Ultraschall Mixing: Master überseteuert, Spuren aber nicht

Hey! Hoffe jemand hat hierzu eine Idee:

Bei meinem aktuellen Schnitt habe ich ein merkwürdiges Problem. Obwohl mit meinem Workflow weiterhin alles wunderbar auf -16 LUFS aussteuerbar ist, habe ich in diesem speziellen Projekt plötzlich immer wieder „true“ Peaks, die (auch nach Export) übersteuern.
Insgesamt kommt mir das Ergebnis vom Ultraschall Loudness Meter lauter als gewöhnlich vor.

Zwei Dinge die anders als sonst sind und wohl theoretisch Schuld sein könnten:

  1. Ich habe dieses Mal einen Parent-Track für alle Sprecher Spuren benutzt, auf dem (vor dem Master-Send) der US Loudness Meter liegt.
    Eigentlich sollte das aber, nach meinem Verständnis, keinen Unterschied machen?

Bildschirmfoto 2021-12-07 um 22.49.41

  1. Die Spur die am häufigsten übersteuert, wurde mit einem anderen Mikro als sonst aufgenommen (dem V-Moda Boom Pro). Das macht aber eigentlich keine Probleme und auf der Waveform sieht soweit auch alles „gut“ aus.

Dabei wundert mich am Meisten, dass die Ausschläge erst auf dem Mastertrack übersteuern, nicht auf den eigenen Spuren und auch nicht auf dem Parent-Bus. Generell sieht es fast so aus, als würde die Lautstärke mit jedem Send ein wenig zunehmen. Warum?
Hier mal ein sehr kurzer Loop von einer solchen Stelle:

Clipping

Generell weiß ich nicht, was ich dagegen tun soll. Selbst ein Limiter auf dem individuellen Track hilft nicht.

Danke für alle Ideen!

Nach ein bisschen weiterem Herumprobieren ist es auf jeden Fall der Loudness-Meter, der das Clippen verursacht. Warum aber? Bisher lief der immer perfekt, jetzt boosted er hier und da viel zu stark.

Ich hatte vor dem Schnitt einmal einen kompletten US5 reinstall gemacht; gab es zwischenzeitlich eine neue Version vom Plugin? Lässt sich halbwegs einfach die Attack-Zeit reduzieren?

Das macht der bei mir auch. Beim Schnitt habe ich den daher immer aus. Beim Export schalte ich ihn hingegen an und da tut er wie er soll.
Ich meine etwas gelesen zu haben, dass er beim abspielen nicht in die Zukunft „sehen kann“, beim exportieren aber schon. - Vielleicht kommt es daher.

mmmh also bei mir war es dann nochmal anders.

Scheinbar funktioniert Loudness Meter wirklich nur auf dem Master richtig. Dort greift dann auch der Limiter perfekt, egal ob bei Export oder noch in Reaper.

Warum das so ist verstehe ich nicht, vielleicht kann @rstockm da aufklären?
Prinzipiell wäre es ja schön, den Loudness Meter auch auf BUSse packen zu können, um eben z.B. Jingles unberührt zu lassen.
(Klar, dann kann man sich auch auf die Messung fürs Gesamtergebnis nicht mehr 200%ig verlassen.)

Nein, auch beim Schnitt liegt das Audio schon vor und es kann „in die Zukunft“ geschaut werden. Wo das hingegen nicht geht, ist während der Aufnahme - da gibt es ja noch keine Audio-Zukunft.

Das ist grundsätzlich richtig, und hängt mit dem neuen AMP-Workflow zusammen. Die Logik ist dabei: „mach Euch keine Sorgen mehr um euer Audio, befolgt einfach diese 5 Schritte und alles klingt gut“.

Und dann ist eben die Logik: alle Einzelspuren auf -23 LUFS pegeln lassen und danach den Dynamics drüber laufen lassen, Zuspieler-Spuren und Musik und Ambient-Sounds hingegen nach Gehör reinmischen und ohne Dynamics, dann auf dem Master den LUFS-Effekt der die Summe richtig pegelt und einen weichen Limiter draufsetzt.

Alles hier erklärt:

Diese Herangehensweise scheint sich da draußen ziemlich zu bewähren. Ich hätte also erst einmal gern gewusst, was man sich etwa von einer Gruppen-Spur für die Stimmen verspricht? Grundsätzlich schadet die natürlch nicht, solange eben der AMP-Workflow dennoch beachtet wird, bedeutet hier: Einzelspuren behandeln wie bisher, aber eben kein Effekt auf dem gemeinsamen Bus.

Was beim AMP auch gegeben ist: das ist „what-you-hear-is-waht-you-get“ - es klingt also im Schnitt schon genauso wie das Export-Ergebnis. Wenn nicht: dann macht man einen Fehler in der AMP-Kette.

Ich vermute hier ist Sebastians Problem, da er auf -16 aussteuert.
Da dürften sich dann einige Audiosignale aufaddieren aus mehreren Spuren und zack:peak im Master.

Eventuell lohnt sich auch nochmal genauer die Frequenzspektren des ungewohnten Mikrofons zu checken. Vielleicht betont es manche Frequenzen, die vielleicht gar nicht so hörbar sind, aber irgendwo in der Audiokette sich aufschaukeln.

@SebastianStix
Kannste mal einen Schnipsel von einer entsprechenden Stelle posten, wo Peaks kommen? Zweimal nur V-Moda(mit Loudness Meter, einmal ohne) und Gesamtmix?
Dann kann man mal das Audio analysieren. Gibt vielleicht Hinweise.

Hi,

ich habe gerade versucht das nochmal nachzustellen. Offenbar existiert das Problem nicht mehr. - Keine Ahnung, was nun anders ist.

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