Dokumentation über integrierte Funktionen / Makros

Hi,

gibt es eigentlich eine Dokumentation darüber, was im Ultraschallprojekt alles hinter den einzelnen Funktionen steckt, die Ultraschall-spezifisch sind?
Beispielsweise der Menüknopf “Prepare tracks for editing” - der macht ja was. Und am Ende funktioniert es auch. Aber ich fände es schon toll zu wissen, was der Menüpunkt konkret macht. Und natürlich alle anderen Menüpunkte/Funktionen ebenfalls.

Hintergrund ist einerseits Verständnis über die Programmfunktionen von Reaper und andererseits auch die Befähigung, sich selbst zu helfen. Beispielsweise funktioniert aktuell bei mir das Routing von StudioLink-Spuren nicht. Da ist es in einer konkreten Aufnahmesituaiton eher schwer, erst das Troubleshooting zu betreiben, sondern es geht primär darum, aufnahmefähig zu werden.
Zu wissen, was beim Anlegen einer Spur passiert, hilft, die entsprechenden Knöpfe selbst zu drücken.

Long story short: Gibt’s da was?

Die Studio Link Spur ist nur ein Template, darin ist konfiguriert das kein Input definiert ist und das Recording Ausgangsseitig vorgenommen wird, also das was ich hier: https://doku.studio-link.de/plugin/erste-schritte-plugin.html beschreibe.

Das Routing musst du weiterhin manuell setzen, nur das N-1 macht das Plug-in automatisch.

Wenn du „Prepare tracks for editing“ auf ein Projekt angewendet hast wird („nur bezogen auf Studio Link“) in allen Studio Link Spuren das Plug-in deaktiviert, die Spuren deaktiviert und das Routing zurückgesetzt (ansonsten entsteht beim Rendern Cross Talk).

Dieses Projekt sollte dann auch für weitere Aufnahmen nicht mehr verwendet werden und du legst am besten ein frisches an. Noch besser: du legst dir einmalig ein Projekt-Template inkl. StudioLink Spuren an und dem passenden Routing.

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Sehr cool, danke für die Aufklärung.

Ich bin zwar der Meinung, dass das “früher” mal automatisch funktionierte, aber ich finde die Routing Matrix in sich weitestgehend schlüssig. Von daher hatte ich bei diesem konkreten Fall nun nicht das zwingende Problem.
Es agierte eher als Beispiel.

Man entschuldige mir auf dem Boden-Aufgestampfe:
Gibt es denn eine übergreifende Doku über die Funktionen?
Vielleicht gibt es auch einen MagicButton, der die “Makros” im Menü herausschmeißt? Lieber etwas hässliches, was erst einmal die Funktionen aufzeigt und die Community in Fließtext überführen kann, als dass es quasi gar nicht gibt…

Hm. Eine etwas flapsige Antwort: Ultraschall ist komplett Open Source - schau doch einfach mal rein! Die meisten unserer Erweiterungen sind Makros oder LUA Skripte die man direkt in Reaper einsehen kann.

Zugegeben ist gerade dieses Makro aber extrem schwer zu finden, daher hier die Auflösung:

Es wird durchlaufen:

  1. Automation: Set all tracks automation mode to trim/read
  2. Track: Unarm all tracks for recording
  3. SWS/S&M: Disarm all active envelopes for selected tracks
  4. Track: Unselect all tracks
  5. Custom: ULTRASCHALL: Select all StudioLink tracks*
  6. SWS/S&M: Bypass FX 01 for selected tracks (fehleranfällig, wird zur 3.0 anders gelöst)
  7. SWS/S&M: Remove receives from selected tracks
  8. Track: Unselect all tracks

Wie man (vielleicht) sieht, versucht dieses Makro einige der gängigsten Probleme nach einer Aufnahme zu beheben:

  • wenn während der Aufnahme die Räuspertasten-Automation genutzt wurde, muss die umgestellt werden, damit man einfacher mit dem Mauszeiger nachbessern kann (1 & 3)
  • Leute vergessen häufig, der Rec-Mode der Spuren zu beenden und wundern sich, dass noch Sound über die Mikros zu hören sind, daher (2)
  • 4 bis 8 versucht das Handling von StudioLink nach der Aufnahme so einfach wie möglich zu halten. (6) ist dabei unsauber, da es davon ausgeht dass der StudioLink Effekt immer der erste im Effektweg der Spur ist, das wird zur 3.0 robuster gelöst. Ferner hat die derzeitige Implementierung mit dem Deaktivieren des Effektes den Nachteil, dass bei jedem Start des Projektes immer noch das Web-interface mit gestartet wird - das wird zur 3.0 anders gelöst (Effekt wird gelöscht).

Was dieser Exkurs vielleicht auch zeigt: wenn man diesen Menüpunkt (prepare all tracks…) nicht aufruft nach einer Aufnahme und vor dem Schnitt, befindet sich Reaper in einem ziemlich ungünstigen Zustand für den Schnitt. Daher ist es so wichtig, diese Funktion immer aufzurufen, sonst treten sonderbare Effekte auf.

Eine weitere Automation ist leider nicht möglich - man könnte das automatisch im Hintergrund triggern, sobald eine Aufnahme gestoppt wird - aber dann kann man sie eben auch nicht so einfach wieder weiter laufen lassen.
Auch diskutiert wurde, die Aktion immer abzuspulen wenn das Screenset Schnitt aufgerufen wird - bin ich aber auch kein Freund von, man sollte die Views beliebig wechseln können, ohne dass sich irgendwo ein State verändert.

Wir (vor allem StudioLink) hacken uns schon relativ tief in die Eingeweide von Reaper rein, da muss man mit dem ein oder anderen Kompromiss leben - in diesem Fall eben dass man an die Aktion denken muss.

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