Backup Aufnahme

Ich bin mit dem 2.1er Release nun - endlich werden einige sagen - von Ultraschall angefixt und will mein bisheriges Setup (AudioHijack, Soundflower, Audacity) ersetzen. Vielleicht könnt ihr mir aber bei einer Sache weiterhelfen, zu der ich nichts gefunden habe:

Für den Fall, dass die Aufnahme mit Ultraschall aus irgendeinem Grund beim Speichern stirbt, hätte ich gerne ein Backup. im alten Setup hat AudioHijack für mich ein Backup gemacht, sollte das Audacity-Projekt der Aufnahme crashen. Kam tatsächlich auch vor (Windows lasse ich mal weg. Da hatte ich zwei Backups und musste mehrmals auf das zweite Backup zurückgreifen, weil Aufnahme und erstes Backup kaputt waren. Windows halt.).

Deshalb hätte ich gerne auch mit Reaper/Ultraschall eine Aufnahme, die im Hintergrund mitläuft. Habt ihr da eine schnelle Lösung? Ansonsten müsste ich mir mit Audio-Hijack einen Case bauen.

Je nach Setup kann man das auch ganz 'draußen vor schon abgreifen: Den Direct-Monitor der Soundkarte mit einem Mobilrecorder mitschneiden.

Bei Live-Konzerten nehme ich dann beispielsweise direkt vom X32 unserer Soundchefin alle 32 Spuren in Ardour auf, zusätzlich dann mit dem H6 das Stereo-Mikro, den FoH-Mix und den Monitor-Mix. Aus den letzten dreien lässt sich meist immer noch 'was brauchbares bauen, falls Ardour oder Linux-PC crashen sollten.

Die Angst kann ich erst mal nachvollziehen. Drei Punkte dazu:

  1. Der eigentliche Audio-Stack von Reaper ist hervorragend. Die Software stürzt nie ab, und wenn doch (wir hatten mal mit unseren selbstgebauten VST-Plugins in der Testphase solche Fälle) ist die bis dahin gelaufene Aufnahme voll intakt, es werden quasi permanent die Audio-Streams gespeichert (pro Spur separat). Die Wahrscheinlichkeit, dass man nach einem Absturz wieder exakt da ansetzen kann wie vorher, ist extrem hoch.
  2. Da dich das nicht überzeugen wird ^^ - ich wäre auch erst mal nicht überzeugt - würde ich aber dennoch davon abraten, dein Setup für das Backup auf Softwareebene komplizierter zu bauen als unbedingt nötig. Man kann da auch über das Reaper-Routing alles mögliche nach außen leiten, aber erfahrungsgemäß vertragen sich zwei Recording-Prozesse auf dem Mac wirklich, wirklich nicht gut. Du holst dir dadurch mehr Instabilität rein, als du durch ein Backup gewinnst.
  3. Ich würde dem Rat von @vtanger folgen: bau dir irgendeine sehr simple Hardware-Backupschiene außerhalb des Rechners. Etwa mit Miniklinke und einem Handy. Halt irgendetwas das robust und einfach ist und nicht auf Software angewiesen die auf demselben Rechner läuft.

Was auch elegant ist: einen Streaming-Dienst als Backup nehmen. Macht aber nur Sinn, wenn du auch live sendest. Streaming nur für das Backup zu nehmen ist wieder keine gute Idee, denn durch Streaming wird dein Setup wieder komplexer.

2 „Gefällt mir“

Ok, danke für die Einschätzung. Du liegst überall komplett richtig, auch bei meiner Skepsis, bzw. eigentlich ist es einfach Verlustangst. Ich produziere Sonntagabend und habe ein zeitkritisches Thema (Bundesliga-Spieltag). Wenn da mal eine Aufnahme plus das Backup nicht hinhaut, dann ist die Sendung für diese Woche einfach tot.

Externes Backup ist eine super Idee, ich frage mich, warum ich darauf noch nicht selbst gekommen bin. Das gehe ich dann mal an.

1 „Gefällt mir“

Eins fällt mir gerade noch ein:

wenn das kein großes Gemische ist und auch nicht über’s Internet/Telefon sondern ein um-den-Tisch-Laberpodcast, dann kann man als Backup einfach einen Mobilrecorder in die Mitte stellen und den Raum aufnehmen. Dann ist man komplett unabhängig auch von kaputten Mikrofonen/Headsets, Interfaces, Kabeln, Aus- bzw. Übersteuerungsfehlern im Mikrofonvorverstärker (v.a. im Gain) und anderem.

Daher hat mein Live-Backup-Recording auch immer eine Mikrofon-Aufnahme mit dabei (abgesehen davon, dass ich bei Konzerten ab und an auch etwas Ambience mit dabei haben möchte).