Audiointerface für das DT297 Beratung

Ich denke du solltest die folgende Fragen stellen:

  • Wie viele Teilnehmer wirst du lokal / remote haben?
  • Welche Ausrüstung möchtest du verwenden (insbesondere welche Phantomspeisung brauchen die Mikros)?

Gleich vorweg:
Ich kenne nicht jedes Gerät, ich teile nur meine Pro/Contra-Punkte für meine Entscheidung mit

Mal ein bisschen Auswahl:

Focusrite Scralet solo (109 Euro)

  • 1 Eingang (Phantomspeisung 48V)
  • Phantomspeisung mit 48V

Pro:

  • Gut für lokales Studio

Contra:

  • Stromanschluss notwendig
  • Kein lokaler weiterer Sprecher möglich
  • Aufnahme nur über Computer möglich, kein Standalone-Betrieb

Hinweis:
keine persönliche Erfahrung mit diesem Interface

Focusrite Scarlet 2i2 (165 Euro)

  • 2 Eingänge (Phantomspeisung 48V)
  • 1 Ausgang (nur ein Monitoring verbaut möglich, sonst Kopfhörerverteiler - siehe weiter unten)
  • Stromanschluss notwendig

Pro:

  • Gut für lokales Studio

Contra:

  • Stromanschluss notwendig
  • Nur ein lokaler weiterer Sprecher möglich
  • HMC660 nur möglich mit Spannungsteiler (1 Euro Anleitung im Sendegate)
  • Aufnahme nur über Computer möglich, kein Standalone-Betrieb

Hinweis:
keine persönliche Erfahrung mit diesem Interface

Zoom H6 (306 Euro)

Pro:

  • Aufnahme direkt auf SD-Karte (Stereo Mix oder Multichannel)
  • Flexibler Einsatz mit Batterie / Akku / Netzteil-Betrieb
  • Phantomspeisung wählbar zwischen 12 / 24 und 48 V (nur für alle Kanäle, nicht individuell) - daher ist der Betrieb von DT 297 und HMC660 bei Einstellung auf 24V ohne weitere Zwischenkabel möglich

Contra:

  • Monitoring-Ausgang in 3,5mm Klinke (Adapterkabel nötig: 3,5mm auf 6,2mm Klinke + 6,2mm Klinke weiblich auf 6,2mm Klinke weiblich bei einem Sprecher, sonst nächster Punkt)
  • Bei mehren Sprechern ist ein Kopfhörervertärker anzuraten
  • Durch die kompakte Bauweise ist das Menü natürlich weniger Komfortabel (Wipptaste auf ab inkl. Druck für Auswahl + Menütaste)

Hinweis:
Für mich das Gerät der Wahl aufgrund der Flexibilität und der kompakten Bauweise

Rodecaster Pro (574 Euro)

  • Für 4 Ein- und Ausgänge ausgelegt
  • Zusätzlich TRRS für Telefon-Verbindung
  • USB Eingang für Skype / StudioLink etc.
  • Soundboard mit inkludiert mit 8 belegbaren Tasten
  • Monitoring kann auch für jeden einzeln in der Gesamtlautstärke variiert werden)

Pro:

  • All in one Gerät
  • Aufnahme direkt auf SD-Karte (Stereo Mix oder Multichannel)
  • Standalone ohne Computer nutzbar
  • Kein weiteres Gerät notwendig bei mehreren Sprechern

Contra:

  • HMC660 kann nicht direkt mit guter Qualität betrieben werden (siehe HMC660 an 48V)
  • Auch mit der Zwischenkabel-Lösung hatte ich ein Fiepen mit dem HMC660 am Rodecaster (kann aber auch nur mein Gerät gewesen sein - keine Ahnung)
  • Filter lassen sich nur recht oberflächlich einstellen
  • XLR- und Kopfhörer-Anschlüsse liegen recht weit auseinander - das Kabel des DT297 ist gerade für Eingang 1 nicht weit genug geöffnet, daher müsste das Ende eventuell weiter geöffnet werden oder ein Zwischenkabel verwendet werden, wenn man die Kabel nicht belasten möchte

Hinweis:
Habe ich getestet, ich hatte mit meinem Setup aufgrund der Mischung aus DT 297 und HMC660 aber Probleme.

Zoom Livetrack L-8

Ein Versuch von Zoom stärker in den Podcast-Markt zu gehen - so wie ich das sehe aktuell noch nicht auf dem Markt und auf umstritten.

Pro:

  • Standalone-Betrieb möglich ohne Computer
  • Aufnahme direkt auf SD-Karte möglich

Contra:

  • In meinen Augen ist das Soundboard nicht wirklich gut gelöst - sehr kleine Knöpfe

Hinweis:
Soweit ich sehe noch nicht auf dem Markt, daher auch keine persönliche Erfahrung.

Zoom Livetrack L-12 (499 Euro)

Pro:

  • Bis zu 8 Sprecher
  • Individuelle Monitor-Abmischung pro Ausgang
  • Aufnahme direkt auf SD-Karte möglich

Contra:

  • Recht großes Gerät - ich denke das wäre für dich beim Großteil der Einsätze von Volumen her mit Kanonen auf Spatzen geschossen
  • Bei mehr als 5 Sprechern keine individuelle Abmischung mehr für jeden und ein Verstärker nötig - siehe unten
  • So wich das lese nur 48V Phantomspeisung

Hinweis:
War für mich von vorn herein zu groß in der Bauweise, da wohl meistens nur mit 2-3 Sprechern gearbeitet werden wird.

Mehrere Sprecher am H6 / Scarlet 2i2

HMC660 an 48V Phantomspannung

Mein persönliches Fazit

  • Ich wollte flexibel sein, daher kein Scralet
  • Kleine Bauweise war wichtig, daher kein L-12
  • Rodecaster Pro habe ich getestet, leider ging das Gerät aus genannten Gründen wieder zurück
  • Meine Wahl fiel auf das Zoom H6, Kopfhörerverstärker und opt. mit Ultraschall, Midi Pad für Soundboard-Steuerung
    • Vorteil: Kann sehr kleine Kompo sein wenn der Rest nicht benötigt wird
    • Nachteil: Mehrere Geräte wenn Soundboard-Steuerung und mehrere Sprecher - mehr Kabelgewirr

Ich hoffe, dass ich dir damit die Auswahl etwas erleichtern kann.
Alle Angaben aber ohne Gewähr.

Schönes Wochenende,
Daxi

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