Bastelecke: das HMC660 mit 48V betreiben - für 1€

Das HMC660 ist für Netzbrummen ziemlich anfällig. Im Sendegate gab es auch schon Versuche mit einem Erdungskabel Cinch auf Schuko, das das Brummen deutlich reduzieren soll.

Gibt doch sicher professionellere Lösungen.
Unterwegs habe ich immer ne DI Box dabei, wenn ich von Fremd PAs was abgreifen muss.
Trafos helfen fast immer…!

Ich würde sagen, die professionellere Lösung ist ein professionelles Headset wie das DT297. :slight_smile:

Wie würdest du den Trafo denn verwenden? Trafos funktionieren doch nur bei Wechselspannung, Mikrofonsignale sind Gleichspannungssignale – und dann auch noch analoge. Ich steh gerade etwas auf dem Schlauch.

Mikrofonsignale, egal ob aus einer dyn. Kapsel oder einen FET verstärktem Elektretmikrofon sind immer Wechselspannungen. Man sagt auch Tonwechselspannung. Und die kann man transformieren. Meist da zum Zwecke der Impedanzwandlung oder der galvanischen Trennung…

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Stimmt, du hast recht. :slight_smile:

Das Brummen ist wahrscheinlich elektrostatische/kapazitive Einstreuung an die (Rückseite der) Kapsel bzw. in die kaum abgeschirmten und nicht wirklich symmetrischen Anschlüsse des Headset. Drum verschwindet es, wenn Du das Steckergehäuse (oder irgendeine andere metallisch leitende Fläche die in gutem Kontakt mit Deiner „Audiomasse“ steht) berührst. Bzw. es verschwindet, wenn Du Deine Audiomasse (mit dem oft schon thematisierten „Erdungskabel“) mit der Schutzerde verbindest und damit Störungen z.B. durch Schaltnetzteile aus der Audiomasse gegen Erde ableitest.

Die Üblichen DI-Boxen/Line Transformer verwendet man hauptsächlich zum Auftrennen unterschiedlicher Bezugsmassen (vulgo: Brummschleife), das kann, muss aber in diesem Fall nicht helfen, und es bleibt das Problem mit der Mikrospeisung.

Ich hatte mal vor einiger Zeit einen „richtigen“ Phantomspeiseadapter in ein Headset eingebaut ,das liegt nun bei @rstockm. Ob das signifikant hilft, oder das Problem mit der mangelnden Abschirmung bleibt kann ich nicht sagen.

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Mein Gedanke war etwas so wie diese Skizze. Dabei habe ich mal angenommen, das die Kapsel nur zwei Anschlüsse hat. Der R soll dann so bemessen sein, das ca. 40 Volt abfallen. Der C die Gleichspannung vom Trafo fernhalten…

Zuallererst, vielen herzlichen Dank für die Anleitung und das Ihr mir dabei helft mein Wissen der Elektrotechnik/Elektronik aufzufrischen.

Ich habe den Spannungsteiler in einem XLR-Kabel verbaut um das HMC-660 unangetastet zu lassen falls mir irgendwann einmal ein H6 oder dergleichen in den Schoß fällt.
Lange rede usw., ich betreibe das Headset an einem Alesis Multimix8. Netzbrumm habe ich per Erdung in den Griff bekommen, und die Aufnahmequalität ist um Welten besser wird allerdings von einem Krachen geplagt.
Ohne XLR-Kabel ist die Qualität dementsprechend schlechter, das Krachen ist nach wie vor präsent, aber leiser.
Habe das HMC-660 an einem Sony Aufnahmegerät mit Plug-In Power ausprobiert und da kracht nichts.

Ich bin am grübeln ob ich das Adapterkabel nicht umbauen sollte und die Phantomspeisung, natürlich in entsprechend schwächerer Form, von einem externen Trafo einleiten soll?
Hat jemand ein ähnliches Problem oder ist mein Kung-Fu einfach nicht gut genug?

was genau meinst du mit „krachen“? Vielleicht mal ein kurzes Hörbeispiel posten?
Generell ist das HMC etwas anfällig gegen Übersteuerung, lieber den Gain etwas runter nehmen und den Abstand zum Mund erhöhen.

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Vielen Dank für die Antwort!

Hier eine Beispielaufnahme, einmal mit und einmal ohne Adapterkabel.

Gain habe ich weit unten, muss aber die Programm und die Ausgabe laustärke entsprechend hochdrehen damit ich überhaupt etwas aus dem Pult bekomme.

Ist das XLR-Kabel auch durchkontaktiert? Da wird gerne mal an einer Seite die Schirm-Erde ohne Kontakt gelassen, um Brummschleifen zu vermeiden. Und da die aber für den Spannungsteiler wichtig ist, kann sowas zu „interessanten“ Effekten führen…

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Ohne Schirm kann doch die P48 nicht das Mikro versorgen, da dann das Bezugspotential fehlt… Dann kommt doch eher nix.

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Ein bisschen Kontext, vielleicht erklärt dieser die allgemeine Verwirrung:

Es gibt an typischen XLR Steckverbindern 4 Pins: 1,2,3 und die Lasche welche mit dem Metallgehäuse verbunden ist. Viele XLR-Kabel verbinden den Leitungsschirm mit Pin 1, aber nicht mit dem Gehäuse (Bastelecke: das HMC660 mit 48V betreiben - für 1€ - #25 von Christian_Vogel).

