Business und Podcasting

Hallo zusammen,

mir geht seit Monaten etwas nicht aus dem Kopf und ich würde das gerne ein wenig von verschiedenen Seiten beleuchtet sehen. Oder zumindest sehen, ob ich die einzige Person bin, die das beschäftigt.

Konkret:
Hier im Sendegate ist die Bubble gefühlt sehr entspannt. Podcasten, weil es Spaß macht, Mehrwert bringt, einen persönlich entwickeln lässt, die Technik herausfordert und auch weil man idealistisch ist.
Geld einnehmen ist OK. So finanziert man das alles und vielleicht kommt ja noch ein Taschengeld dabei heraus. - Motivation sind aber das Projekt und der Content selbst.

So habt ihr mich hier sozialisiert und ich würde alle Punkte oben für mich so unterschreiben. - Und es macht einen Riesenspaß!

Nun war ich aber auch in 2 Webinaren und habe mit anderen PodcasterInnen zu tun und da schlägt das Business zu: Da muss der letzte Cent aus dem Publikum herausgeholt werden. Werbung und Sponsoring sind Maßstab und wann immer es Gewinn verspricht: Hinter die Paywall damit, Zusatzdienste, Merch, Auftritte… - Alles muss her. - Schon vor der Produktion der ersten Folge muss der Business-Case stimmen.

Während dieser Webinare traf ich zum ersten Mal bewusst auf diese andere Welt und ich fand das komisch. Natürlich darf man auch damit Geld verdienen (wollen)… Und dennoch habe ich mich dabei erwischt, wie mich das angewidert hat. HörerInnen sind Datenpunkte in der Statistik und werden in Euro umgerechnet. Alles ist auf Gewinnmaximierung optimiert und ja, Content zu machen wäre auch ganz gut, ist aber möglicherweise anstrengend und lästig. - Immerhin kann man den Content z.B. für ein Buch zweitverwerten. - Oder andersherum.

Mir war diese Welt schon immer bewusst. Aber irgendwie ist meine romantische kleine Podcastwelt dadurch irgendwie kaputtgegangen. Seit 2005 höre ich leidenschaftlich Podcasts und ich gönne jedem den Erfolg. - Aber „die Profis“ machen mich mental echt fertig. - Sind „wir“ inzwischen nur noch Nische?

Nachdem ich mir das von der Seele geschrieben habe:
Seht ihr das genauso/anders?

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Ich würde sagen, die Wahrheit liegt wie immer in der Mitte.
Da gibt es dann eben die zwei Extreme: Die idealistischen Podcastenden, denen Geld „egal“ ist und Break Even ist schon viel. Und natürlich auch die 120% Business fokussierten, die schon beim Themenfokus des Podcasts auf Verwertbarkeit und Monetarisierung schauen.
Und dann sind da sicherlich viele irgendwo in der Mitte, die eine Idee und Leidenschaft haben und schauen wollen, wie man daraus einen (Neben)Verdienst machen kann.

In Marketing/Sales Webinaren trifft man natürlich eher Extrem 2.

Welcher der drei Wege am ehesten zum (finanziellen)Erfolg führt kann ich nicht beantworten. Ich würde hoffen, dass es der gesunde Mittelweg ist. Zumindest die deutsche Podcastwelt gibt das her. Ich fände es ja gut, wenn hier keine amerikanisierung stattfinden würde.


Ergänzung zu meinen Hörerfahrungen:
Alle Podcasts in meiner Bubble sind sehr human, was Monetarisierung angeht (idR 1 bis 2 native Werbungen pro Folge, was ich wirklich fair finde). Davon werden so ziemlich alle mit der Intention des Geld verdienens betrieben. Teilweise sind es wirklich große Namen der Szene und teils Menschen, die Ihre Nische stark besetzen.

Wirklich inhaltsleere und belanglose Podcasts, die nur Aufmerksamkeit generieren wollen wie sie hier von Sebastian und Philipp erwähnt werden sind mir (zum Glück) noch nicht untergekommen. Und ich höre tatsächlich viel im Bereich Finzanzen und Business.

