Ultraschall und ARM MacBooks 2020

Hallo liebes Ultraschall Team,

ich nutze mein Macbook sehr intensiv um Podcasts aufzunehmen und zu schneiden. Ich möchte mir jedoch das neue Macbook holen, welches vermutlich 2021 mit neuen ARM Prozessoren herauskommt. Das ganze ist noch ein Gerücht, die Wahrscheinlichkeit, dass das aber passiert ist ziemlich sicher. Seid ihr darauf vorbereitet? Ich benutze Ultraschall nun sehr lange und finde es seit 4.0 und besonders auf dem Macbook auch ohne maus total easy zu benutzen, dank des hervorragenden Trackpads am Macbook. Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.

Wie denn?

Hallo, sind Sie aus dem Entwicklerteam?

Ja, genau wie ich, und daher frage ich gleich hinterher:

Wie denn?

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Vielleicht zum Verständnis: Noch keiner hat hier eine Ahnung, wie das mit den ARM Chips konkret aussehen wird. Dazu kommt vor allem: Die Grundlage von Ultraschall ist ja Reaper - das muss erstmal auf der neuen Plattform vorhanden sein - dann kann Ultraschall dafür gebaut / angepasst werden. Solange das nicht der Fall ist, ist alles andere (leider) Spekulation.

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Entschuldigung, das war etwas getrollt, und das soll man mit NutzerInnen die höflich fragen nicht machen.

Aber wir haben hier halt zig Unbekannte in der Gleichung, und können proaktiv exakt gar nichts tun.

Aber: man kann ja mal über Wahrscheinlichkeiten reden.
Ist es wahrscheinlich, dass ARM-Geräte einen Intel-Kompatibilitätsmodus haben werden, auf dem das normale REAPER - und damit Ultraschall - weiter laufen wird: ja. Das ist sehr wahrscheinlich.
Wird REAPER zum Releasedatum eine fertige ARM Version rausbringen? Nein, das ist unwahrscheinlich. Hier würde ich von mindestens 6 Monaten Latenz ausgehen, siehe Linux-Version die vermutlich ähnlich komplex ist.
Werden wir von Ultraschall-Seite aus etwas für ARM anpassen müssen? Völlig unklar.
Das hilft vielleicht weiter?

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Hallo Phillip. Die Antwort finde ich sehr kompetent und freundlich! Das hat mir sehr weitergeholfen. Die anderen Antworten nicht so. Vielleicht hatten sie aber auch einfach nur einen schlechten Tag :). Danke Phillip.

Hallo Ralf. Danke dass du im Nachhinein doch noch dich dazu entschieden hast, so eine nette Antwort zu schreiben. Das ist genau das was ich wissen wollte. Ich kenne mich in der IT Welt aus, aber leider nicht immer Tiefgründig genug. Jetzt kann ich mich besser darauf einstellen :). Vielen Dank Ralf und dir noch einen schönen Tag.

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Ich bin heute über die SuFu auf diesen Thead gestoßen und wollte die Informationen für die Nachwelt anlässlich der Keynote zur WWDC 2020 auf den aktuellen Stand heben.

Kurzfassung: Zwei Unbekannte haben sich nun manifestiert. Ralfs Conclusio bleibt die gleiche. Technisch uninteressierte ziehen direkt auf „Abschließend“ (↓).

Erstens: Der Wechsel von x86 (Intel) auf ARM (Apple Silicon) wird stattfinden (Pressemittelung). Es wird eine Übergangszeit von etwa zwei Jahren geben, in denen die Produktpalette schrittweise auf ARM umgestellt wird. Das bedeutet nicht, dass nach 2022 alle x86 Macs unbrauchbar werden oder nicht mehr mit Updates versorgt werden. Im laufenden Jahr werden sogar noch neue/aktualisierte Macs mit x86 Prozessoren rauskommen. Bis diese ihr EOL erreichen, werden alle Macs mit Intel-Chips auch weiterhin Updates bekommen.

Zweitens: Wie @rstockm bereits anmerkte, geht die Umstellung von x86 auf ARM mit der Bereitstellung einer Kompatibilitätsschicht im Betriebssystem einher. Diese hört auf den Namen „Rosetta“ (About Page) und ermöglicht die Ausführung von x86 Anwendungen auf den kommenden ARM Macs. Die Übersetzung des Codes findet dabei vor dem Programmstart statt und nicht zur Laufzeit. Es kann also sein, dass der Start etwas verzögert wird, aber danach laufen die Anwendungen mit ARM-Instruktionen.

Es verbleiben also mindestens die Variablen hinsichtlich:
-der grundsätzlichen Ambitionen und des Entwicklungstempos für die REAPER DAW beim Entwickler Cockos
-der Implikationen für das Ultraschall-Team

Soweit ich das abschätzen kann, kann unser geschätztes Ultraschall-Team weiterhin nichts anderes tun, als vorher. Sobald Cockos sich rührt und etwas zu den Plänen für REAPER on ARM sagt, kann dort etwas in Gang kommen.

Abschließend wollte ich, nach einem „kleinen“ Exkurs, noch etwas zum „eigentlichen“ Thema des Threads hinsichtlich der Kompatibilität von Ultraschall auf den kommenden ARM-Macs an @princem richten: Mit Ende der WWDC 2020 ist eine Vielzahl der Variablen nun geklärt. Wie @rstockm völlig richtig annahm, ist die Kompatibilität der aktuellen x86 Version über eine Funktion im Betriebssystem (Rosetta) grundsätzlich gesichert. Allerdings sind DAWs keine „Insellösungen“ und greifen auf eine Vielzahl mehr oder minder spezieller Audio-MIDI Funktionen von macOS zurück. Da läuft Ultraschall dann beispielsweise zusammen mit dem virtuellen Mischpult von Audient, dem Plugin für StudioLink und dem MIDI-Pad von Korg. Kurzversion: Solange zentrale Bestandteile des eigenen Workflows von Rosetta übersetzt werden müssen, da die Entwickler noch keine ARM-Version herausgebracht haben, würde ich (IMHO) nicht mit einem einfachen „it just works“ oder „it’s magic“ rechnen.

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Dieses Statement von Justin Frankel (REAPER Schöpfer) sollte uns Mut machen:

https://askjf.com/index.php?q=5277s

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Hatte nach dem Post heute Mittag eine Mail an Cockos geschrieben. Justin Frankel hat sich gerade zurückgemeldet. Klingt, wie auch der von dir verlinkte Beitrag, tatsächlich sehr vielversprechend:

Hello,

We plan on releasing a macOS/ARM build of REAPER around the time that Apple makes consumer hardware available. We currently provide REAPER builds for armv7 and aarch64 on Linux, so we anticipate that the macOS ARM port will be straightforward.

Having said that, whether or not legacy x86 plug-ins will be able to be supported is unclear; we have not seen details about how the emulation that will be available will be implemented.

Best regards,
Justin Frankel
Cockos Inc

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