Hallo, momentan nehme ich in StudioLink auf (immer ein externer Beteiligter), importiere in Audacity und schneide, bearbeite und verbessere dort. Dann als mp3 nach PODLOVE. Ich will gar nicht behaupten, dass ich klanglich total zufrieden bin, ich bin auch noch relativer Neuling, aber ich habe eben ein paar Monate Lernkurve in diesem Prozess. Könnt ihr mir mit ein paar Argumenten klarmachen, was die wichtigsten Unterschiede zu euren Arbeitsweisen mit Ultraschall sind? Was sind die Vorteile? Danke!
In meinen Augen muss man sich mit jeder DAW, egal wie sie heißt, beschäftigen.
Ultraschall bietet dir schon einige Voreinstellungen genau für den Zweck an.
Das Soundboard ist auch ein klasse Feature ebenso wie die Studiolink-Integration.
Klar kann man alles auch anders haben, aber das stärkste Argument dürfte doch wohl sein, dass sich bei der Entwicklung Leute mit der gleichen Intention über die Software Gedanken machen.
Ebenso dürfte der Support hier für Hindenburg, Logic, Audacity etc. nicht so stark ausfallen wie für Ultraschall.
Ebenso die vielen Tutorials für Ultraschall und genau diesen Anwendungsbereich helfen dir in der Regel sehr schnell weiter.
Ansonsten gilt aber auch immer: Arbeite so wie es für dich am einfachsten ist.
Man braucht kein Auto oder gar einen SUV, wenn man wenige Meter Distanz überwinden muss…
Bei Reaper kannst du dir mit dem Reinschnuppern dank dem äußerst fairen Lizenzansatz gut Zeit lassen bevor du dann letztendlich die 65 Euro ausgibst.
Andere DAWs gehen in die 100-te Euros und sind nicht so spezialisiert.
Audacity ist destruktiv, dagegen sind „richtige“ DAWs wie Podlove/Reaper, Ardour etc. nichtdestruktiv.
Letzteres bedeutet, dass alle Einstellungen, „Änderungen“ und Effekte nur als Parameter aufgezeichnet und dann beim Exportieren (oder auch schon Live-Anhören in Echtzeit) berechnet werden. Das Ausgangsamterial bleibt unangetastet.
Dadurch kann man - wenn man beispielsweise noch mal was ändern will - auch nachträglich noch mal Parameter massiv ändern.
Nach Hörer-Feedback festgestellt, dass das NoiseGate doch zu heftig eingestellt war? Bei Audacity muss man dann von ganz von vorne wieder anfangen. Bei den nichtdestruktiven DAWs dagegen nur den Parameter anpassen (im Beispiel vmtl. Threshold oder Rate) und neu durchrendern lassen.
Doch zu viel komprimiert, und es hört sich doch zu zerrig an? Dito.
Upps - doch ein Wort zu viel weggeschnitten? Auch hier: bei Audacity nochmal von ganz vorne vs. Schnitt-Stelle verschieben.
Während man bei Audacity (und anderen destruktiven Audio-Editoren) immer an die Reihenfolge seiner Arbeiten gebunden ist und im Nachhinein (gerade nach Beenden des Programms) nicht mehr korrigieren kann, ist das bei nichtdestruktiven DAWs trivial nachträglich änderbar.
Weiterer Vorteil: man kann in DAWs auch mit beliebig vielen Spuren sinnvoll arbeiten. Zum Beispiel für Intros/Extros, mehrere Sprecher, Musik-Einspieler, Soundbette, etc. Audacity hat das nur in Ansätzen bzw. hakelig.
Hab auch lange Zeit alles in Audacity gemacht (und noch heute bearbeite ich die Spuren in Audacity vor, bevor ich dann in Ultraschall schneide) - was mich dann letzten Endes zum Wechsel bewogen hat - wieviel leichter es in Ultraschall ist mehrere Spuren, teils lokal, teils remote, synchron zu bekommen.
Und ja, das nicht destruktive Element will man nie wieder missen.
Das mit der Destruktivität habe ich bei Audacity vermutet. Ich wusste gar nicht, dass es auch anders geht.
Das würde ich auch sagen, Audacity ist destruktiv. Gerade längere Podcasts würde ich da nie schneiden wollen. Ich bin auch einfach kein Fan davon wie Audacity Plugins einbindet usw.
Die Lernkurve ist bei Ultraschall um Einiges höher als bei Audacity. Für Neulinge ist daher Audacity noch immer unschlagbar.
Aber sobald Du mehr machen willst als nur ein bisschen aufnehmen, ein bisschen schneiden und irgendwo Effekte draufpacken, stößt Du schnell an Grenzen.
Allein falsche Schnitte korrigieren, Effekte nochmal nachjustieren, Teile von A nach B verschieben sind ein Krampf in Audacity.
Das alles macht Ultraschall Dir möglich und mehr.
Wenn Dir bisher nichts gefehlt hat, bleib bei Audacity. Sobald Du merkst Du willst Sachen machen, für die Du unglaublich viel Aufwand treiben musst, arbeite Dich in Ultraschall ein.
Die Lernkurve ist steiler, die Möglichkeiten aber schier unendlich in Ultraschall.
Ultraschall bietet Dir viel Entwicklungspotenzial nach oben.
Danke, sehr hilfreiche Antworten!
nun ich mach nun seit etwa 25 Jahren podcasts und audioproduktion.
bei der frage welches bearbeitungsprogramm du nutzen willst hängt es zuerst mal davon ab, WAS du da machen möchtest und mit welchem BETRIEBSSYSTEM du arbeitest. früher hab ich mit mac und windows gearbeitet seit ca 10 jahren mit linux. offene betriebssysteme haben mal eine menge vorteile.
im normalfall komm ich mit audacity wunderbar zurecht. bei kniffligeren sachen gibt es ardour. wenn ich in proprietären system unterwegs bin und gerne geld dafür ausgebe ist natürlich ultraschall toll.
audacity ist zwar destruktiv aber zumeist reicht die zurücktaste aus um ev. fehler zu beheben. optimale aufnahme bedeutet auch weniger nachträgliches gewurmse. podcasts sind zumeist sprache und keine musikarrangements. zudem kann auch in audacity alles längere in einer sicherheitsspur angelegt werden, wo es jederzeit möglich ist nachträglich was rauszufischen. und wer gerne mehr herumfeatured der möge sich mit ardour beschäftigen.
podcasts scheitern zumeist nicht an der bearbeitung sondern am inhalt:) quote ist lange nicht alles.