Gender to unsubscribe?

Meine Zielgruppe bei ZunehmendLeichter sind überwiegend Frauen und ich bin selbst auch eine Frau und es ist mir wichtig, meine Zielgruppe auch anzusprechen und doch stolpert mir die deutsche Sprache immer wieder in den Weg.
Um es kurz zu machen: Ich krieg es nicht wirklich hin. Wenn die Sätze zu sperrig werden, mag ich sie nicht mehr. Es wird Zeit brauchen.
Mir fällt beim Hören aber auf, dass es mich inzwischen mehr stört, wenn es so unklar ist, ob ich mit gemeint bin. Deshalb hatte ich mir mal eine Weile vorgenommen, immer die weibliche Form zu wählen und die Männer darüber zu informieren, dass sie selbstverständlich mit gemeint sind. Hab ich bisher aber nicht so durchgezogen. Auch das braucht wohl Zeit bei mir.

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Ich denke dieses Thema ist hier weder zu beantworten (weil eh nicht möglich), noch wird es konstruktiv zu diskutieren sein. Wir sind hier nun mal im Sendegate in einer (zum Glück) ziemlich homogenen Bubble. Mein Podcast-Partner und ich verwenden neutrale Formulierungen seit Tag 1 - und wir sind nicht gerade ein Raketen-Wissenschafts-Podcast, sondern ein klassisches Laberformat mit manchmal auch derben Worten. Das Bewusstsein war vorher schon da, die Notwendigkeit wurde uns aber erst in den Vorbereitungen durch unser privates Umfeld verdeutlicht. Wir sind Mitte 30 und sicher nicht damit aufgewachsen. Vielleicht sind wir für einen etwas kruden Alters-Starrsinn noch etwas zu jung aber wir senden geschlechtsneutral und niemand in der Community hat dies jemals mit einer negativen oder auch positiven Resonanz belegt. Halt ganz normal. Und so sollte es ja auch sein.

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Ich kenne mich in Deinem sozialen Kontext nicht aus und ich möchte hier im Sendegate auch nicht meilenweit von meiner Fragestellung abdriften, dennoch würde ich die Gelgenheit für eine Frage an Dich nutzen, die ich mir selbst schon häufiger gestellt habe:
In der queeren Community habe ich die Diskussion um nicht-binäre Identitäten immer so verstanden, dass viele einen dritten Weg suchen. Also zum Beispiel ungern mit „Sehr geehrte Damen und Herren!“ begrüßt werden.

Ich hätte die Erwartung, dass die fortlaufende Betonung eines oder mehrerer Geschlechter (Forscher:innen …) gerade in der gesprochenen Form mit GenderGap nicht gut ankommt. Und das Sternchen (Forscher*innen) kann man ja auch nicht anders sprechen als : _ oder Binnen-I. Da das Partizip auch nur in wenigen Fällen funktioniert und dabei auch noch den Sinn verändert (Forschende), finde ich gendern nach Phettberg (Forschy) und noch viel mehr gendern nach Pusch in der Urform (das Forscher) überzeugender. Wird das in Deiner Zielgruppe überhaupt auf breiter Basis diskutiert?

So, jetzt abonniere ich erst mal Deinen Kanal und höre mir an, wie Ihr das macht. Vielleicht beantwortet das ja schon meine Fragen.

Danke für Deinen Kommentar.

Danke für den differenzierten Kommentar; ich freu mich, dass ich zumindest nicht der Einzige bin, der das Thema überhaupt schwierig in Bezug auf die praktische Umsetzung findet.

Ich frage mich, was in der Sozialisation von Mädchen und Frauen den Ausschlag gibt, dass Ihr Euch (nicht) angesprochen fühlt, wenn man einen Satz forumliert, wie:
„Köche sind unterbezahlt.“

Durch Zufall ist mir in der Tagesschau von gestern (die um 20:15, wenn Ihr es angucken wollt) ein Interview mit Claudia Pechstein aufgefallen, die Ihre 8. (?) Olympiade erlebt. Frau Pechstein hat wörtlich gesagt:
"Fahnenträger sein zu dürfen ist natürlich sensationell"

Warum ist für Frau Pechstein „Fahnenträger“ ein nicht-biologischer Begriff, der sie inkludiert? Sie hätte ja ohne Weiteres Fahnenträgerin sagen können?

