Beratung neues Setup (neuer Rechner, evtl. neues Mikro mit anderem Anschluss/Headset)?

Hallo liebe Community,

ich war hier schon länger nicht mehr aktiv, melde mich aber nach etwas mehr als sieben Jahren Podcasting mal wieder, weil mein Laptop, mit dem ich seit knapp sechs Jahren meine Aufnahmen mache, langsam aber sicher den Geist aufgibt. Da ich meinen Rechner eigentlich eh nur noch fürs Podcasten (und Bloggen, aber das ist ja unkomplizierter) nutze, dachte ich mir, ich könnte eine Neubeschaffung auch direkt auf diesen Nutzen ausrichten.

Bisher nehme ich mit einem Auna Mic CM900 auf, das per USB an den Rechner angeschlossen ist, dazu meine normalen Kopfhörer, die ich an den Laptop anschließe. Aufnahme selber mit Zencastr oder Skype, je nach Gast und dessen/deren technischer Möglichkeit und Nachbearbeitung mit Ultraschall Reaper. Die Software-Infos nur der Vollständigkeit halber. Was ich mich frage und ich hoffe, es ist nicht zu allgemein:

  • Laptop oder Desktop-PC? (Ich nehme fast ausschließlich von zu Hause aus auf, muss also meine Hardware nicht immer komplett mitnehmen. Aber gibt es etwas, was dafür spricht einen Desktop-PC zum Podcast anzuschaffen?)
  • Windows oder iOS? (Die Antwort kann ich mir fast denken, weil auf Apple vieles einfacher ist und man bei Windows mitunter Workarounds braucht. Aber gibt es darüber hinaus noch Vorteile von Apple-Rechnern?)
  • USB-Mikro oder Anschluss über Klinke? (Hier kenne ich mich noch kaum aus, bei Anschluss über Klinke braucht es glaube ich noch mehr Hardware, oder?)
  • Mikro oder Headset?

Ich hoffe wie gesagt, die Fragen sind nicht zu allgemein gehalten. Es muss auch nicht alles neu sein und mir ist bewusst, dass es immer besser (und teurer) geht. Ich wollte mich vor allem mal Feedback holen zu den obigen Fragen und dann entscheiden, was es mir wert ist.

Viele Grüße

Lennart

Gegenfrage: Bist du mit Teilen deines Workflows oder dem Klang deines Podcasts unzufrieden?

Gute Gegenfrage. :smile:

Es ist vor allem der Rechner, der bald den Geist aufgibt. Das Mikro ist noch gut in Schuss und funktioniert auch, ich frage mich nur, ob es einen großen Unterschied macht, ob ich eines mit USB-Anschluss habe, oder eines mit Klinke.

Hallo Lennart,

Wenn du sonst keine besonderen Anforderungen (Gaming, Grafikkarte etc.) hast, würde ich immer den Laptop bevorzugen - am Ende bist da immer flexibler.

Ist sicher zum Großteil Glaubenssache - ich bin mit Windows fürs Podcasten sehr zufrieden.

Auf jeden Fall USB - und wenn du mal upgraden willst ggf. ein Audiointerface oder Mischpult via USB.

Wenn du mit deinem aktuellen Mikro zufrieden bist, erübrigt sich die Frage ja. Vermutlich wirst du bei USB-Geräten mit einem (guten) Standalone-Mikro immer einen besseren Ton kriegen als mit nem Headset.

Windows oder Apple? Was nutzt du den bisher? Ich arbeite täglich mit Windows und wäre nicht extra umgestiegen (und bin es auch nicht). Funktioniert alles ohne Probleme und ich benötige keine „Workarounds“ da es alles für MS gibt! Aber wie gesagt, wichtig ist einfach mit was du ständig arbeitest und daher einfach geübt im Umgang damit bist.

