Sind Nullnummern noch zeitgemäß?

Eine Frage die vll. ins Mark der Podcasterei trifft: Sind Nullnummern noch zeitgemäß? Wenn man sich aktuell umguckt, gibt es immer weniger Nullnummern. Gerade durch die Zunahme redaktioneller und kommerziellerer Podcasts ist die Dichte an Nullnummern geringer geworden - zumindest scheint mir das so. Ist das nur meine individuelle Wahrnehmung? Oder markieren Nullnummern eher Podcasts der freien Podcastszene? Ist ein Trailer statt einer Nullnummer eine mögliche Alternative? Ich bin gespannt, auf weitere Meinungen und Beobachtungen zur aktuellen Situation der Nullnummer in Podcasts.

Ich habe Nullnummern bisher ohnehin immer als Teaser begriffen, damit man schonmal was hat, um den Feed überall eintragen zu können. Bei meinen Produktionen gab es sowohl Nullnummern als auch nicht. Ich stelle dadurch keinen Unterschied bei der Entwicklung der Reichweite fest, die Nullnummer scheint dafür also kein geeignetes Mittel zu swin.

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Aus genau dem Grund habe ich bei meinen letzten neuen Podcast-Projekten auch schon mal Teaser oder kurze Ankündigungs-Trailer aufgenommen.

Für mich war die „Nullnummer“ (zumindest als ich den Begriff vor Jahren noch benutzt habe) immer sowas wie eine Pilotfolge, um Technik und Format auszuprobieren – aber eher für mich selbst. Ich denke inzwischen sind verschiedenste Formate deutlich besser ausdefiniert. Wenn ich heute an ein neues Projekt gehe, habe ich schon vorher einen viel besseren Plan, wie die Folge aussehen soll und habe dann wenig Grund, nicht sofort eine erste Folge zu machen.

Hat du eine Definition, was genau du unter „Nullnummer“ im Podcasting verstehst, @tinowa?

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Ich habe - als Einsteiger, mein erster Podcast ist im Oktober 2018 gestartet - bewusst auf die Nullnummer verzichtet - es gab schlicht nicht viel zu erzählen. Und die Vorstellung von mir selbst, ist sicher nichts, was jemanden direkt am Anfang interessiert :wink: .

Allerdings habe ich einen kleinen Rückblick auf die ersten Monate geplant - was sich wie entwickelt hat, wie es Allgemein läuft und was noch grob geplant ist.

Kurzum: Für meinen konkreten Fall gab es keinen Content für die Nullnummer. Außer große Pläne und den üblichen Steckbrief hätte ich nicht viel zum erzählen gehabt - daher habe ich direkt von Anfang an den Content sprechen bzw. sich entwickeln lassen.

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Keiner meiner Podcasts hat eine echte Nullnummer und Trailer habe ich auch keinen. Ich denke mal es hängt dann letztlich sehr vom Geschmack des Einzelnen und der Art des Projekts ab…

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Für mich ist die Nullnummer eine gesondert produzierte Episode, die Podcasts voran geht. Die kann z.B. viel kürzer sein, sodass sich darin alle Akteure mal vorstellen oder das Vorhaben kurz skizziert wird. Sie kann aber auch ein Probelauf des zukünftigen Formats in voller Länge sein, quasi zum Testen.
(Das ist ein anderes Verständnis als z.B. in der folgenden Kuration, wo unter Nullnummern generell die erste Episode eines Podcasts folgt: https://fyyd.de/user/hoersuppe/curation/nullnummern)

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Von Hörerinnenseite aus kann ich sagen, dass mir Nullnummern wichtig sind. Ich höre Podcasts vor allem wegen Hosts, die mir sympathisch sind, denen ich Lust habe zuzuhören, deren Meinungen und Expertisen zu bestimmten Themen mich interessieren. Dafür muss ich aber ein bisschen mehr über die wissen, als im Laufe der „normalen Sendung“ über sie zu erfahren ist.

Darum mag ich Nullnummern so: Sie helfen mir als Person, der die Persönlichkeit der Hosts sehr wichtig ist, können aber übersprungen werden von Leuten, die vor allem wegen des Formats/Themas hören und „nerven“ diese nicht stückweise während der ersten Konzeptfolgen.

Beim FRÜF-Launch haben wir ein unfassbar gutes Feedback auf die Tatsache gekriegt, dass es eine Nullnummer gab. Wir sind 30 Beteiligte und werden logischerweise nie wieder alle zusammen in einer Folge zu hören sein. So konnte aber jede schon mal einen kurzen Eindruck von sich und ihren Themen geben und die Vielfalt im Team wurde deutlich. Das wäre nur durch eine „Über Uns“-Website so nicht möglich gewesen.

Also: Ich möchte ein Plädoyer für Nullnummern halten, weil ich merke, dass mir sonst was fehlt. Ist aber natürlich am Ende Geschmacksache :slight_smile:

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Ich finde Nullnummern allein schon praktisch, weil ich damit alles bei iTunes schonmal einstellen kann, und sehen kann, ob es so tut, wie es soll.

Generell hilft es auch eine Idee zu bekommen, was das ist, was mir angeboten wird. Und dank des Nullnummernkalenders ist es auch ein schöner Ritus den Geburtstag des Podcasts zu feiern.

