Verbesserung des mobilen Setups für 3 Personen

Hey ihr Lieben,

es gibt hier im Sendegate ja schon reichlich Threads mit Empfehlungen für Setups für verschiedenste Szenarien, Anzahl an Personen, etc.

Ich habe allerdings für unseren Podcast noch eine Verständnisfrage, weil wir aktuell überlegen, wie wir unser Setup verbessern können und ich das Problem bei unserer Aufnahme noch nicht ganz verstanden habe: Wir sind ein Interviewpodcast mit zwei Hosts + 1 Gast, also insgesamt 3 Leute.

Wir haben angefangen mit Remote-Interviews und haben dem Gast für die Aufnahme dann ein Rode SmartLav per Post zugeschickt. Wir selbst haben USB Mikros (Blue Yeti + FiFine USB Mikro). Dieses Szenario klappt klangtechnisch auf jeden Fall gut und zufriedenstellend, weil jeder vor Ort lokal eine Spur aufnehmen kann und wir sie dann in der Post-Production noch ausbessern können, etc.

Jetzt zum Problem: Wir besuchen unsere Gäste (vor Corona zumindest) auch häufiger Mal, was bedeutet, dass wir dann zu dritt in einem Raum, an einem Tisch sitzen. Wir nutzen hier das gleiche Setup, also konkret:

  1. Rode SmartLav ins iPhone gesteckt für eine Tonspur
  2. Blue Yeti in einen Laptop für zweite Tonspur
  3. FiFine USB Mikro in zweiten Laptop für dritte Tonspur

Was dann passiert, ist folgendes: Solange nur eine Person redet und die anderen beiden mucksmäuschenstill sind, passt alles. Sobald aber beispielsweise Personen “übereinander” reden oder gelacht wird, nehmen die Mikros ja auch die Stimmen und Geräusche der anderen Personen auf, was dann beim Übereinanderlegen der Tonspuren zu Hall-Effekten führt und letztlich dazu, dass wir dann entweder nur 1 Spur im Schnitt drin lassen (und die anderen beiden Personen damit “merkwürdig aus dem Off lachen”) oder es ungenießbar hallt in der Aufnahme.

Meine Frage: Ist das ein Problem, welches wir mit besseren Mikros (stärkere Nierencharakteristik bspw.) beheben könnten (und gleichbleibendem Setup ohne Audio-Interface) oder ist auch das Problem, dass wir kein Audio-Interface haben (Zoom H6 o.Ä.), welches gebündelt die drei Spuren aufnehmen kann?

Ich würde einfach besser verstehen, woher genau unser Problem rührt und welche Komponente (bessere Mikros, zusätzliches Audio Interface) welches Problem lösen würde.

Vielen Dank euch schon Mal!

Das sind m.E. mehrere Probleme.
Selbst mit stärker Nierencharakteristik hättest du den “Hall” Effekt, das liegt primär an der unterschiedlichen Laufzeit der Mikrosignale.
Mikro 1 bei Sprecher 1 hat eine Schalllaufzeit von x
Mikro 1 bei Sprecher 3 (doppelt so weit weg weg) von 2x
somit sind nah aufgestellte Mikros (closed up) mit Nierencharakteristik (hohe seitliche/rückwärtige Dämpfung), ein möglichst hoher Pegel (Aussteuerung) und EIN Aufnahmegerät (= per se 100% synchron) die beste Voraussetzung.
Also: Audiointerface (4 Eingänge) und Notebook oder Zoom H5/H6 und 3 identische Mikros (Lavalier-Niere oder Kleinmembram Kondensator auf Stativ) sehr nahe.

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Wie der Vorredner sagt.
Solltet ihr das technische nicht ändern, bleibt euch nur, nacheinander zu sprechen und die anderen Spuren, auf denen dann kaum Pegel ist, zu muten. Man bekommt das auch recht gut mit dem Dynamics in Ultraschall hin.

Was mit Dynamics (für diesem Fall: einem NoiseGate) oder auch Auphonic Multitrack
nicht automatisch geht, das kann man manuell nachsteuern, indem man die Lautstärke der “falschen” Spuren in der Nacharbeit herunterzieht bzw. die “falschen” Spuren ganz wegschneidet, an denen der zugehörige Sprecher nicht spricht.

Was @mynoxin sagte: eine entsprechend vorfilternde Aufnahme mit sehr nahem Mikro (1-2 Finger zwischen Mikro und Mund) mit Nieren-Charakteristik je Sprecher ist da schon die halbe Miete. Wer nicht gute Mikrofondisziplin gewöhnt ist, für den dürften Headset oder Nackenbügelmikro Mittel der Wahl sein.