Hallo Anna Maria,
willkommen im Sendegate und schön, dass du die Podcastlandschaft bereichern möchtest.
Deiner Überlegung, dass Headsets gerade für ungeübte Sprecher besser geeignet sind, stimme ich zu. So ist der Abstand vom Mikro zum Mund immer gleich und sie können sich weitgehend frei bewegen und gestikulieren.
Ich würde eher davon abraten, zwei USB-Mikrofone zu verwenden und stattdessen eher eine Lösung aus USB-Soundinterface und zwei Headsets mit XLR-Anschluss empfehlen. Das Soundinterface ist quasi eine externe Soundkarte für deinen Rechner, an die du weitere analoge Tontechnik wie Mikrofone über XLR anschließen kannst. Du bist damit flexibler, wenn du einzelne Komponenten austauschen oder erweitern möchtest. In diesem Thread werden einige Möglichkeiten aufgezeigt, wie man so einen Aufbau zu relativ günstigen Preisen (< 150 € für zwei Headsets + Interface) hinbekommt. Das bedeutet aber nicht, dass USB-Mikros nicht funktionieren. Am besten schreibst du nochmal, an welche Mikros du konkret gedacht hast.
Zur Aufnahmesoftware (meist DAW [= Digital Audio Workstation] genannt): Ich habe keine Erfahrung mit Audacity, aber beim Anblick der Benutzeroberfläche kommt mir schon das Grauen. Eine Lösung, die ich nutze und hier von der Community entwickelt wird, ist Ultraschall. Das ist ein Add-On für die DAW Reaper, mit der die Software für Podcasting optimiert wird. Es wird also die Oberläche angepasst, sinnvolle Funktionen hinzugefügt und Funktionen ausgeblendet, die Podcaster nicht brauchen. Reaper+Ultraschall läuft auf Windows und macOS. Reaper ist zwar kostenpflichtig (~55 €), aber die Testversion läuft wohl unbegrenzt.
Zuletzt zum Hosting: Auch das ist ein riesiges Thema. Grundsätzlich gibt es immer die beiden Haltungen “alles selber machen” und “möglichst wenig damit zu tun haben wollen”. Der Vorteil von ersterem: Du hast volle Kontrolle über deine Inhalte und im Zweifel kann dir nicht einfach dein Projekt weggenommen werden, weil du gegen eine AGB eines Anbieters verstoßen hast. Eine vielgenutzte Lösung für diesen Weg ist der Podlove Podcast Publisher für WordPress. Der ist allerdings nicht mit Jimdo kompatibel und dafür kenne ich auch keine Podcast-Plugin (ich weiß nicht, ob es bei Jimdo überhaupt so etwas wie Plugins gibt). Die von dir angesprochene Plattform Podigee würde ich deshalb tatsächlich empfehlen, wenn du den Podlove Publisher nicht nutzen kannst/willst. SoundCloud ist nicht für Podcasts optimiert, versucht die Hörer bei extern eingebetteten Playern auf die eigene Seite zu locken und ist aus meiner Sicht deshalb nicht zu empfehlen.
Generell ist wichtig zu verstehen: Der Feed (z.B. so einer) wird von iTunes (ein Podcast-Verzeichnis) und von allen Podcast-Apps genutzt, um deinen Podcast anzuzeigen und die Audiodateien herunterzuladen. Wenn dieser Feed bei SoundCloud oder irgendwo anders liegt, wo du keine Kontrolle darüber hast, kann das im Zweifel schlecht sein, weil eben alle Hörer an dieser Feed-Adresse hängen. Deshalb ist bei der Wahl des Hosters ratsam darauf zu achten, ob di im Zweifel diese Feed-Adresse weiterleiten kannst, wenn du mal wechseln möchtest.
Jetzt aber genug der vielen Hinweise. Ich will dich damit nicht verwirren, aber so hast du vielleicht einen besseren Überblick. Im Podcastbereich gibt es, anders als bei Video, wo YouTube absolut dominiert, eben sehr viele Möglichkeiten, was aber auch das Tolle daran ist.
Schönen Gruß
Jonas