Das beste M1 Macbook (Air), was du dir leisten kannst. Guck gebraucht, refurbished oder direkt bei Apple. Du wirst es nicht bereuen. Wirklich. Selbst die kleinsten M1 Teile gehen ab wie sau, Akku hält ewig, macOS und Audio laufen super zusammen, kein Generve mit Treibern…

Ich selbst hab nen Desktop PC und nen Macbook Pro (M1) und ich weiß genau, auf welchem Gerät ich Podcasten möchte und auf welchem nicht (Hint: auf dem Desktop ist nicht mal Ultraschall installiert).

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Zum PC mag ich sagen: Egal was du kaufst… Leistung ist in der Regel nicht das Problem. Ein echter Killer ist aber in jedem Fall ein Lüfter der oft aufdreht. Wenn du irgendwie kannst, teste und vermeide das.

Beim Mikrofon würde ich etwas nehmen, was du ggf. auch an einem Interface / Recorder standalone betreiben kannst. Dann bist du relativ flexibel. Bei USB bist du auf die Aufnahme am Rechner festgelegt. Ich nehme immer über einen Recorder als Interface auf, weil der Recorder mit aufnimmt und ich so immer ein Backup der Aufnahme habe.

Hallo Lennart,

du solltest vielleicht einfach ein wenig die Setups vergleichen und eine zeitlang ohne Zeitdruck lesen, was so von verschiedenen Personen benutzt wird. Und dir die Frage stellen, ob du so etwas brauchst oder anschaffen bzw. ausprobieren willst.
Es gibt in YouTube ja Videos zuhauf. Aber als allererstes würde ich die Obergrenze für eine Neuanschaffung festlegen.

Budget-Überlegung: Günstigste Lösung dürfte ein Desktop-PC mit USB-Interface und wahlweise ein dynamisches oder ein Kondensator-Mikrofon sein plus ein Kopfhörer.

Meine Konfiguration: Behringer 404hd, Rode Podmic (wahlweise mit Klark Tecnik inline Vorverstärker), Kopfhörer ist ein Beyerdynamic DT 770 pro.

=> Unendliche Auswahl an möglichen XLR-Mikrofonen, v.a. auch bezahlbare, vgl. Rode Podmic und auch Kopfhörern. Auch kann jederzeit das Interface ausgetauscht werden, falls man unzufrieden sein sollte. Das Setup ist hinsichtlich Flexibiltät und Aufrüstbarkeit nicht zu toppen.

Komfort-Überlegung: Bequemste Lösung für längere Podcasts ist ein USB-Interface mit einem Beyerdynamic Headset wie dem DT 297 oder dem 797 (habe ich inzwischen); also bei mir hängt jetzt auch das Headset noch am Behringer 404hd. Ich kann jetzt spontan entscheiden, ob ich lieber das Podmic oder das Headset nehme. Es gibt durchaus Situationen, in denen ich lieber das Podmic nehme.

=> Einschränkung: Bisher hat mich nur das teure Beyerdynamic Headset wirklich überzeugt. Die Auswahl ist also wirklich sehr eingeschränkt. V.a. hat das 797 nur einen 250 Ohm Kopfhörer, hat mich lange vom Kauf abgehalten, aber läuft auch am Behringer 404hd.
=> Vorteil Headset: Auch bei längeren Podcast-Sitzungen bleibt der Abstand zum Mikrofon immer gleich. Auch wenn man ermüdet.

Mein PC ist ein Intel i5 mit 16 GB RAM und großzügigem Festplattenspeicher. Selbst einzeln zusammengestellt und zusammengebaut. Läuft jetzt schon 7 Jahre bei mir. Der Vorgänger PC-Selbstbau wurde nach 10 Jahren von mir ersetzt. Wurde dann noch innerhalb der Familie sporadisch weitergenutzt. Ich denke, mein aktueller PC schafft es auch noch bis zum Jahr 2025 bei mir.

