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Also mir scheint als reden alle über das Netzbrummen aber keiner erklärt mal was das ist.
Im Zweifel sind die ersten Tipps aber ganz gut.

Als Beispiel:
Es ist immer so eine Sache mit den Wörtern. Nehmen wir an ein Techniker sagt: + und - zusammen, ist nicht gut, das ist ein „Kurzschluss“. Dann hoffe >ich< das er es nur sagt, weil er dem Typ etwas sagen will „was er selber glaubt zu verstehen“. Das ist natürlich kein Kurzschluss. Denn was er eigentlich sagen wollte ist, „+ und - zusammen stecken, das nicht gut, Du hast dann einen Leiterschluss - das kann nicht gehen“. Ein Kurzschluss ist also mal etwas komplett anderes - und hat sogar etwas mit unserem Netzbrummen gemein.

Was ist also Netzbrummen?
Da gibt es erst einmal 2 Wege zum eigenen unerfreulichen Brumm Brumm. Da gibt es:

  1. Mechanisches Ausgleichsbrummen
  2. Flankierendes Ausgleichsbrummen

Zu 1.) Mechanisches Brummen
Wie der Name vermuten lässt fangen hier Bauteile oder Komponenten an in gleichnamigen Schwingung (omnicular frequency) an sich zu bewegen wenn Strom durch sie laufen. Das sind meist Transistoren, Transformatoren aber auch Schwingkreise im allgemeinen. Aus diesem Grund haben wir einen Gleichspannungsanteil in der Sekundären Spule (N1) wie natürlich in der N2. Es kommt nur auf die Größe an und ob die für uns relevant ist. Sie ist aber da. Je höher sie ist/wird fahren wir nach und nach in die magnetische Sättigung. Das überlaufen dieser Entstehenden Frequenz ist dann ein rein mechanisches 50Hz Brummen was wir hören. Da lässt sich meist nicht viel machen. Anders bei Flankierenden Brummen.

Zu 2.) Flankierendes Brummen
Hier wird es etwas komplexer. Haben wir erst einmal ein Stromzufuhr, dann wohl mit 50 Hertz Sinus a 230 Volt. Die Eingangsquelle einer Spule N1 => N2 ist also Wechselstrom zu Gleichstrom. Der Gleichspannungsanteil ist vielleicht 36, 24, 12 Volt. Spannung ist damit abhängig der Höhe eines Isolators und damit dem Potential direkt proportional gegenüber steht.

Ein Potential können wir uns vorstellen wie ein Gummiband. Je weiter man es dehnt um so größer ist die Ausgangskraft beim loslassen. Jedes Geräte und auch jeder Schaltkreis hat damit ein gesamtes aber auch fließendes Potential. Selbst Kabel durch die kein Strom fließt (z.B. PE/gelb grüner Draht oder Schutzleiter).

Kleines Beispiel als Gedankenhaufen:

Ein weitere gute Vorstellung findet sich in der Chemie. Wasser (H2O) Atome haben ein Potential, Moleküle auch. Durch die Bindung Sauerstoff = 2x Wasserstoff entsteht ein Wasser Molekül.

Die Eigenschaft ist die einer Triade. Soll heißen, die Sauerstoff-Atome wollen gerne 8 Außenelektronen haben. Geht aber nicht. H ist aber sehr Bindungsfreudig. Damit hohes Potential (Hauptvalenzkräfte). Jedoch niedriger als das des gesamten Moleküls. So das sich die H Atome in H2O zueinander zu bewegen. Dabei entsteht eine molekulares Potential auf andere Moleküle (Nebenvalenzkräfte)

           / O
          H
           \ O
Plus +            Minus -

Dabei ist zu beobachten das nun eine Polarität entsteht (wie ein Magnet). Alle Wassermoleküle richten sich anhand dieser Polarität aus. Es entsteht ein Netz…

   /O  H      /O  H
  /     \O   /     \O 
 H          H
  \     /O   \     /O
   \O  H      \O  H
   /O   \O    /O   \O

Was soll uns das nun sagen?