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Vorteil der Nullnummer/Trailer: Da nie genau vorhersagbar ist, ab wann die erste Folge bei iTunes genau verfügbar ist, ist man mit diesem ersten Stück flexibel. Ab dann kann man die erste Folge genau terminieren.

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Meine Feststellung ist auch so, dass die journalistischen (Radio)Podcasts durch den bereits vorhandenen Bekanntheitsgrad gleich loslegen können, weil man auch als zukünftiger Hörer schon Bescheid weiß.

Im privaten Bereich finde ich Nullnummern/Pilotfolgen sehr gut, weil ich dann erfahre, worum es geht und ob der Podcast meinen Geschmack trifft. Wenn ich von meinem eigenen ausgehe, kannte mich und den Podcast kein Mensch, also musste ich ja erstmal kurz berichten, worum es geht.

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Das ist etwas, das bei allen Pro-Argumenten für Nullnummern rausklingt. Was ich mich dabei eher Frage: Gibt es eine Möglichkeit Nullnummern in etwas zu verwandeln, das auch dann noch für neue Hörer_innen nützlich ist, wenn der Podcast schon bei Folge 300 ist?

Gute Wege für den „späten Einstieg“ ist eine Frage über die ich seit Jahren immer wieder nachdenke. Hohe Folgennummern und Insiderwitzen eines eingespielten Teams sind oft eher abschreckend. Da wäre eine „Nullnummer“ ja an sich total praktisch.

Spontaner Gedanke: wäre es vielleicht nützlicher Nullnummern nicht nur an den Anfang zu stellen, sondern regelmäßig zu aktualisieren und in den Feed zu werfen? Ich muss da z. B. an die Kanaltrailer von Youtube denken.

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Einfach im Zweifel die Nullnummer “ersetzen” (also die alte Folge einfach ohne Änderung der Position im Feed) wäre keine Lösung?

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Ich möchte fast sagen Nullnummern sind Macherfolklore. Aus Hörersicht ist das oft einfach nur die erste Folge.

Ich weiß auch nicht, ob der Nutzen als Einführung in den Podcast so besonders groß ist. Wenn das Konzept in etwa lautet hier sind zwei Personen, die jetzt so-und-so oft miteinander über dieses-oder-jenes Thema sprechen, das bekomme ich mittlerweile selbst heraus und möchte es vielleicht auch nicht über eine halbe Stunde hinweg erklärt bekommen.

Aber wenn man diese Funktion ausfüllen will, wäre es interessant im RSS-Feed eine Art kurze “Visitenkarten-Folge” auszuweisen. Die kann auch gelegentlich mal erneuert werden. Ich denke die Nutzungsform einen neuen Podcast von vorne an zu hören, ist durch die Materialfülle mittlerweile zurückgegangen. Da könnte es durchaus interessant sein, bevor man erstmals eine Folge eines Podcasts hört, eine kurze Einführung in den Podcast bekommen zu können. (Es wird natürlich komplizierter, wenn der Podcast größere Veränderungen durchgemacht hat und die neuste Visitenkarten-Folge nicht mehr zu älteren Folgen passt.)

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Ich hänge mich hier mal dran:
Ich sehe die Nullnummer als möglichen Trailer für neue Hörer.

Im Moment versuche ich aus den ersten 10 Folgen O-Töne etc. zu einer neuen Nullnummer zusammenzubauen und diese zu ersetzen.

In den Downloadzahlen der einzelnen Folgen sehe ich durchaus, dass die Nullnummer recht häufig abgerufen wird. Sie erscheint mir daher gut als Trailer zu sein, den die Leute auch finden können.
Das kann aber auch daran liegen, dass auf der Webseite steht:
“Neu hier? - Link zur Trailerfolge”

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Muss gestehen, dass mir der Begriff “Null-Nummer” bisher nur als Ausdruck für Erfolglosigkeit bekannt war und ich nie über die Herkunft oder den “historischen” Bezug nachgedacht habe.
Aber aufgrund dieses Threads hab ich mich mal in meiner Podcast Library auf die Suche gemacht und muss sagen, dass ich die ganz klare Meinung habe… Es kommt darauf an :stuck_out_tongue:
Ich finde es gibt Podcast Kategorien, wo klassische Nullnummern nicht unbedingt notwendig sind und wo ich auch gar nicht auf die Idee kommen würde danach zu schauen. Wissenschafts-Podcast z.B. (Ich erklär Begriff/Phänomen/Zusammenhang aus $Wissenschaft) oder der typische Nerd-Laber-Podcast (Technik, Star Trek oder ESC).
Wenn das Podcast-Konzept komplexer und/oder sehr persönlich ist, macht eine Nullnummer absolut Sinn finde ich. Wenn die Motivation warum man den Podcast macht Bedeutung hat und man das nicht bei jeder Folge nochmal erklären will. Perfektes Beispiel auf das ich jetzt nach der Subscribe gestoßen bin ist z.B. Autistische Wahrnehmungen von @fairsein

Gruß
Andre

Ich denke, das hängt auch vom Thema ab. Wir sind beim ESC Greenroom gleich mit Folge 1 gestartet, weil wir loslegen wollten. Ich halte es aber auch nicht falsch eine Nullnummer zu produzieren.

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Gut, ich habe die Episode jetzt nachgereicht. Ist natürlich nicht ganz das selbe, aber neue Hörer haben eine “About”-Episode :slight_smile:.

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