Da ich nicht vorhabe, mobil zu podcasten, brauche ich dafür keinen Laptop. Der Selbstbau-PC hat v.a. den Vorteil, dass ich mir genau den PC zusammenstelle, den ich auch haben will und auch dafür sorgen kann, dass nicht irgendwo ein Flaschenhals vorhanden ist, wo der Hersteller gespart hat. Mein Lüfter ist leise, aber hörbar, aber weder das Podmic noch das Beyerynamic Headset nehmen diesen wirklich auf.

=> Bestes Preis-/Leistungsverhältnis: der Selbstbau-PC.

Als OS benutze ich aus Überzeugung Linux. Im Moment Linux Manjaro. Und Pipewire ist tatsächlich inzwischen nutzbar. Habe umgestellt und es funktioniert genauso gut, wie vorher mit Jack alleine. Die Konfiguration ist z.T. etwas einfacher geworden.

Ja, ich benutze auch Windows zum Arbeiten auf einem anderen Gerät und freue mich jedesmal darüber, dass unter Linux weniger Probleme auftreten. Die Apple-Welt habe ich auch kennengelernt und muss sagten, dass mich weder die Laptops noch die mobilen Tablets oder Handys wirklich begeistern können. Wenn man die Freiheit von Linux gewöhnt ist, fühlt man sich in den Apple-Geräten bevormundet und eingesperrt. Bei MS-Windoof kann man immerhin noch zahlreiche Änderungen einpflegen, um die Chose an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Bei Apple muss man nehmen, was man kriegt. Trotz der vorhandenen Vorteile (Hard- und OS-Software aus einer Hand) fühle ich mich bei Apfel-Geräten immer wieder veräppelt. Wenn es also wirklich sein müsste, würde ich daher lieber ein Windows-Gerät verwenden. Aber nur, wenn es da etwas gibt, das unter Linux definitiv nicht zu ersetzen oder zum Laufen zu bringen ist.

Herzliche Grüße
Stefan

Hast du nie Probleme mit Audio und Linux? Ich habe neulich ein Studio Link Interview mit einer Linux-Nutzerin gemacht und das Audio war so kaputt (vermutlich wegen Audio-Treiber-Probleme), dass ich ewig in der Postproduktion gebraucht habe, um das Problem in den Griff zu kriegen. Daher kam bei mir der Eindruck auf, dass Audio unter Linux zwar möglich, aber nicht wirklich toll ist.

Ich habe inzwischen so ca. 8 Remote-Podcasts gemacht, bei denen ich Gast per Studio-Link Standalone war. Von meiner Seite aus gab es da keine größeren Probleme, zumindest keine, die mit Linux als System zu tun haben. Wenn das Audio zerhackt war, dann hat es die anderen Teilnehmer auch betroffen. Manchmal war es erst nach mehreren Anläufen möglich, eine Studio-Link-Verbindung zu etablieren. Aber dann hatte auch der Host mit seinem M1 ein Problem.

Hängt jetzt auch vom individuellen Setup der Nutzerin ab. Aber an sich ist Linux für die Audio-Produktion sehr gut geeignet. Aufpassen muss man bei der Anschaffung der Hardware. Die muss unterstützt werden. Also Geräte, für die man zur Bedienung eine laufende proprietäre Software braucht, die der Hersteller nur für MS-Windows oder Mac herstellt, sind kaum zu gebrauchen, wenn es keine alternative Software unter Linux gibt.

Wäre interessant zu wissen, was die Linux-Nutzerin denn so im Einzelnen verwendet hat.

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Kann ich als Linuxer von Studio-Link nicht bestätigen. Bei 175 Sendungen mit Studio-Link Verbindung(en) nie Probleme gehabt. Ist denn sicher, dass die Linux-Seite das Problem stellte?

Macht für Studiolink-unter-Linux Troubleshooting bitte nen eigenen Thread auf, sonst wird das hier kuddelmuddlig.

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