Anfrage für Podcast-Seminar: Einschätzungen gesucht

Moin.

Ich bin für ein Podcastseminar an einer VHS angefragt worden. Der erste Kurs kam nicht zustande, die Leitung vermutet, dass es an der Voraussetzung „Grundlagenkenntnisse Wordpress“ lag, dass sich niemand „getraut“ hat.

Nun ist die Frage, ob so ein Seminar auch für Leute angeboten werden könnte, die Grundkenntnisse in der PC-Bedienung haben. Das wären dann wohl zwei Tage, einer für „Grundlagen Audioschnitt“ und einer für das Thema Konzeptarbeit und Veröffentlichen.

Jemandem mit PC-Grundkenntnissen möchte ich einerseits nicht auch noch „So richtet man Wordpress und Podlove ein“ um die Ohren hauen, andererseits empfinde ich es auch als unpassend, aus einem VHS-Kurs eine Podigee bzw. Podcaster.de-Werbeveranstaltung zu machen. (Das überlasse ich gern deren Mitarbeitenden) Eigentlich drängt sich dabei Anchor irgendwie auf. Es ist unkompliziert, es ist kostenlos, aber man verkauft halt seine Seele und die seiner Hörerinnen gleich mit.

An dieser Stelle möchte ich Euch um ein Meinungsbild der Podcastpatinnen bitten: Anchor zeigen yay or nay? Im Zweifel lieber auf ein (um ehrlich zu sein mies bezahltes) Seminar verzichten? Oder fällt Euch etwas ganz anderes ein?

Wie viel muss man voraussetzen können, damit jemand ins Podcasting einsteigen kann?

Ich bin gespannt auf Eure Gedanken dazu.

Adios! schaarsen

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Ich bin kein offizieller Podcastpate. Aber ich möchte kurz was dazu schreiben, weil ich vor ziemlich genau einem Jahr eine Anfrage aus dem privaten Umfeld hatte, wie man das mit dem Podcasten möglichst einfach hinbekommt. Es gab eine konkrete Idee für ein zeitlich befristetes Podcast-Projekt, eine klare (kleine) Zielgruppe, ein iPhone und genau null Zeit und Lust, sich mit Technik auseinandersetzen.

Damals hatte ich die Hintergründe von Anchor noch nicht auf dem Schirm und hab das dann auch nach einer längeren Recherche empfohlen. Folge 1 des Podcasts war 2 Stunden nach dieser Empfehlung online. Das fand ich beeindruckend. Und es war die perfekte „Einstiegsdroge“. Inzwischen hat diese Person einen weiteren Podcast, besseres Audio-Equipment und ist für den zweiten Podcast mit meiner Unterstützung auf WordPress/Podlove umstiegen. Ich bin mir aber sicher, dass es ohne den Anfangserfolg mit Anchor nicht dazu gekommen wäre.

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Geht es in einem Workshop nicht darum, Möglichkeiten zu zeigen und den Teilnehmern genug zu vermitteln, um die Entscheidung selbst zu treffen? Wir haben auch mit Anchor begonnen und sind hineingewachsen. Das frühe Erfolgserlebnis, wie @matze es beschreibt, finde ich auch wichtig. Zudem gibt es durchaus auch professionelle Möglichkeiten ausserhalb von Wordpress und Podlove. :smirk:

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Ich würde darauf verweisen dass die „Frage des Hostings eine zu heutiger Zeit höchst volatile ist, und es mehrere Möglichkeiten gibt die mit der technischen Machbarkeit sich immer weiter entwickeln, und es deswegen ein Bärendienst wäre auf diese im Rahmen dieses Kurses im einzelnen einzugehen“.

Dann würde ich zwar ein paar „Wir nehmen dir den hassle ab“-Angebote erwähnen, aber gleichzeitig darauf verweisen dass es rechtlich unsicher ist, so vong Datenschutz und der gekippten Safe Harbour Regelung. Das es Fälle gegeben hat wo Content dann weg war, oder zensiert wurde, und dass das Thema mit den kommenden Uploadfiltern nochmal drastisch wird.

Auf der sicheren Seite sei man da eigentlich nur mit einem eigenem Server, und da gibt es mit [Insert here was du eigentlich empfehlen würdest] eine Lösung, in die man sich ein bisschen reinfuchsen muss, das sei aber alles gut dokumentiert, würde hier aber den Rahmen sprengen ob der Vielzahl der Möglichkeiten.
#hashtag #wordpress #podlove #sendegate

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Bei zwei mal acht Stunden Wochenendseminar mit dem Schwerpunkt würde ich auch die Publikation des Podcasts auf jeden Fall mit reinnehmen, um den Erstellungsprozess „abzurunden“. Allerdings bleibt da (nach meinen bescheidenen Erfahrungen) wenig Zeit, um den Komplex ausführlich zu bearbeiten. Somit finde ich Anchor als Plattform zur Veröffentlichung schon okay. Du kannst ja noch Beispiele anbringen, wie ein Podcast auch andersweitig veröffentlicht werden kann. Der Webplayer von Podlove ist ja sehr attraktiv und unique mit seinen Kapiteln.