Ich frage mich wirklich sehr ernsthaft, woher dieses Gefühl der Ausgrenzung bei einem Teil der Gesellschaft kommt, was für einen anderen Teil überhaupt nicht zuzutreffen scheint.

Ich würde das anders sagen. Es gibt Menschen, die sich von Damen und Herren nicht angesprochen fühlen. Diese Formel kann am Anfang eines unaddressierten Briefes stehen, aber da ist sie halt eine Formel. Ansonsten kannst du einen Podcast auf tausende Arten anfangen. (Ich benutze viel „Willkommen…“) Und damit ist die Sache erledigt. Meine N-Bi Freund*innen haben sich gegenüber mir klar geäußert, wie sie angesprochen werden wollen und welche Pronomen sie bevorzugen und an die versuche ich mich bestmöglich zu halten.

Meine Zielgruppe sind alle Menschen, also möchte ich inklusiv sein. Ich bin Lehrer, und muss halt darüber nachdenken, dass ich alle angesprochen bekomme, weil das mein Ziel ist. Du denkst darüber viel zu mechanisch nach. Das ist kommunikatives Handeln: Menschen möchten verbal sichtbar sein oder adressiert werden, und du kannst dieser Bitte nachkommen, oder eben nicht. Alle trans* und non-binary Menschen, die ich kenne, wünschen sich einfach nur als das angesprochen zu werden, als was sie sich selbst sehen. Ich denke das ist ein Akt der Höflichkeit, den man unternehmen kann.

Als Podcaster möchte ich möglichst viele Menschen ansprechen, also versuche ich das auch so breit wie möglich.

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Dazu muss ich wohl doch etwas mehr schreiben:
Wenn ich sicher sein kann, dass ich mit gemeint bin, bin ich weniger streng wegen der genauen Formulierung. Wer sich da nicht so sicher ist, hört vielleicht genauer hin.
So richtig ist die Gleichberechtigung nämlich noch nicht angekommen in der Bevölkerung.
Wenn der Schreiber oder Sprecher Frauen und nicht-binäre Personen überhaupt nicht mit meint, sondern nur irgendwelche sprachlichen Klimmzüge macht, um einer Konvention zu folgen, ist damit leider auch nichts gewonnen.
Auf die Haltung kommt es an. In meinem Fall ist es vermutlich wurscht, weil meinen Hörerinnen klar ist, das sie gemeint sind. Da hört niemand kritisch hin (hoffe ich).

Ich habe zu einer Zeit Mathematik studiert, als manche Professoren den Studentinnen noch ganz ungeniert in der Vorlesung geraten haben, doch lieber Kinder zu bekommen. Und ja, wir waren empört und unsere männlichen Kommilitonen ebenfalls. Aber wir haben ja noch geglaubt, wir würden das jetzt ändern und in spätestens einer Generation ist alles anders. Wenn es jetzt um Ausgrenzung in der Sprache geht, dann zeigt das doch nur, dass eben doch nicht so viel passiert ist. Zu meiner Zeit war es guter Ton, von Studentinnen und Studenten zu sprechen und wer Studenten sagte, meinte an einer Technischen Universität vermutlich wirklich nur die Jungs.
Also um es kurz zu machen. Über die Jahre habe ich mich eben an das gewöhnt, was mich früher gestört hat. Aber die erneut aufflammende Diskussion betrachte ich interessiert und neugierig. Und ich bemühe mich mehr schlecht als recht. Vielleicht kriegen die jungen Leute das ja jetzt besser hin. Vielleicht ändert sich ja diesmal etwas …

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Auch wenn ich +1 antworten nicht so gerne mag, aber selber als nicht binäre person möchte ich diesen absatz nochmal ganz immens hervorheben.
Und nochmal dazu hinzufügen, dass Gendern allgemein momentan noch nicht festgeschrieben ist und wir immer noch auf der Suche und dem ausloten guter und schöner möglichkeiten sind. Es wird häufig über uns geredet, es wird versucht alles in feste Bahne zu gießen (was diesese Thematik von anfang an schon nicht ist) und teilweise gar mit sogar noch faktisch falschen Argumenten über uns hinwegsetzt.