Ich behaupte sogar, dass solche Formate niemals wirklich erfolgreich werden. Klar da wird mal bisschen Clout generiert und paar Euros mit „Spenden“, Werbung etc. gemacht. Nachhaltig Geld verdienen wird so kaum jemand.

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Ich hab letztens mal in ein paar Business Podcasts reingehört, um mir da einen groben Einblick zu verschaffen und kann dein angewidertes Gefühl nur bestätigen. Substanzlose Interviews, ohne eine kritische Einstellung oder dem Versuch von Erkenntnisgewinn sind da gefühlt der Klassiker. Um Unterhaltung geht’s da aber auch nicht. Hauptsache der Gast war mal da und bringt Aufmerksamkeit. Gerade bei den etwas Größeren frage ich mich allerdings langsam, ob ich nicht einfach zu doof bin, zu verstehen, was das ganze soll: wenn das so bescheuert ist, wie es bei mir ankommt, kann das ja eigentlich niemand hören wollen?
Gleichzeitig gibt’s n paar ganz gute Unterhaltungsmenschen, die es einfach nur mit Werbung etc übertreiben. Das kommt mir so vor, als würden die auf der einen Seite einfach ihre Corona-Einbußen kompensieren wollen und auf der anderen Seite werden sie von den Business-Menschen dazu motiviert, da möglichst viel rauszuholen. Meine Sorge ist, dass immer mehr Teile der freien Szene in diesen Bereich „abrutschen“. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass diese Business-Haltung wirklich nachhaltig für viele funktioniert. Dann könnte es also immer wieder neue Podcasts in die Richtung geben, die aber sehr kurzlebig sind, oder unter dem Radar fliegen, und nur ein paar Platzhirsche halten wirklich länger durch. Damit kann man dann glaube ich umgehen.

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Ich mach mir da wenig Gedanken drum. Wie überall gehen neue Entwicklungen selten von denen aus, die damit dann später viel Geld machen (ja, Ausnahmen gibt es). Fußball fing als Hobby an, und wer heute noch einfach mit Freunden Fußball spielen will macht das weiter wie vor 100 Jahren. Die Profi-Ligen mit den Milliardenumsätzen und entsprechend großer Zielgruppe sind davon unabhängig, und genau so ist „2 bekannte Typen sprechen miteinander“ völlig unabhängig davon, wie Idealisten den Veröffentlichungsweg Podcast nutzen. Die nehmen mir nichts weg. Klar kann der Kneipenkicker auf den Fußballmillionär schauen und denken „das könnte ich sein“, aber ehrlich betrachtet: Nee, auch wenn der Fußballmillionär nicht da wäre. Ich will gar nicht so viel Zeit investieren, und ich will auch keine Werbung für Matratzen vorlesen.

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Es wird im Internet immer Menschen geben, für die alles einen Wert haben muss, und die sind idR etwas lauter als die mit der intrinsischen Motivation. Für manche Menschen wird das Netz immer nur ein Vertriebskanal sein, für andere eben nicht. Ich halte beide Standpunkte für grundsätzlich vertretbar, sollen die Marketingfuzzies ruhig mal alle machen. Ich muss dabei ja nicht mitspielen.

Man muss sicher noch einmal unterscheiden zwischen den Vertriebsmenschen und den Medienhäusern, die jetzt auch das mit den Fähnchen machen wollen, und denen die ihr Hobby zum Beruf machen möchten. Letztere erkennen vielleicht ein Vermarktungspotential oder möchten mehr Zeit für ihr Projekt haben. Auch hier kann ich für mich sagen: Ich wünsche viel Freude und Erfolg, aber ich muss da nicht mitspielen.

Was heißt das für mich konkret? Einerseits muss ich dem Drang zur Monetarisierung nicht hinterher laufen, andererseits muss ich mir Manches auch nicht gefallen lassen. Zu werbeintensive Produktionen fliegen bei mir schnell wieder raus.

