Focusrite Clarett 2Pre - Eingangsverstärkung nahe Maximum - Denkfehler?

Ich experimentiere derzeit mit einem Focusrite Clarett 2Pre und stelle fest, dass ich die Eingangsverstärkung auf 9 bis 10 (Max bei 10) einstellen muss, um in Reaper/US 3.0.2 das Eingangssignal des Mikrofons eines Beyerdynamic DT 797 PV bei Sprachpassagen mit Ausschlägen rund um -18db und im Maximum bei -6db zu erhalten (ohne FX in Reaper). Das Rauschen in stillen Passagen ist ziemlich deutlich hörbar, was ich als störend bei der Aufnahme empfinde (in der Postproduktion bügelt Auphonic dieses Rauschen nahezu vollständig heraus).

Ist das ein bekanntes Verhalten der Focusrite-Geräte? Muss die Eingangsverstärkung auf “weit nach rechts gedreht” eingestellt sein? Oder ist das Gerät defekt?

Neben dem DT 797 habe ich ein Rode Lavalier und ein AKG C520-Nackenbügelmikrofon mit ähnlichen Resultaten erprobt.

Ich habe nur mal das ältere Scarlett in den Flossen gehabt. Da war bei bei dem ein oder anderen dynamischen Mikro (haoo, Rode Procaster!) auch ml “Anschlag” angesagt, aber nie bei Kondensatoren. Bislang habe ich allerdings auch nur wenige Audiointerfaces gesehen, die es mit Mischpult-Preamps aufnehmen konnten (selbst den einfachen Behringer-Minimixern).
Wie sieht bei Dir die Einstellung der Focusrite-Software oder dem Betriebssystem-Mixer aus? Steht da evtl. ein Regler nicht auf 100% sondern regelt das Signal künstlich 'runter?

Die DT 797 haben einen Feldleerlaufübertragungsfaktor von 5 mV/Pa. Das schaffen USB-Interfaces für weniger als die Hälfte des Preises locker. :confused: Das 2Pre kostet ja (dank Thunderbolt) nochmal enorm viel mehr als vergleichbare USB-Interfaces. Da dürfte man mindestens Standard erwarten können.

@timpritlove hat den grösseren Bruder davon (mit gleichen Preamps) im Einsatz mit Mikrofonen, welche ebenfalls 5 mV/Pa liefern (vermutlich gar baugleich sind). Wenn er gut damit klar kommt, was ich annehme, stimmt mit deinem Gerät wohl etwas nicht.

Focusrite spezifiziert für das Clarett 2Pre:

Nebengeräusche EIN –128 dBu (A-gewichtet)
Gain-Bereich 57 dB

und für das Scarlett 6i6:

Equivalentes Eingangsrauschen EIN -127 dBu
Gain-Bereich 50 dB

Ich besitze das 6i6 und muss, wenn ich leise Sprache mit dem Beyerdynamic-Headset aufnehme, den Gain auf alle Fälle nicht komplett aufdrehen. Dein Interface sollte bei gleichem Rauschen deutlich mehr Verstärkungsreserve haben. Wenn Du es fast auf Maximum aufdrehen musst und deutlich Rauschen aufgenommen wird, dann stimmt etwas nicht.

Das 6i6 hat einen “PAD” Schalter in der (Windows-/Linux-)Mixersteuerung, wenn man ihn einschaltet dann leuchtet die kleine rote LED neben dem XLR-Eingang. Findest Du einen entsprechenden Schalter für die Clarett?

Die Claretts haben kein PAD mehr. Auch nicht in der Software.
Allerdings sollte man im Software-Mixer mal nachsehen, dass da nicht der Leven 'runtergezogen ist.