Die Technik ist da, die nächsten Schritte

Hi,
nachdem ich mir die Technik (eher die Hardware, Zoom H6 und HMC 660 sowie t.bone HC 95) zugelegt habe, möchte ich die nächsten Schritte gehen. Starten möchte ich erst 2021, ich informiere mich gerade hier und da und überall, höre Podcasts übers Podcasting usw. Wenn’s nach Maria Lorenz geht, benötigt man Stoff für 25 Folgen, da kann ich sagen, dass ich die schon mal locker voll bekomme.
Meine nächsten Fragen: Zur Speicherung habe ich verschiedene Tipps gelesen (oder irgendwas falsch verstanden :smile:), daher: Speichert man direkt auf die SD-Karte im Zoom oder speichert man über die Aufnahme-Software? Was mich dabei interessiert: Mit welcher Kapazität arbeitet Ihr bei den SD-Karten und wie viele Stunden passen da drauf? Was spricht für die eine und was für die andere Lösung? Oder wird in der Software “nur” geschnitten?
In dieser sehr hilfreichen Präsentation wird die Software mit Preisen dargestellt. Da macht Ultraschall das Rennen. Meine Frage: Wo liegt denn eigentlich der Unterschied zwischen Ultraschall und Reaper?
Dahin muss ich natürlich erst einmal kommen, aber was macht man eigentlich, wenn man mit seinem Gegenüber spricht und, nur mal als Beispiel, die Kinder reinkommen und Bambule machen? Fängt man dann wieder vor fünf Minuten an und schneidet das einfach raus?
Ich hab natürlich auch gelesen, dass der Zauber in der Regelmäßigkeit liegt. Das werde ich zeitlich nicht hinbekommen. Wenn es daher vier bis sechs Veröffentlichungen im Jahr geben sollte, wird ein Anbieter wie Podigee keinen Sinn machen, oder?
Ganz herzlichen Dank!

Aufnahmen mit dem H6 macht man sinnvollerweise unkomprimiert in Wave Format (*.wav).
WAV-Dateien sind unkomprimiert, aber relativ groß. Ihre Größe ergibt sich aus der Abtastrate und der Samplingtiefe bei der Digitalisierung des analogen Audiosignals. Daraus ergibt sich bei einer standardmäßigen Abtastrate von 44,1 kHz und einer Samplingtiefe von 16 Bit eine Dateigröße von 5,3 Megabyte (MB) pro Minute für ein Monosignal. Es sind allerdings auch andere Abtastraten und Sampletiefen möglich.
Man speichert logischerweise auf dem Zoom, wenn es standalone läuft und macht immer sofort eine Sicherheitskopie der Karte auf den PC.
Besser man nimmt mehrere kleine Karten 4-8 GB wie eine grosse.
Mann kann statt mit dem Zoom auch direkt auf den PC aufnehmen, dann ist das Zoom das Audiointerface, dessen Audiosignale via USB auf den PC (DAW Software) übertragen werden.
Es ist immer beides möglich.

Reaper ist die Recording Software (DAW- Digitale Audio Workstation) Ultraschall ein für Podcaster zusammengestelltes Paket an Erweiterungen für Reaper (man braucht also beides).
Bambule machende Kinder schneidet man raus (und sperrt Sie in den Keller während der Aufnahme)…:grin:

Das hängt davon ab was man machen will und wo. Wenn man den Rechner direkt nebenan hat, und ggfs. zusätzlich Jemanden über StudioLink, Skype, o.ä., dann sinnvollerweise direkt in die Aufnahmesoftware.
Wenn man unterwegs ist, oder nicht viel Zeit zum Aufnehmen hat (Spontaninterview), ggfs. sogar im Spazierengehen, dann auf den Recorder.

Der H5/H6 kann nur ENTWEDER Aufnehmen XODER Interface. Nur die allerwenigsten Geräte können beides gleichzeitig (Zoom L8/L12, A&H Qu16/Qu24, Rodecaster) - und keins davon ist wirklich mobil.

Wie @RaGu empfehle ich auch WAV aufzuzeichnen. Bei FLAC ist die Ersparnis nicht sooo riesig (~die Hälfte), aber Datenfehler machen die ganze Aufnahme kaputt. Bei MP3 werden 80-90% gespart, aber da werden alle leisen Signale weggefiltert - also bei Rückkopplungen oder lauten Störgeräuschen dann alles andere - und man könnte dann zwar vielleicht die Störungen 'rausfiltern, aber vom Nutzsignal ist dann ja nichts mehr da.
Also WAV - weil genug Speicherplatz da ist.

Anders als @RaGu empfehle ich 48kHz und 24bit. 48kHz weil das zu StudioLink passt (44.1kHz nur bei Projekten, die viele Einspieler von CD nutzen), und 24bit damit man relativ leise aussteuern kann, um dann immer noch Reserven vor’m Quantisierungsrauschen zu haben.
Das sind dann 48.000x24 bit/s = 48.000 x 3byte/s = 144kByte/s = 8.5MByte/min = 520MByte/h ~= 1/2 GB/h - pro Spur.

Da ich kaum noch SD-Karten unter 16GB habe: da passt 'drauf

  • 1 Mono-Spur >30h
  • 2 Mono-Spuren / 1 Stereo-Spur : ~16 Stunden
  • 4 Mono-Spuren : ~8 Stunden
  • 6 Mono-Spuren (eher: 4 mono + 2 StereoMic) : >5 Stunden

Mit 32GB-SD dann jeweils das doppelte.

Als Stromversorgung braucht’s eine größere USB-Powerbank und ein USB-miniUSB-Kabel. Die Batterien halten zwar auch ein paar Stunden, aber schon bei einer 8GB-Karte dürfte den Batterien eher die Puste ausgehen als der Karte. Eine 10.000mAh-Akkubank hält erfahrungsgemäß so 8-12 Stunden.

Je nachdem, wie schneidbar das war. Vielleicht ist es ja witzig - dann 'drin lassen. Oder man springt noch mal ins Thema, vielleicht zur letzten Frage. Je nach Situation.

Vorab einmal mehr vielen Dank!
Ich würde das alles mal ausprobieren. Die Studiolink-Variante ist ja die (kurz gesagt) “Corona-Variante”, weil man Leute “am Telefon” interviewt. Das scheidet bei mir aus, auch wenn mir sind die Vorteile bewusst sind.

Alle Anbieter von Webhosting wollen monatlich Geld von Dir haben. (Oder Deine Seele und die Daten Deiner Hörerinnen) Es gibt Möglichkeiten, Hosting und Betrieb des Blogs kostenlos zu realisieren, das ist aber idR mit einem gewissen Lernaufwand verbunden, den Du bei Anbietern wie Podigee zumindest nicht so stark hast. Ein spezialisierter Hoster nimmt Dir sehr viel Hintergrundfrickelei ab, möchte dafür aber bezahlt werden.

Und das ist selbstverständlich auch gut so, denn da steckt Arbeit dahinter. Ich muss aber auch immer gucken, welche Optionen es gibt, die man kostenlos berücksichtigen und empfehlen kann. Damit meine ich: Gimp ist super, mit Audacity habe ich gute Erfahrungen gemacht (nicht im Podcast-Bereich), Wordpress ist kostenlos, etc. Der Lernaufwand ist irgendwo genau das, was ich möchte.

Alles ok, da war kein Vorwurf drin, ich wollte nur sicher sein, dass Dir das klar ist. :grin: