Euer Podcast Workflow

Ich würde gerne wissen, wie euer Workflow für die Aufnahme aussieht. Ich starte mal und stelle den Workflow von uns vor:

  • Gesprächspartner finden, Termin abstimmen. Wir nutzen ein Trello Board für unsere Absprachen.
  • Gespräch vorbereiten und ein bisschen das Thema recherchieren.
  • Equipment aufbauen, dann eine kleine Testaufnahme, ob alles okay klingt, da wir immer woanders aufnehmen.
  • Aufnahme. Meistens nehmen wir doppelt so viel an Länge auf, wie wir eigentlich brauchen. Mit Pausen und Abstimmungsgesprächen dazwischen. Die Aufnahme machen wir in Ultraschall. Equipment dabei Steinberg UR44 + 3 DT 297 Kopfhörern.
  • Nach der Aufnahme mache ich einen Roh-Cut und schicke den Tam per Mail
  • Wir suchen dann noch nach einem CC-BY Track, den wir als Hintergrund+Intro benutzen können der halbwegs zum Thema passt.
  • Vor dem finalen Cut bereiten Tam und ich auf Github den Blogbeitrag für das Veröffentlichen vor. Wir nutzen dabei Jekyll für die Seite.
  • Tam und Ich treffen uns für den finalen Cut, an diesem Tag nehmen wir dann meistens noch die Event-Sektion auf, damit die Tagesaktuell ist.
  • Der finale Cut wird dann als Multi-Channel zu Auphonic geschickt. Von da direkt zu Soundcloud.
  • Tam und Ich checken das Ergebnis. Sollte alles okay sein, wird der Track in den vorbereiteten Blogbeitrag eingefügt und veröffentlicht
  • Fertig

Wie sieht euer Workflow aus? Habt Ihr noch Fragen zu unserem?

Bei uns läuft es folgendermaßen:

  • Thema finden und vorbereiten; dazu haben wir in einer ownCloud ein paar Dokumente, so etherpad-maßig
  • Equipment steht weitgehend, es sei denn, wir haben einen Gast dabei bzw. sind auswärts.
  • Aufnahme so, als wäre es live. Folgendes Equipment: 2 DT 797 Headset, falls ein Gast dabei ist haben wir noch ein Opus 55 Mk II, das wir in Kombination mit einem HD 280 pro für den dritten Sprecher verwenden können. Sollte sich mal ein vierter Sprecher anbahnen, muss ein weiteres DT 797 her, falls wir nicht innerhalb des Podcast-Clusters Großraum Stuttgart eine Kooperation anfangen. Soundinterface: Focusrite Saffire 24 pro bzw. mobil Zoom H6. Das Studio dient auch zur Musikproduktion, deshalb steht hier noch einiges anderes an Hardware rum, was manchmal auch zum Podcasten eingesetzt wird. Aufnahmesoftware Ardour3.
  • Jingle ist selbst produziert und wird über die Software “Internet DJ Console” in eine separate Ardour3 spur eingefädelt.
  • In Ardour3 haben wir verschiedene Plugins; vorrangig die Calf-Plugins: Hochpass, Gate, Compressor auf jeder Sprecherspur, Sidechaincompressor mit sehr langem Release in der Jinglespur für das “Ducking”. Die Sprecherspuren gehen über einen Seitenkanal in einen Bus, auf dem ein ziemlich aggressives Gate liegt, von dort aus wird der Sidechaincompressor in der Jinglespur parametrisiert. Das dient dazu, dass der Jingle nicht bei jedem kleinen Atmer in Deckung geht. Das Ardour-Setup ist weitgehent getemplatet.
  • Live waren wir bisher noch nicht, das würden wir mit Darkice machen.
  • Ardour3 macht dann den Downmix in eine mehrspurige wav-Datei. Ein Shellskript macht dann mittels sox daraus eine .flac pro Spur.
  • Die .flac-Dateien werden auf den Server im Studio kopiert.
  • Eine Auphonic-Produktion wird gestartet, auphonic holt sich dann die .flac-Dateien per sftp vom Studioserver.
  • Wärend sich die Audiodaten die 5 Mbps upstream zu Auphonic hochquälen, erfassen wir in Podlove die Metadaten. Wenn wir gut drauf waren, haben wir in Ardour während der Aufnahme schon Marker gesetzt für die Kapitelmarken.
  • Wenn die Metadaten eingetippt sind, ruhen wir uns aus, bis Auphonic die Audiodateien geliefert hat. Auphonic legt ein m4a, ein mp3 und ein opus per sftp auf den Webserver und ein flac auf den Studioserver ins Archiv.
  • Fertig. Probehören, falls noch nicht geschehen.

Ich kopiere unsere Liste mal nicht hier rein, sondern bitte hier entlang.

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Wenn dieses Board wirklich offiziell durchstartet, würde ich dann nochmal eine PR-Aktion für deine Systematik starten. Ich denke auch dass es unbedingt sinnvoll ist die Beschreibung auch bei jedem einzelnen Podcast auf dessen Seiten verfügbar zu haben, nicht nur hier.

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Stimmt. Das ist eine sehr gute Idee. Werde ich machen!

Clever wäre es, dann gleich das von @katrinleinweber vorgeschlagene Template zu nehmen: http://pastebin.com/PFpJc9BE

Tolle Doku, super Beispiel für andere. Ich guck mal, dass ich zw. den Jahren auch zu sowas komme.

Ich habe die von uns eingesetzte Technik, die Workflows sowie die Darstellung der fixen und laufenden Kosten in einem Beitrag zusammengefasst.
Es ist ein gutes Stück ausführlicher geworden als es das vorgeschlagenen Template vorsieht. Mir war es jedoch wichtig, insbesondere auf Aspekte einzugehen, nach denen man immer wieder gefragt wird. Und vielleicht ist es für Einsteiger ein Stück weit ein roter Faden bzw. eine Orientierung.

http://www.channelcast.de/so-podcasten-wir-technik-workflow-und-kosten/

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Das ist mal ein sehr liebevoll und hilfreich gebauter Blogpost, Respekt. Gerade auch mal das klar und transparent über Geld reden gefällt mir dabei.

Ein Detail: der Screenshot hier verblüfft mich:

Das scheint eigentlich eine 1.1er Version zu sein, die Audio-Wellenformen sind aber definitiv noch nach 1.0 geskinnt? Und natürlich wilkl man da jetzt die 1.2er stehen haben :slight_smile:

Was Du alles siehst…
Das unterscheidet eben den Laien von einem Experten. Die Aufnahme entstand in der tat einige Stunden vor dem Wechsel. Selbstredend wird der Screenshot nunmehr auf die 1.2 angepasst.

Ich habe gerade einen ausführlichen Blogpost zum Workflow des Anerzählt Podcasts geschrieben weil ich in letzter Zeit mehrmals gefragt wurde wie ich das tägliche Intervall und die Bearbeitung manage. Vielleicht ist das ja auch für Euch interessant :smile:

Feedback und Verbesserungsvorschläge welcome!

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