Solche Sachen wie Gespräche über Skype, Doppelender oder Studio Link, allgemein Mikrofonie und ggf. die möglichen Stilformen sowie die rechtlichen Bedingungen/Unsicherheiten, wie sie @Eris2cats bereits erwähnt hat, können ja in diesem Zeitfenster auch nur angekratzt werden, was - imho - aber auf jeden Fall mit drin sein sollte. Letztlich will man den Leuten ja nicht die Motivation nehmen, sondern mit Wissen und Werkzeugen zur Umsetzung ihres eigenen Konzeptes in den Alltag entlassen.

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Ich habe auch schon solche Seminare gegeben (leider noch nicht offen zugänglich obwohl aufgezeichnet, mal sehen, was da noch geht) und ich habe Anchor erwähnt. Vor allem, weil anchor super schnellen Zugang zu der eigenen Produktion in okayer Qualität liefert. Ich sage allerdings auch immer deutlich dabei, dass es da Grenzen gibt, auf die man ziemlich schnell trifft – wie die begrenzten Produktionstools.

Ansonsten empfehle ich halt Pakethoster wie podigee oder podcaster.de, weil die alles schon dabei haben, was man haben möchte. Selbst gehostetes Wordpress erwähne ich auch, aber mit der klaren Ansage, dass das komplexer ist und man da Bock drauf haben muss. Denn wenn jemand wirklich nur Podcasts ausprobieren will, dann, finde ich, sollte sie sich nicht zuerst mit den Anstrengungen eines Serverhostings beschäftigen müssen (ich weiß, das ist alles gar nicht so schwer wenn man es denn mal ein paar mal gemacht hat, aber am Anfang ist es eine unnötige Hürde).

Also mein Rat: mach es so einfach wie möglich, anstatt gleich den Sendegate Approved Gold Standard zu empfehlen. Denn auch wenn ich diesen (nicht wirklich klar definierten) SAGS selbst schätze, so ist es doch für die meisten Beginner irrelevant.

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Ich würde auch die Priorität auf schnelle Erfolgserlebnisse legen. Anchor ist da wirklich eine gute Lösung um schnell den ersten eigenen Podcast online zu haben. Es sollte glaube ich viel Augemerk auf Aufnahme und Schnitt gelegt werden. Da wird auch viel Zeit benötigt zum ausprobieren. Ich habe bei einem Hörspielworkshop mit Schülern gemerkt dass es schon darauf ankommt, wie fit man generell am Computer ist. Aber irgendwie hat es dann doch bei jedem geklappt. Vermutlich ist das bei Erwachsenen nicht anders.

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Hallo Jörn,

hast du auch mal an #Funkwhale gedacht um Podcast online zu bringen?
@lordampersand lässt da auch einen drüber laufen und der kann dir da sicher auch was zu erzählen - https://open.audio/channels/roboter_und_pilze/

Man hat zum Anfang 1 GB Speicherplatz, die Inhalten lassen sich abonnieren, man muss „nichts können“ und der es kostet erst einmal nichts. Zudem ist es Datenschutzmäßig kein Alptraum und die Inhalte lassen sich vom dem #Fediverse abonnieren oder eben auch per RSS.

Das reicht aus um es in deinem Workshop zu zeigen und erfordert kein Wissen außer „wie man sich anmeldet“

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Das sind lauter fantastische Ideen, Impulse und Gedanken! Vielen Dank, das hilft mir sehr.

Und wie lief es nach all den Vorschlägen?
Wenn das ein Seminar für Podcast Neulinge war, hat da „Grundlagenkenntnisse Wordpress“ nichts verloren.
Das ist als würde man bei einem Seminar „Schreiben für Anfänger“ „Grundlagenkenntnisse Buchdruck“ verlangen. Vollkommen irrelevant.

Im Endeffekt ist das Seminar nicht zustande gekommen. Das lag sowohl an der Pandemie, als auch daran, dass ich für mich am Ende doch kein tragfähiges Konzept gefunden habe und am eigenen Anspruch.

Wenn das ein Seminar für Podcast Neulinge war,
hat da „Grundlagenkenntnisse Wordpress“ nichts
verloren. (…) Vollkommen irrelevant.

Steile These. Für mich persönlich geht bei allem Ärger bzw Wartungsaufwand nichts an einer selbstgehosteten Lösung vorbei und das würde ich aus meiner Überzeugung heraus auch immer so empfehlen. Natürlich gibt es andere Services, die mehr nach dem „Fire and forget“-Prinzip funktionieren, aber die muss man sich halt leisten können. Für den Preis eines Podigeepakets hoste ich derzeit sieben Podcastprojekte und ein Blog. Dabei habe ich noch Speicherplatz frei und genug Geld für einen Döner übrig. Die Kosten eines spezialisierten Dienstleisters kann nicht jede:r stemmen. Ein günstigerer Anbieter war vor nicht besonders langer Zeit komplett weg und hatte weder ein gutes Backup noch Kapazität für Kommunikation, auch das muss man sich „leisten“ können. Und bei Anchor zahlt man Einfachheit und keinen weiteren Aufwand halt mit seiner Seele und den Daten der Hörer:innenschaft. Muss man auch wollen, finde ich.

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