Wir independent Hobbypodcaster können uns vernetzen, unsere eigenen Events machen und anderswo die nichtkommerzielle Fahne hochhalten. Und, so sehe ich es, wir brauchen auch ein dickeres Fell: Wir können nicht gegen die Reichweite und das Budget eines Medienhauses anstinken, aber das sollte uns nicht den Spaß nehmen.

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Ich kann dich verstehen, würde nicht so weit gehen, dass es mich anwidert, aber es ist eine andere Welt. Oder vielleicht auch nicht.

Wir sind hier in einer Bubble, in der es sehr technisch zugeht und sicher auch die Lust am Podcasten das stetige Motiv ist. Die Formate hier sind nicht (alle) auf Reichweite konzipiert und getrieben von Promis, die ihre Reichweite mit dem Namen erzeugen und weniger mit dem Inhalt.

Allerdings hat sich die Podcastwelt seit einigen Jahren dahin entwickelt, weil dort jede Menge Geld zu holen ist. Und das Maß ist lange nicht erreicht, wenn man Studio Bummels im OMR-Interview glauben möchte. Und die Marketer:innen: die sehen das ganz genauso. Jedes Jahr gibts neue Prognosen, die höher schneller, weiter in krassen Dimensionen beziffern.

Manche Formate existieren nur, weil sie als Werbeplattform fungieren können. Man möge sich den neuen mit Lobo und Frau anhören, wo mir Jimdo in 30 Minuten 5x empfohlen wird. Bosse können wir nur beim Kochen zuhören, weil das finanziert wird. Ob es diese Formate braucht, ist erstmal nicht vorrangig und vermutlich treffen hier Welten aufeinander.

Denn, mittlerweile geht es beim Podcasten viel mehr als Medium der Unterhaltung, als der Wissensvermittlung oder dem verbreiten von geilen Infos und Themen. Man schaue sich die Charts an, alles Unterhaltungs-Blockbuster, wie das Produktionsstudio es nennt. Und offenbar gibt es genügend Leute, die sich das gern anhören. Funkhäuser machen allerdings wiederum recht gute und wichtige Formate.

Ich vermute mal, dass wir hier anders „sozialisiert“ sind und Podcasting anders verstehen, als andere. Und das ist auch gut so, denn man darf nicht vergessen, dass weite Teile dieser Community den Podcast in Deutschland überhaupt erst salonfähig gemacht haben. Andererseits darf man sich dieser „anderen Welt“ aber auch nicht verschließen, denn nicht alles daran ist schlecht. Es gibt mitunter wirklich gute Produktionen und die Professionalität schreitet weiter voran. Im Grunde ja das, was man will - zu viel Professionalität könnte allerdings das Podcast-Format aber auch schädigen. Daher finde ich es gut, wenn wir einen Blick auf die werfen, die aus diesem Kosmos kamen und erfolgreich geworden sind. Wie ist es mit Geschichten aus der Geschichte, Sternengeschichten, Minkorrekt? Das sind aus Sicht von Christian Alt Formate und Personen, die durchaus eine Brücke von der einen in die andere Welt schlagen könnten und da würde ich mich anschließen. Irgendwie sitzen wir im selben Boot, aber die Herangeensweise ist eine andere. Während anderswo Formate kreiert werden und man sich nur die Frage danach stellt, wie man sie refinanziert bekommt, machen hier Leute einfach ohne Refinanzierung das was sie für gut und richtig halten. Ohne Marketingapparat der hunderttausende Euro verschlingt.

