Noch eine neue Plattform: Rectag

Ich hab ja fast ein Deja-Vu, aber mich hat gerade eine Mail ereilt, wo jemand als “Co-founder und managing director” einer Plattform ‘Rec-Tag’ eine oberflächlich personalisiert wirkende Mail schreibt. Anders als eine andere Firma, die sich neulich den Einstieg in die Podcasterei selbst erschwert hat, bimmeln hier bei mir weniger Alarmglocken, weil zumindest irgendwer mal ein paar Minuten darauf verwendet hat, zumindest die Shownotes zu beäugen und vielleicht sogar kurz in einzelne Dateien reinzuhören.
Was diese Plattform laut der Mail anbieten will: kostenlos Transkripte erstellen, weil (soweit ich das überblicken kann) die eine Software zur Umwandlung der Sprache in Text basteln wollen und die auf Basis von Podcasts trainieren. Haken an der Webseite: Wenn da Links funktionieren, hab ich noch keinen erwischt, gerade das Impressum, die Datenschutz-Seite und die AGB laden bei mir nicht.
Was mich wieder unangenehm an jene andere Firma erinnert: Die Mail drängt auf ein Telefonat (mein Bedarf nach Zeitaufwendungen, deren Benefit nicht direkt ersichtbar ist, hält sich akut in Grenzen), so dass da wieder stärker der Eindruck aufkommt, da will mir jemand was verkaufen.
Hat hier jemand auch eine Mail von der Firma bekommen, und/oder sich eine Meinung gebildet?

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Ha, bin gerade extra ins Forum gekommen, um zu schauen, wer da auch sonst was bekommen hat.

Auch bei mir oberflächlich personalisiert (hat geschrieben, er hätte 3 Folgen gehört und Musik über Track17 kennengelernt, auch ein Beispiel genannt, aber dafür müsste man nur die Folgenbeschreibung lesen).

Ich versteh’ ehrlichgesagt nicht ganz den Mehrwert und auch die Seite taugt nicht viel, kann auch nicht auf die Datenschutzseite, hab’ deshalb direkt zugemacht.

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Kam auch bei mir rein. Immerhin machen die sich die Mühe mal zu schauen was die Leute die sie anschreiben eigentlich machen. Ob das eine Plattform ist weiß ich erst mal gar nicht. Liest sich eher wie eine Art Dienstleister. Es gibt einen kurzen Bereich in dem sie in meiner Mail über Monetarisierung sprechen und da steht erst mal nur, dass sie perspektivisch gerne ihr Spracherkennungsengine, die sie mit unseren Inhalten trainieren würden an Softwarehäuser lizensieren wollen.
Außerdem schreiben Sie davon, dass sie gerne die Auffindbarkeit von Podcasts verbessern wollen und das z.B. über automatische Transkripts machen wollen.

Für mich stellen sich da mehrere Fragen:

  1. Das ganze Thema (Auffindbarkeit durch das automatische Erkennen von Audioinhalten) ist zur Zeit ein stark zunehmendes Thema dem sich alle großen Suchmaschinenhersteller widmen. Will heißen: Der Drops ist demnächst gelutscht, denn es liegt ja eigentlich nicht an mangelnden Möglichkeiten sondern nur daran, dass Podcasts bisher noch nicht prominent indiziert wurden…
  2. Um ihre Spracherkennung zu trainieren müssten die uns noch nicht mal fragen, das geht doch auch ganz gut vollautomatisch.
  3. Das Thema “ganz tolle neue Formate vorschlagen dank noch besserer Analyse der Hörer” ermüdet mich enorm. Ich weiß, es ist ein beliebtes Narrativ unserer Szene dass Podcasts ja ganz furchtbar schwer zu finden seien, aber ich würde da ganz grundsätzlich mal ein ganz großes Fragezeichen anhängen. Umgekehrt wäre zumindest mir der Preis (nämlich Hörerinnen und Hörer bei ihrem Verhalten zu beobachten um dann einen Algorithmus darüber entscheiden zu lassen “was zu ihnen passt”) zu hoch. Müssen wir denn jeden Mist wiederholen, der schon bei Blogs, Videos und Social Media so viel Unsinn produziert?

Alles nur ein paar Gedanken. Trotzdem werde ich der netten Bitte um ein Telefonat mal nachkommen und dann berichten. Ich habe einfach ein sehr neugieriges Naturell :wink:

//D

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