Clipping-chaos ab Minute 34 der Aufnahme

Hallo.

Ich habe ein sehr seltsames Problem mit meinen Aufnahmen auf Ultraschall. Ein neues Projekt lässt sich ganz gewöhnlich starten, oft ohne unlösbare Fehlermeldungen (s. unten). Ich nutze eine Lokalspur und eine Studiolink-Spur und nehme munter auf. Ab ca.Minute 34 übersteuert mein Mikro jedoch unablässig, der Klang der Lokalspur ist effektiv hin und auf meiner Stimme liegt ein schweres Knistern und Knacken. So als würde die bisher normale Sprechlautstärke unentwegt Clipping erzeugen.

Nun habe ich mehrere Fragen.

  1. Kann ich das im Nachhinein noch versuchen zu glätten, oder ist die Aufnahme hin?
  2. Warum passiert das und warum erst nach etwas mehr als einer halben Stunde?
  3. Wie verhindere ich das Problem in zukünftigen Aufnahmen?

Ich nehme am Rechner mit einem Blue Yeti Pro auf und schlichtem USB-Anschluß, auf einem Windows 10 Laptop. (Vorher auf Win8 hatte ich solche Erfahrungen nicht.)

Ich habe zwar an jeder erkennbaren Stelle das Mikro auf 48kHz gesetzt, aber muss dennoch mit jedem neuen Projekt Ultraschall erneut erklären welches Mikro ich nutze, welchen Treiber, etc. um das Hüpfen zwischen 48kHz-Warnung und Echo/Distortion-warnung zum Schweigen zu bringen.

Hat das damit etwas zu tun?

Um das mal einzugrenzen:
Hat Dein Studiolinkpartner das auch gehört?
Wenn nein: Er hat ja auch noch eine Kopie Deiner Spur und die ist dann vielleicht noch brauchbar.

Ja, er konnte das auch hören. Aber ich selbst halt nicht und auch visuell hat die Spur keine Anzeichen gemacht, dass sich an der Qualität etwas geändert hätte. Es war weder lauter noch leiser als vorher. Eine Ausweichspur haben wir darum leider nicht.

Ein Screenshot kurz davor und nach dem Beginn würde mich interessieren.
Wenn Du die Audio-Datei selbst mit einem anderen Tool öffnest, ist dass dann auch noch so?
Ich möchte ausschließen, dass da irgendeine Magie drauf liegt, die das beim Abhören kaputt macht.

Ein Screenshot der Waveform ist sicher auch hilfreich.

Ich frage in diese Richtung, weil man das so weit ich nicht nicht nachträglich fixen kann.

Ab Marker 1 geht es etwa los und zieht sich bis zum Ende der Aufnahme hin. Es klingt halt nach Clipping, aber sieht nach einer ganz gewöhnlichen Aufnahme aus. Darum habe ich die Rückmeldung meiner Gesprächspartner eher als Verbindungsprobleme abgetan.

EDIT: Die zusätzlichen Spuren habe ich beim Editieren und Experimentieren hinzugefügt.

Das übersteigt meine Fähigkeiten. Ich würde jetzt erstmal die Ursache finden wollen. Nach „normalem“ Clipping sieht das ja eher nicht aus.

Dieser Peak vor dem ersten Marker… Ich müsste raten. Ist der Stecker rausgerutscht?
Lief irgendein FX auf der Spur bei der Aufnahme?

Nein. Das hat es ja so mysteriös gemacht. Kein FX, keine Änderung. Im Anschluß haben wir eine andere Folge aufgenommen und es ist ungefähr zu gleichen Zeit erneut ein Qualitätseinbruch passiert. Meine Spur war verzerrt und hat stark geknistert.

Öhm… Ja, da bin ich ratlos. Läuft da irgendein Backup los oder ein anderer Dienst?

Nein. Zumindest nichts was sich irgendwie bemerkbar macht. Hab jetzt erstmal alle Treiber runtergeschmissen und neu installiert. Ich hoffe das hilft.

Aber die Hoffnung lautete ja, dass ich die Spur noch retten könnte. Damit sind 2h Aufnahme effektiv hin. Sehr schade.

Es gibt hier ja noch mehr Leute, die sich mit so etwas auskennen.

Nen Soundschnipsel wäre hilfreich um es etwas einzugrenzen.

Und kannst Du mal nen Screenshot von den Devicesettings machen? Einfach rechts oben klicken, wo 48khz 16 bit steht und davon nen Screenshot machen.

Und was passiert, wenn Du so aufnimmst, also ohne Studiolink?

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Gerne. Hier erstmal ein Auszug meiner Aufnahme

Und hier die Einstellungen: Bild_2020-10-07_130042

Interessanterweise setzen sich bei meiner Windows Installation regelmäßig die Einstellungen zurück. Sowohl das Mikro muss ich immer wieder neu aussuchen (und durch Stecker ziehen auch neu anmelden, damit es überhaupt in der Auswahl erscheint); als auch die Systemuhr mit jedem Neustart wieder 2h umstellen.

Ob das zusammenhängt weiß ich nicht, aber ich dachte ich erwähne es mal. Am Ende hat das alles doch noch eine einfache Lösung. :slight_smile:

Nachtrag: Aufnahmen ohne studiolink hatte ich bisher noch nicht. Wir haben ja den Podcast seit über 50 Folgen am Laufen. Die Probleme kamen erst als ich auf einem neuen Rechner Windows 10 aufgespielt habe und Reaper+US neu einrichten musste.

Ich weiss nicht, optisch würde ich von der Wellenform dieses Knacksen nicht vermuten. Kannst du da noch einmal reinzoomen, ob man da was Knacksiges auch sieht?

Bild_2020-10-07_165118

Einfacher Zoom. Hier wird das Problem denke ich deutlich. Soll ich näher ranzoomen?

Mach trotzdem mal ne Testaufnahme ohne Studiolink. Nur um Studiolink als Problemquelle auszuschließen.

Von deinen Beschreibungen würde ich aber auf Rechnerprobleme schließen. Also entweder verträgt sich Dein Rechner und Windows 10 nicht (ist bei meinem auch so, wenn auch auf andere Weise als bei Dir), oder Dein Rechner neigt sich seinem Lebensende zu.

test-aufnahme

Aufnahme ohne Studiolink. Kein Knistern und auch die Lautstärke ist angenehm/normal.

Ich habe gestern abend noch eine Testaufnahme über 40 Minuten gemacht, und StudioLink im Hintergrund laufen lassen. Aber leider nicht gespeichert. Auch da blieb das Knistern diesmal aus.

Nein, nicht notwendig, das sieht nicht gut aus. Schade.
Ich hatte mal so eine Situation mal mit einem Mischpult, das über USB verbunden war, konnte es nicht reproduzieren und ist nie wieder aufgetreten.

Ok, dass das USB-Interface selbst die Hufe grad hochreißen kann, ist auch ne Option. Ich hab mehrere Geräte in der Vergangenheit gehabt, die einfach anfingen zu knistern. War aber vor meiner USB-Interface-Zeit.

Hahaha was für eine Formulierung

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Nachdem ich heute sämtliche Audiotreiber rausgehauen habe bzw. auf exakt 1 pro Gerät reduziert habe, lief die Aufnahme bis zur 50. Minute gut. Dann kam es zu den gleichen Störgeräuschen obwohl sich nichts geändert hat. Wir haben jetzt 2 Audioaufnahmen, die ich später zusammenschneiden muss. Bequem geht schon anders.