Und daher auch mal ein großes Lob an (mindestens!) @christianeattig @FrauNora und @garneleh, die absolut nicht müde werden, immer wieder zu betonen, wie wichtig und unsichtbar die Indie-Szene ist und welcher Wert auch darin liegt.
Vielleicht sollte ich meinen Mund nicht zu weit aufreißen, immerhin habe ich mich mit einer Produktion selbständig gemacht und in einem Format kommen die Werbeanfragen jeden Tag reingeflattert. Und ich auch merke, was für ein Business das ist, wenn es darum geht, damit Geld verdienen zu müssen/wollen, wenn es mir den Kühlschrank vollmachen soll. Ich komme oft in Dilemmata, wo ich aber immer auch an die Leute im Sendegate denke und mich frage, welche Konsequenz meine Arbeit für die Podcastlandschaft hat. Ich versuche Standards für mich zu etablieren (z.B. IMMER Kapitelmarken verwenden), keine „sinnlosen“ Formate hervorzubringen, sondern Podcasts als das zu sehen und zu kommunizieren, für was ich sie halte: Instrument zur Kommunikation und Wissensvermittlung.

Wenn andere darin eher ein Medium sehen, um Menschen zu unterhalten, ist das auch okay, genau das zieht dann aber viele Hörende und Firmen sehen dann Podcasts nicht mehr als das was es ist, sondern als Werbeplattform.

Und das will ich noch loswerden, bevor ihr mich wegen des Textes mit Steinen bewerft: auf dem AllEars Summit von Spotify ging es natürlich auch um Werbung in Podcasts. Und ich war sehr erschrocken, wie in einem Panel drei Agenturen darüber sprachen, wie man es denn jetzt am besten macht und was am besten wirkt. Dort wurde geäußert, dass da draußen ja noch sehr viele Formate seien, die noch keine Werbung hätten und das es auch darum geht, genau diese Formate auch als Werbeplatz zu nutzen,. Da war ich baff, weil ich dachte: „krass, für die gehts echt nur darum, auf Teufel komm raus alles mögliche zu nutzen, um Firmen zu ermöglichen, irgendeinen scheiß zu verkaufen.“. Die kamen nicht mal auf die Idee, dass es Formate und Podcaster:innen gibt, die keine Werbung schalten wollen und nicht als Werbeplattform agieren wollen, das Szenario existierte bei denen absolut nicht. Und seitdem bin ich da auch sehr hellhörig und finde es sehr schade, dass es so kommen wird. Julep und RMS sind weit vorne, auch was die Technologie betrifft.

Naja, was soll ich sagen. Irgendwann haben alle Promis ihren Podcast und es wird die Zeit kommen, wo der Hype vorbeigeht und es sich alles etwas setzen wird. Und dann gehts vielleicht auch um inhaltliche Qualität und weniger im Reichweite und Unterhaltung. Daher: bleibt bitte am Ball, egal wie angewidert ihr seid. Ihr seid alle sehr wichtig, für die Entwicklung von Podcasts. Das gilt für die originelle Formatentwicklung, die technische Weiterentwicklung und vor allem auch die Community.

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Ich sehe den Unterhaltungsanspruch nicht als Problem, sondern die mangelnde Kreativität und „scheiß-egal“ Haltung, die viele dieser Formate transportieren. Jeder kann und soll seinen Laberpodcast machen (mache selbst einen) oder Interviews nach seinen Privatinteressen führen. Aber hinter den großen Produktionen steckt halt auch etwas mehr Geld und Zeit, womit man vielen tollen Scheiß machen könnte. Stattdessen wird genau das gemacht, was alle machen, nur mit Promis und oft ohne großen Bock auf die Sache an sich. Kreativität sehe ich fast nur in der freien Szene. Mein Problem ist, dass ich wirklich nicht verstehe, wieso das funktioniert. Bei Netflix wird ja auch gemeckert, wenn sie immer das gleiche machen.
Und diese Haltung färbt ab: ich sehe immer mehr Projekte von kleinen Podcastenden, die über die Frage der Reichweitenmaximierung mehr nachdenken als über ein tolles Format. Gute und kreative Formate sind dabei eher zu Beifang verkommen, die dabei ab und zu abfallen. Mutige Formate sieht man in dem Bereich fast garnicht.

