Ich denke du solltest die folgende Fragen stellen:
- Wie viele Teilnehmer wirst du lokal / remote haben?
- Welche Ausrüstung möchtest du verwenden (insbesondere welche Phantomspeisung brauchen die Mikros)?
Gleich vorweg:
Ich kenne nicht jedes Gerät, ich teile nur meine Pro/Contra-Punkte für meine Entscheidung mit
Mal ein bisschen Auswahl:
Focusrite Scralet solo (109 Euro)
- 1 Eingang (Phantomspeisung 48V)
- Phantomspeisung mit 48V
Pro:
- Gut für lokales Studio
Contra:
- Stromanschluss notwendig
- Kein lokaler weiterer Sprecher möglich
- Aufnahme nur über Computer möglich, kein Standalone-Betrieb
Hinweis:
keine persönliche Erfahrung mit diesem Interface
Focusrite Scarlet 2i2 (165 Euro)
- 2 Eingänge (Phantomspeisung 48V)
- 1 Ausgang (nur ein Monitoring verbaut möglich, sonst Kopfhörerverteiler - siehe weiter unten)
- Stromanschluss notwendig
Pro:
- Gut für lokales Studio
Contra:
- Stromanschluss notwendig
- Nur ein lokaler weiterer Sprecher möglich
- HMC660 nur möglich mit Spannungsteiler (1 Euro Anleitung im Sendegate)
- Aufnahme nur über Computer möglich, kein Standalone-Betrieb
Hinweis:
keine persönliche Erfahrung mit diesem Interface
Zoom H6 (306 Euro)
Pro:
- Aufnahme direkt auf SD-Karte (Stereo Mix oder Multichannel)
- Flexibler Einsatz mit Batterie / Akku / Netzteil-Betrieb
- Phantomspeisung wählbar zwischen 12 / 24 und 48 V (nur für alle Kanäle, nicht individuell) - daher ist der Betrieb von DT 297 und HMC660 bei Einstellung auf 24V ohne weitere Zwischenkabel möglich
Contra:
- Monitoring-Ausgang in 3,5mm Klinke (Adapterkabel nötig: 3,5mm auf 6,2mm Klinke + 6,2mm Klinke weiblich auf 6,2mm Klinke weiblich bei einem Sprecher, sonst nächster Punkt)
- Bei mehren Sprechern ist ein Kopfhörervertärker anzuraten
- Durch die kompakte Bauweise ist das Menü natürlich weniger Komfortabel (Wipptaste auf ab inkl. Druck für Auswahl + Menütaste)
Hinweis:
Für mich das Gerät der Wahl aufgrund der Flexibilität und der kompakten Bauweise
Rodecaster Pro (574 Euro)
- Für 4 Ein- und Ausgänge ausgelegt
- Zusätzlich TRRS für Telefon-Verbindung
- USB Eingang für Skype / StudioLink etc.
- Soundboard mit inkludiert mit 8 belegbaren Tasten
- Monitoring kann auch für jeden einzeln in der Gesamtlautstärke variiert werden)
Pro:
- All in one Gerät
- Aufnahme direkt auf SD-Karte (Stereo Mix oder Multichannel)
- Standalone ohne Computer nutzbar
- Kein weiteres Gerät notwendig bei mehreren Sprechern
Contra:
- HMC660 kann nicht direkt mit guter Qualität betrieben werden (siehe HMC660 an 48V)
- Auch mit der Zwischenkabel-Lösung hatte ich ein Fiepen mit dem HMC660 am Rodecaster (kann aber auch nur mein Gerät gewesen sein - keine Ahnung)
- Filter lassen sich nur recht oberflächlich einstellen
- XLR- und Kopfhörer-Anschlüsse liegen recht weit auseinander - das Kabel des DT297 ist gerade für Eingang 1 nicht weit genug geöffnet, daher müsste das Ende eventuell weiter geöffnet werden oder ein Zwischenkabel verwendet werden, wenn man die Kabel nicht belasten möchte
Hinweis:
Habe ich getestet, ich hatte mit meinem Setup aufgrund der Mischung aus DT 297 und HMC660 aber Probleme.
Zoom Livetrack L-8
Ein Versuch von Zoom stärker in den Podcast-Markt zu gehen - so wie ich das sehe aktuell noch nicht auf dem Markt und auf umstritten.
Pro:
- Standalone-Betrieb möglich ohne Computer
- Aufnahme direkt auf SD-Karte möglich
Contra:
- In meinen Augen ist das Soundboard nicht wirklich gut gelöst - sehr kleine Knöpfe
Hinweis:
Soweit ich sehe noch nicht auf dem Markt, daher auch keine persönliche Erfahrung.
Zoom Livetrack L-12 (499 Euro)
Pro:
- Bis zu 8 Sprecher
- Individuelle Monitor-Abmischung pro Ausgang
- Aufnahme direkt auf SD-Karte möglich
Contra:
- Recht großes Gerät - ich denke das wäre für dich beim Großteil der Einsätze von Volumen her mit Kanonen auf Spatzen geschossen
- Bei mehr als 5 Sprechern keine individuelle Abmischung mehr für jeden und ein Verstärker nötig - siehe unten
- So wich das lese nur 48V Phantomspeisung
Hinweis:
War für mich von vorn herein zu groß in der Bauweise, da wohl meistens nur mit 2-3 Sprechern gearbeitet werden wird.
Mehrere Sprecher am H6 / Scarlet 2i2
- Kopfhörerverstärker (z.B. https://www.thomann.de/de/behringer_ha400.htm) notwendig - Dann auch einzelne Lautstärken für jeden Sprecher möglich, keine Einzelabmischung für Monitoring)
- Adapterkabel 3,5mm auf 6,3mm Klinke notwendig (z.B. https://www.thomann.de/de/sommer_cable_mc_club_series_10m.htm) nötig
HMC660 an 48V Phantomspannung
- Keine gute Audioqualität mit 48V
- Mit Zwischenstecker an 48V möglich (Profi-Klang für alle! Das HMC660 Headset richtig einsetzen - für unter 100 €)
- An Zoom H6 mit 24V Phantomspannung lassen sich sowohl DT 297 als auch HMC660 mit guter Qualität betreiben
Mein persönliches Fazit
- Ich wollte flexibel sein, daher kein Scralet
- Kleine Bauweise war wichtig, daher kein L-12
- Rodecaster Pro habe ich getestet, leider ging das Gerät aus genannten Gründen wieder zurück
- Meine Wahl fiel auf das Zoom H6, Kopfhörerverstärker und opt. mit Ultraschall, Midi Pad für Soundboard-Steuerung
- Vorteil: Kann sehr kleine Kompo sein wenn der Rest nicht benötigt wird
- Nachteil: Mehrere Geräte wenn Soundboard-Steuerung und mehrere Sprecher - mehr Kabelgewirr
Ich hoffe, dass ich dir damit die Auswahl etwas erleichtern kann.
Alle Angaben aber ohne Gewähr.
Schönes Wochenende,
Daxi