit seinem Downloadportal für Freeware? Werbung schalten im Umfeld kostenloser Software, die sie verlinken.

Wenn du willst, dass dein Podcast wie Musik behandelt wird, verkaufe ihn auf Apple Music und ähnlichen Portalen.
Vorsicht, Google verdient Geld damit, dass dein Podcast über deren Suche gefunden wird. Am besten auch unterbinden.

Immer wenn sich Leute/Firmen die Arbeit machen Inhalte zu sammeln und zu listen wollen einige davon irgendwann damit Geld verdienen. Um sich diesen kapitalistischen Verwertungslogiken zu entziehen ist eine gut gepflegte robots.txt, ein RSS-Feed mit Passwortschutz und Weitergabe der URL auf Papier sinnvoll. Dann weiß da niemand davon der das irgendwo hinschreiben könnte.

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Machen wir aktuell nicht so, ist aber der Shortcut, um was wo rausnehmen zu lassen. Vor Urheberrecht im Fotobereich haben die Leute mehr Respekt.

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