Der Laberpodcast ist halt die low-hanging fruit. Kaum Aufwand für Recherche und Produktion, das macht das Format für kommerzielle Anbieter interessant. Und es ist ohnehin beliebt, das machen Viele, also muss die Kreativabteilung der Chefetage nicht viel erklären: Das ist das Konzept, die Kosten haben wir, die Einnahmen können wir damit generieren. Das reicht für eine Entscheidung. Neue, mutige Sachen brauchen Rechtfertigung, wenn es blöd läuft eine Marktanalyse mit Pilot und Testpublikum. Und dann brauchen die auch mehr Aufwand in Betreuung, Recherche, Produktion usw usf. Kurz: Das ist was für Enthusiasten.

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Liegt das wirklich daran, dass sich die freie Szene so stark ändert oder eher daran, dass Podcasting immer populärer wird und dementsprechend nicht nur mehr Menschen hören, sondern auch mehr Menschen Content erstellen wollen.

Dabei ist natürlich dann bei weitem nicht jeder hoch kreativ oder man testet sich erstmal von der technischen Seite mit „einfacheren“ Formaten ran.

Ich sehe das auch nicht so richtig als Konkurrenz an, die Zielgruppen sind da sehr verschieden.

Ich persönlich hoffe, dass es sich einfach rumspricht, dass „Erfolg“ (egal wie gemessen) nur nachhaltig zu erlangen ist, wenn man gute Formate bzw. guten Content liefert. Ansonsten verschwindet man schnell in der Senke und hört frustriert auf. Ist ja auch logisch. Beim klassischen Laberpodcast hören die meisten lieber Ihrem Lieblingspromi zu als einer random Person aus dem Internet.

Der einzige Nachteil ist vielleicht, dass es schwerer wird kreative Ansätze zu entdecken in der Flut an immer gleichen Formaten.

Es muss ja auch nicht jedes Format neu, mutig und völlig anders sein. Man kann ja auch bekanntes mit dem eigenen Spin gut machen.

Das finde ich absolut legitim. Wenn das ein Weg ist um sich zu finanzieren weil alles andere wegfällt, dann würde ich das sicher nicht anders machen.
Im Umkehrschluss sehe ich dann bald sehr viele Formate sterben, weil die alten Jobs wieder zurückkehren.

Definitiv! Die zu finden ist aber immer schwerer. Es ist ewig her, dass ich ein neues Format gefunden habe, dass mich fesselt. Die Neuvorstellungen hier im Sendegate sind tatsächlich meine beste Quelle geworden.
Die Charts durchzublättern ist sinnlos. Die Kategorien abzuklappern führt auch nicht zum Erfolg. Und wenn dann Podcastpreise verliehen werden, findet sich dort wieder nur das Gleiche Theater.
Ich bin sicher, es geht vielen so, dass gute Formate einfach immer schwerer zu finden sind.

Stimmt auch wieder. Wobei ich meine, dass sich das gerade verändert. Tolle Sprecher und echte Profis am Werk. Die Öffentlich-rechtlichen machen leider sehr viel Zweit- und Drittverwertung. Da gibt es 5 Formate und in allen laufen die exakt gleichen Interviews durch. Dort skippe ich mit Abstand am meisten. - Die Menge an Content nimmt gefühlt rapide ab. - Und immer diese „Experten“…


Offenbar heißt das alles Podcast aber es sind verschiedene Welten. - OK!
Die Zielgruppen sind sicher sehr unterschiedlich. - OK!

Bleibt noch die Frage, wie man sichtbar bleiben kann. Mechanismen von früher funktionieren in der Masse eher nicht mehr. Es wäre schade, wenn neue, tolle Formate wieder beendet werden, weil sie schlicht niemand gefunden hat. In der Richtung würde ich mich gerne engagieren.

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Das wäre doch ein cooles Community - Projekt. Sei es als Podcast, hier im Sendegate oder auf Twitter etc., kuratierte Listen mit neuen Formaten/Sendungen vorzustellen und so wertvolle Inhalte zu pushen.
Finde den Ansatz sehr spannend, die Leute in Richtungen abseits des Mainstream zu lenken.