Überall wo auch Potentiale herrschen haben sie auch Potential und damit, auch auf andere Potentiale einen Einfluss. Ein Leiter der mit Strom durchflossen wird, hat damit ein energetisches und magnetisches Potential. Ein Leiter bei dem kein Strom fließt, hat eben so beide diese Eigenschaften als Potential (sie sind nur „ausgeglichen“ oder „negativ“ zu betrachten).

Im flankierenden Brummen sind genau diese Zustände wirksam, die einen sogenannten Ausgleichsstrom erzeugen. Sie existieren also zwischen allen verbundenen Geräten (unabhängig ob Massensteckdose, Einzeldose unterschiedlichen Stromkreisläufen…).

Besitzen zwei per Kabel verbundene Geräte, unterschiedliche elektrische Potentiale, dann fließt neben dem Audio-Signal auch ein Ausgleichsstrom der die Differenz des einkommenden Potenzials unterliegt. Es entsteht ein „digitaler Mischer“ der das Eingangssignal eines Mikrofons und das Ausgleichsignal zusammen führt (Wellen addieren sich).

Das Potential unterschiedlicher Geräte wird nicht nur, aber vor allem durch das Massepotential ausgeglichen. Genau deshalb können solche Tricks mit guten Isolatoren und Mehrschaltersteckdosen helfen.

Falsch ist der Irrglaube: das man nur ein Gerät / Steckdose nutzen sollte (ganz im Gegenteil). Das kann schon mal helfen, liegt aber dann am Überschusswechsel eines auf eine anderes Massepotential und kann z.B beim Bewegen am Rechner, Gehäuse anfassen oder anderen Handlungen, kurz helfen aber ist meist ein kommen und gehen (damit nicht wirklich eine Lösung). Falsch ist auch, das eine Abschirmung am Netzkabel irgend etwas bringen würde (wie oben beschrieben) das gehört in die elektrostatische Ecke.

Die meisten Störquellen sind Radio, TV, Recorder, Sat Anlagen, W-Lan Router, Laufwerke, Händy, Hi-Fi Anlagen, Digitale Wecker (mit den so toll leuchtenden rot oder grünen Ziffern :D), Subwoofer, Audiointerface selber, USB-Verteiler…

Am Ende geht es nicht darum ob ein Gerät ein Schutzkontakt hat, sondern wie hoch sich dies auf dem im Haus und pro Zimmer und Leitung ausgleicht. Helfen kann hier das clevere Verteile oder zusätzliche Technik wie Balunträger oder Mantelstromfilter mit einem Potentialausgleich 1:1. Damit wird das Störsignal galvanisch getrennt und dem Signal am Ende wieder zugeführt.

Daher wie @rstockm schon fragte, erst mal immer schauen wo kommt der Effekt eigentlich her. Und wie beschreiben muss das nicht immer alles in der Nähe sein, was da zu brummen beginnt. Es kann auch drei Zimmer weiter, das Problem zu finden sein.

Kleiner Tipp: 6er Steckdosen nutzen :slight_smile:

|  (oo) (oo) (oo) (oo) (oo) (oo)  |
     1 
.....^         3
...............^              4
..............................^

1.Dose: habe ich eine Fritzbox - Brummt alleine - es muss also bis zur letzten Dose das Potential ausgeglichen werden.
3.Dose: 1.Macbook (1 Dose leer wichtig!)
6.Dose: 2.Macbook (2 Dosen leer!)

3 und 6 Dose haben jeweils 1 leer. Damit habe ich die besten Erfahrungen gemacht. Damit habe ich den Potentialausgleich bei einem guten Brummer gut in Reihe ausgeglichen und die zwei Netzteile gleichen sich zu gleichen Ergebnissen selber aus (eine andere Schaltung fängt wieder an zu brummen).

So reicht denke ich auch erst mal

Grüße M.C.

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