Einer (oder einige?) der Umbauer hat (haben) die Widerstände der Einfachheit halber in einem kurzen Adapterkabel mit dem Steckergehäuses-Anschluß verbunden und vertrauen darauf dass am Audiointerface in welches dieser Stecker gesteckt wird die Verbindung „1“ zu „Gehäuse“ existiert (Bastelecke: das HMC660 mit 48V betreiben - für 1€ - #23 von Ole).

@vtanger Danke für die Antwort!
Das Kabel ist durchverkabelt.
Ich Habe mir heute ein Behringer Xenyx 302 USB ausgeborgt und möchte das morgen Vormittag ausprobieren.

@Christian_Vogel Danke für die Klärung!

Das wäre ja dann auch eine Lösung um die Headsets sowohl an 12V als auch an 48V interfaces zu benutzen, oder?

Richtig. Bei 12V-Interfaces nimmt man dann einfach das Patchkabel dazwischen raus.

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Hallo,

Habe die Widerstände nun Verbaut (die geposteten vom Conrad) - meine Stimme klingt nun tatsächlich viel besser, ein angenehmer Ton.

Nun habe ich aber durchwegig, egal wie ich mein Focusrite Saffire 6 einstelle, ein durchgehendes fiepen - irgendwelche Vorschläge, woran das liegen könnte? Wenn das noch behoben wäre, wäre ich vollends zufrieden. :innocent:

Liebe Grüße
die Schuhmade

Edit: Hat sich erledigt - wenn ich in den Soundeinstellungen das Standartformat auf CD-Qualität setze, ist das fiepen weg. Vielleicht nicht die eleganteste Lösung, aber vorerst funktioniert es.

Moin Moin,

nun habe ich dieses Thema “Bastelecke” hier ca. 2 Monate verfolgt. Ich war auf der Suche nach einer Headsetlösung, wollte aber auch nicht zu tief in die Tasche greifen. Das HMC660 wurde mir von verschiedenen Seiten empfohlen, andere rieten mir dringend ab. Die Bewertungen bei Thomann brachten mich auch nicht weiter…
Heute halte ich es in Händen, das HMC660, Testaufnahme mit 48 V Phantomspeisung… dünn und arg rauschig.
Vorbereitet war ich, vor den Osterferien schnappte ich mir noch zwei Widerstände aus unserem Physikraum, die liegen jetzt vor mir, der Lötkolben läuft heiß.
Während der Aufwärmphase überlege ich und stelle fest, meine letzten Lötaktionen liegen tatsächlich 30 Jahre zurück, Selfmade Bausätze von Conrad - Gitarreneffekte etc., als Gehäuse… nicht selten leere Pappschachteln… lang, lang ist’s her.
Es klappt aber noch mit dem Löten, die anschauliche Bastelanleitung tut ihr übriges. 10 Minuten später - fertig!
Anstöpseln, Headset auf die Ohren, Kanal aktivieren - ah - kein Rauschen, brabbel, brabbel, brabbel - sehr vielversprechend…
Aufnahme anhören… uuund…
ICH DAAAANKE EUCH SO HERZLICH FÜR DIESEN BASTELTIPP!!!:clap:

Ein Mensch geht heute glücklich und zufrieden ins Bett, aber vorher nehme ich meinem Sohn noch eine kleine Gute-Nacht-Geschichte auf, der soll an der Freude auch teilhaben.:heart_eyes:

Frische Grüße,
der Tüdelbüdel (Lars)

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Auch von mir ein herzliches Dankeschön für die Bastelanleitung! Das Einlöten der Widerstände ist zwar etwas fummelig, das Ergebnis hat mich dann aber vollends überzeugt. Erstaunlich, was man aus 40,- Euro Billo-Headsets herausholen kann! Ich habe die Widerstände in ein (4 Euro teures), kurzes XLR Patchkabel eingelötet, um das Headset selbst nicht anfassen zu müssen. Außerdem kosteten mich zwei Widerstände letztendlich 2 Euro, weil ich natürlich auch Versandkosten zahlen musste. Summa summarum also 6,- Euro, die aber eine mehr als lohnende Investition darstellen!

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Wegen dieser tollen Anleitung hier habe auch ich mir das HMC 660X, XLR-Patchkabel und die Widerstände von Conrad besorgt,

Gelötet. Funktioniert. Ich muss jedoch feststellen, dass ich ein leichtes Brummen auf der Leitung habe.
Ich benutze ein nagelneues Behringer UMC440HD, an dem auch ein Rode NT-1A angeschlossen ist. Dieses
brummt NICHT. Nur das Superlux.

Gelötet habe ich auf der “männlichen” Seite des Patch-Kabels, also auf der mit den Steckern.

Ich habe die Widerstände mit den beiden verdrillten Enden an PIN 1 angeschlossen, die beiden einzelnen je an PIN2 und 3.
Die zusätzliche Lasche habe ich unbeachtet gelassen … Fehler? Sollte ich diese auch mit PIN1 verbinden?

Ich habe auch die Anleitung mit dem Schuko-Stecker und CINCH-Kabel im Forum gesehen, würde mir das
aber gerne ersparen - denn das Problem exisitiert nur mit dem HMC. Wenn es also keine Lösung gäbe,
würde ich eher auf’s HMC verzichten als noch mehr herumzulöten.

Ich hoffe, hier liest noch jemand mit. Wollte nicht nen neuen Thread posten, denn vom Thema her gehört es genau hierhin.