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Jup, legitim finde ich es an der Stelle auch total, nur leider schwer zu hören. War da aber nur als mögliche Erklärung für die Veränderung in dem Bereich gedacht :slight_smile:

Naja, für freie Podcastende waren Formate, auf die sie eigentlich keine große Lust haben, früher nicht wirklich interessant. Jetzt werden die für Reichweite etc gestartet. Da die aber das gleiche Problem haben wahrgenommen zu werden wie alle Podcasts, wird das dann nichts und sie geben oft schnell wieder auf. Und viele von denen hätten vielleicht gutes, kreatives Zeug gemacht, wenn sie nicht vorher auf Reichweite etc getrimmt worden wären. Wenn man heute nach Podcasts zum Einstieg ins Podcasting sucht, landet man halt bei etwas dubiosen Business-Menschen und nicht mehr bei allen Folgen vom Lautsprecher oder so

Es gibt eben verschiedene Welten: die einen podcast aus Freude am Inhalt oder vielleicht nur um einfach zu Podcasten. Und die anderen nutzen das Medium, um damit Geld zu verdienen. Das eine schließt das andere nicht aus und ich sehe per se darin kein Problem.
Das Problem sehe ich eher darin, dass Plattformen ihre Algorithmen nicht anpassen, um weniger große Formate auch mal zu zeigen. Daraus resultiert dieser Einheitsbrei und aus meiner Sicht auch eine Einschränkung, was die Informationsbreite betrifft. Für viele gibts halt bald nur noch die Meinung von Lanz und Precht, was @schaarsen meint, geht eben, bis auf seine Hörenden, unter.

Und da pflichte ich @SebastianStix bei - wie wird man sichtbar / bleibt sichtbar?
Ich wiederhole gern die wichtige Aufgabe von Frau Attig und Frau Heise, die das immer wieder sagen und auffordern, auch die kleinen Formate im Auge zu behalten. Allerdings dürfen diese Bestrebungen nicht im Sendegate versacken und ich glaube es ist auch notwendig, andere über die Weiten der Podcastlandschaftt aufzuklären. Wenn ich höre „gibts den auch bei Spotify?“ oder mir Kund:innen sagen „ich will auf jeden Fall bei Spotify gelistet sein“, dann stellen sich mir die Nackenhaare auf. Nicht, weil ich was gegen Spotify habe, sondern die Wahrnehmung der Personen offenbar so eingeschränkt ist und meinen, das es im Podcastbereich nur Spotify gäbe. Gute Arbeit von der Firma, Hut ab. Sehe es aber auch als meine/unsere Aufgabe an, beispielsweise fyyd zumindest mal zu benennen und sie über die Tiefen der Podcastlandschaft aufzuklären.
Oder man hält es pragmatisch und wirkt im eigenen Kreis, macht den Mist nich mit und tut, was man kann/will.

Das sind nur meine 2 cent und ich stehe mega zwischen den Stühlen. Klar, werde ich auch mal bei Spotify was pitchen. Und ich mache auch Werbung in meinen eigenen Formaten. Aber in jedem Workshop berichte ich über die Geschichte des Podcasts, wer eigentlich Motor war und ist für die technische Entwicklung und das man auf fyyd mal gucken kann und im Sendegate immer gut aufgehoben ist. Ultraschall mit SL gehören ebenso in die Kiste.

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oder halt im Sendegate etc. Ist immer die Frage warum gepodcastet wird.
Bin ja selbst einer dieser Neueinsteiger und klar möchte man sein Format ans Publikum kriegen und macht sich auch den ein oder anderen Gedanken wo und wie man einen Link platziert. Ist ja auch valide.

Wer sich von irgendwelchen Business Gurus blenden lässt… Naja. Selbst wenn man wirklich nur für Geld, Ruhm und Reichweite podcastet muss man nicht sehr weit denken um zu erkennen, dass man als kleiner unbekannter Podcaster eben auch Mehrwert bzw. Content liefern muss. Mich kennt niemand im Internet, warum sollte also jemand mir zuhören wie ich zusammenhangslos über meine Woche berichte? (ja ich bediene mal böse Klischees). Vor allem wenn dies mittlerweile jeder berühmte Mensch macht? Da muss man sich schon einen Spin überlegen.