Der aktuelle konsens hier ist das Sternchen (gesprochen mit Pause / Glottischlag) oder gar versuchen direkt Neutrale Wörter / Formulierungen zu verwenden. Gendern mit y kam mal kurz auf und wurde noch schneller wieder abserviert.
Die Urform passt auch nicht weil diese im Fall vom Forscher schon wieder Männlich wäre und ‚nicht binär‘ Personen nicht automatisch ‚es / das‘ ist (in den eher seltestens fällen sogar).

Gibt es Menschen die das anderssehen? Durchaus, aber das ist nunmal das womit A. ich mich wohlfühle und B. welches ich in der großen Masse (am akzeptierten bei Zeitungen, Unternehmen, Privatpersonen in meinem Umfeld, mein Umfeld der Wissenschaft) vernehme.

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Ich bin gerne freundlich, wenn nicht sogar höflich, zu meinen Hörerinnen. Entsprechend gehört es für mich zum guten Ton, dass ich alle und nicht nur einen Teil anspreche und der Rest soll sich dann „mitgemeint“ fühlen. Und ich bin der Meinung: Ich mache in meinen Podasts, was mir gefällt, das findet schon seine Hörerinnen und wem es nicht gefällt der*die kann gerne abschalten und sich was anderes suchen.
¯_(ツ)_/¯

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… da bin ich vollkommen bei Dir.

Ich finde, dass „Willkommen, liebe Hörer!“ sehr höflich ist.
Dass die Diskussion um die Betonung von Geschlechteridentitäten (im biologischen Sinne) mitweilen dazu führt, dass die Leute den grammatikalisch korrekten deutschen Plural immer weniger verwenden, ist wohl ein Phänomen unserer Zeit.

Und ja, ich schalte ab, wenn mir die Verballhornung meiner Sprache zu viel wird.

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Auch Samira El Ouassil sieht in Cancel Culture einen ideologischen Kampfbegriff, der überwiegend von Rechtspopulisten und Rechtsextremen genutzt werde, um berechtigte Proteste zu delegitimieren.[78] Adrian Daub beschreibt die mediale Empörung über vermeintliche Exzesse der Cancel Culture als moralische Panik, an der sich auch deutschsprachige Medien bereitwillig beteiligen würden, ohne zu merken, „dass sie sich zu Handlangern und Verstärkern ideologisch motivierter Realitätsverdrehungen machen.“[79] Auch ein Beitrag der Deutschen Welle sieht in Cancel Culture ein emotional aufgeladenes Modewort und den Versuch, „etwas zu einem aktuellen Phänomen hochzustilisieren, was in Wahrheit gar nicht neu ist.“ Es seien mitunter mediale Scheingefechte in der deutschen Presse über die emotionale Intensität bestimmter Proteste, die anstelle einer inhaltlichen Diskussion geführt werden. Das emotionale Niveau der medialen Aufregung sei „neu – und mindestens ebenso nutzlos wie der verallgemeinernde Modebegriff Cancel Culture “.[11]

Aus Wikipedia „Cancel Culture“

Du pöbelst hier rum, weil Leute nicht Deiner Meinung sind und machst damit genau das, was (meist rechte) Trolle online immer machen: Irgendwo eine halbgare Meinung hinrotzen und jede Gegenrede als „Cancel Culture“, „SJW“ und „Wokeness“ beschimpfen, dabei links und rechts gleichsetzen und was von Intoleranz faseln.

Bitte geh woanders hin, wenn Dir sowas nicht passt (zum Beispiel zu diese Trump Netzwerk). Solche Trolle braucht niemand.

ciao.

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Ich registriere mich auch immer in einem Forum, um ein vier Monate altes Thema herauszufischen, in dem ich Fremden mittels Ferndiagnose ein „Dunning-Kruger-Syndrom“ (dieser Begriff existiert nicht) diagnostiziere und voller Erzürntheit meine geistigen Ergüsse zur deutschen Sprache reinrotze.

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Übrigens ist niemand an dir oder dem Theater, das du hier abziehst, interessiert. Aber das wirst du vermutlich schon häufiger gehört haben.

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@Administratoren
Könnte hier bitte mal jemand tätig werden und aufräumen?!

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Du lachst, aber sowas ist in der Tat machbar. Inklusion macht sowas möglich. Man muss nur wollen und ein wenig Cleverness in Barrierefreiheit stecken.

Steht seit Jahren auf meiner ToDo Liste und ist nur wegen Corona noch nicht Realität.

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