nachdem es ja schon länger Windows-Nightlies mit Community-Support gab, ist Windows nun eine offiziell unterstützte Plattform der neuen Version 5.
Wer die Software nicht kennt: Ardour ist mit DER Open Source Sequencer unter Linux und bringt über 11 Jahre Entwicklungsarbeit mit sich. Der Code wurde u.a. als Grundlage der kommerziellen Software Mixbus von Harrison verwendet und auch Waves, einer der führenden Plugin-Hersteller, setzt auf für die Liverecording-Software Tracks Live auf Ardour.
Ardour ist Open Sourde und der Quellcode für Linux/BSD/OSX/Windows ist frei verfügbar. Eine Demo steht ebenfalls zur Verfügung. Fertige Builds stehen für einmalige oder monatliche Zahlungen zum Pay-What-You-Want-Preis zur Verfügung
Ich kam noch nicht dazu, die Stabilität der Windows-Build zu testen, aber bei einem Mindestpreis von 1$ kann man eigentlich nicht viel falsch machen
Die Musikproduktions-Suite Ardour wurde in Version 5.6 veröffentlicht. Neu in der aktuellen Version sind unter anderem Verbesserungen bei der Geschwindigkeit und Verbesserungen bei der Benutzbarkeit.
Von Mirko Lindner
Ardour 5
ARDOUR-PROJEKT
Ardour 5
Ardour ist eine mehrspurige Digital Audio Workstation (DAW) für Linux und weitere Betriebssysteme, die unter den Bedingungen der GNU General Public License (GNU GPL) vertrieben wird. Die Anwendung wird mittlerweile seit über zehn Jahren entwickelt und wurde größtenteils in C++ implementiert. Ardour setzt, wie viele professionelle Audio-Anwendungen unter Linux, auf das Jack Audio Connection Kit auf, das vom selben Autor gestartet wurde, und unterstützt neben der Bearbeitung von Audio seit der Version 3.2 auch die Handhabung von Video-Quellen. Seit der dritten Generation unterstützt Ardour zudem die Einbindung von MIDI-Spuren und seit der vierten Generation wurde die zwingende Abhängigkeit zu JACK aufgehoben.
Mit Ardour 5.6 steht nach knapp zwei Monate nach der letzten Ausgabe eine neue Version bereit, in die laut Aussagen der Entwickler über 600 Änderungen eingeflossen sind. Die neue Version verbessert gleich in mehreren Bereichen die Geschwindigkeit. Vor allem Nutzer mit großen Sitzungen sollen den spürbaren Geschwindigkeitsschub bemerken. Die Transportleiste wurde zudem überarbeitet und verbraucht nun weniger Platz. Zudem haben die Entwickler das Design der Anwendung geringfügig verbessert und den Optionsbereich aufgeräumt. Der MIDI-Bereich wurde zudem überarbeitet.
Weitere Neuerungen der aktuellen Version von Ardour sind die Möglichkeit der Archivierung von Sitzungen, eine erweiterte Skript-Funktionalität und zahlreiche Fehlerkorrekturen. Weitere Neuerungen und Änderungen liefert die Ankündigung der aktuellen Version.
Ardour 5.6 kann ab sofort im Quelltext oder gegen einen monetären Obolus von mindestens 1 US-Dollar als lauffähiges Programm von der Projektseite bezogen werden. Wer das Projekt stärker unterstützen will, dem bieten die Entwickler auch die Möglichkeit an, ein monatliches Abo abzuschließen. Der Quellcode von Ardour ist sowohl als Tar-Archiv als auch in der Versionsverwaltung des Projekts verfügbar.
Vielen Dank fürs fleißige updaten
Tracks Live hat im Januar auch ein Update bekommen (s.u.).
Bzgl. Mixbus habe ich bei kvraudio schon sehr oft gelesen, dass es ziemliche Probleme mit der Stabilität haben soll. Aber immerhin gibt es jetzt (endlich) eine Demo. Vom Konsolen-Workflow, der aus meiner Sicht das einzige wirkliche Alleinstellungsmerkmal ist, profitieren Podcaster nicht wesentlich. Außerdem ist Ardour bei den Kernfeatures stets voraus. Und Reaper gibt’s schon für weniger Geld.
Wer trotzdem Analog-Sound für seine Projekte möchte, sollte sich folgende Freebies mal anschauen bzw. -hören:
Kompressor: Klanghelm MJUC jr & DC1A
EQ: TDR SlickEQ, Sonimus SonEQ, SGA Code Red free
Saturation: Klanghelm IVGI
_Tracks Live V1.3.0-6 - January 4, 2017 _ Mac OS Sierra is now officially supported Windows 10 is now officially supported Improved performance on Windows machines BWF file format added to Export menu Changed LTC slave behavior – recording continues until transport stop button is pressed Changed format of region naming (after recording): “Track 1-1” instead of “Track 1-1.1” Changed format of region naming (after recording): “Track 1-1.L.wav” and “Track 1-1.R.wav” instead of “Track 1-1%L.wav” and “Track 1-1%R.wav” It is now possible to rename and move markers during recording New marker dialog added: Key Command (Shift+M). May be reassigned in Key Commands list. Various bug fixes
Ich denke diese stabilitäts Probleme Von Mixbus sind seit der 3er Version vorbei also Urban legend.
Kauf dir das einfach zum Black Friday da kostet das unter 50euro oder so und fertig.
Nur, um Missverständnisse zu vermeiden: es ging mir hier nicht um eine Kaufberatung für mich, sondern darum, über den neuen Windows-Port von Ardour und dessen Entwicklung zu informieren. Vielleicht ist das für den ein- oder anderen Podcaster(neuling) eine interessante, und durch den Pay what you want Preis günstige, Alternativ- oder Einstiegslösung zum Aufnehmen.
MixBus und Tracks Live haben ebenso ihre Daseinsberechtigung und untermauern aus meiner Sicht, dass Ardour eine ernstzunehmende Plattform ist. Beide Programme richten sich aber an spezielle Zielgruppen:
Tracks Live ist zuallererst eine einfache, stabile und sichere Recordinglösung für Mehrspuraufnahmen im Live-Einsatz. Da der Fokus klar auf Recording liegt, wurden nahezu alle zusätzlichen Funktionen von Ardour, die nicht zwingend notwendig sind, entfernt.(Außerdem macht das aus strategischer Sicht weitaus mehr Sinn für Waves, statt eine vollständige DAW, aber das nur am Rande) Einen ähnlichen Weg geht zb. auch Nuendo Live von Steinberg.
MixBus hebt sich hauptsächlich durch die Übertragung des analogen Konsolen-Workflows ab. Dadurch soll vordergründig ein effizienteres Abmischen von großen Projekten mit vielen Spuren, sei es Film oder Musik, möglich sein. Denn anstatt ganz viele Tracks mit ganz vielen Plugin-Ketten zu haben, findet man hier alle wichtigen Mixing-Funktionen übersichtlich im Software-Mixer. Sieht man vom integrierten Software-Mixer ab, kann MixBus so ziemlich alles, was Ardour auch kann.
Da mir als Reaper-Nutzer umfassende Erfahrungswerte mit den o.g. DAWs fehlen, empfehle ich jedem die Programme selbst zu testen. Ardour gibt’s ab 1$, Tracks Live ist Freeware und MixBus hat eine Demo.