Menschen die einfach schnell schnell Schema F abspulen springen halt auf den Hype Train und arbeiten da nicht aus einer schöpferischen Motivation.

So ist zumindest meine Wahrnehmung in der Szene.

Das ist toll und lobenswert. In meiner Bubble versuchen wir als Podcastende uns gegenseitig zu pushen und zu unterstützen. Das klappt ganz gut. Aber erstmal muss das Publikum in der Bubble angekommen sein.
Ich glaube daran, dass sich gute Formate durchsetzen. Allerdings darf man nicht vergessen dass Massenmedien ihre eigenen Formate natürlich massiv bewerben und damit ein Millionenpublikum direkt erreichen. - Dafür haben diese Formate dann wieder sehr wenig Publikum… Nunja.

Vielleicht kann man dass gegenseitige Empfehlen von Formaten forcieren. Manche empfinden das als komisch und unpassend zum eignen Format. Aber im Grunde haben wir nur dieses eine Massenmedium um sichtbar zu sein. Man stelle sich vor, 10% der Podcasts würden nach dem Abspann noch eine Minute ein anderes Format empfehlen… Stört nicht, hat aber mit Sicherheit einen fetten Impact der allen zugute kommt. Das ist aber natürlich ungerecht. Wer ein großes Publikum hat, profitiert weniger als anders herum. Dennoch könnte das eine Tugend werden und einfach zu einem guten Podcast dazu gehören.

Ich glaube das werden sie auch nicht.

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da gab es doch hier im Sendegate eine Excel für, wenn ich mich nicht täusche. Wie gut das funktioniert, kann ich leider nicht beurteilen.

Stimme dir aber ansonsten voll zu. Als Community können wir schon einiges bewegen.

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Mir fallen da recht schnell viele Ideen zu sein. Aber da braucht es ein Team und Leute die das langfristig am Leben halten.
Sympathisch wäre auch ein Fileserver: Wer will, legt einen 60-Sekunden-Trailer von seinem Format dort ab und andere können die einfach einbauen und verwenden… Das ist aber wieder weniger persönlich. Dafür extrem unkompliziert. HMPF!

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Auf vielen Säulen kann man aufbauen. Ich hab zwar weder Erfahrung, besonders viel Ahnung oder gar Reichweite, hätte aber durchaus Lust mich an solchen Projekten zu beteiligen.


Edit: Die Diskussion und Beiträge hier, haben mir einiges zum Denken gegeben.
Ich nehme wahr, dass hier oft die Podcastwelt in zwei Lager geteilt wird. Die freien Idealisten, die intrinsisch motiviert coole kreative Formate schaffen wollen und die (bösen) Reichweitenoptimierer, die eigentlich nur Kohle und Clicks wollen.

Für mich entsteht (wenn auch bestimmt nicht immer von allen so gemeint) Vermarktung, Marketing etc. wären etwas böses. Im besten Fall notwendiges Übel.

Ein Ansatz wäre es doch grade auch die kreativen, technisch verliebten und mutigen Podcastenden aufzubauen auch selbstbewusst sich und Ihre Schöpfung zu vermarkten und promoten.
Es ist ja niemandem geholfen wenn all die guten Formate in der Senke landen. Es ist ja auch nichts schlechtes, sein Schaffen auch aktiv zu verbreiten. Nur so kann eine Hörerschaft aufgebaut werden. So wiederum können neue Menschen animiert werden selbst kreativ zu werden und abseits bekannter Wege Dinge zu probieren.

Kurzgesagt Mut zur Eigenwerbung und auch die ein oder andere Strategie nutzen. Logischerweise soll der Content im Mittelpunkt bleiben.

Vielleicht ist das eine Attitüde, die in der Welt der Indiepodcasts mehr gebraucht wird?

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